Mannheim. Wird Neuostheim während der Bundesgartenschau (Buga 2023) abgesperrt, wie beispielsweise bei Fußballspielen? Wo können Besucher und Arbeitnehmer während des Veranstaltungszeitraumes parken? Wer kontrolliert, ob illegales Parken vorliegt? Fragen über Fragen bei der gut besuchten Bürgerinformationsveranstaltung zum Anwohnerschutzkonzept Buga 23 in Neuostheim.
Hans-Jürgen Ammer, Leiter der Projektgruppe Konversion im Dezernat IV, berichtete: „Die Buga-Gesellschaft rechnet von der Eröffnung der Bundesgartenschau am 14. April bis zum letzten Tag am 8. Oktober 2023 mit insgesamt zwei bis 2,1 Millionen Besucherinnen und Besuchern.“ Diese sollen, so der Wunsch, hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
Zonen für Bewohner
Die circa 2200 bis 2300 und an „Extremtagen“ 3500 bis 7000 Individualreisenden pro Tag sollen ihre Fahrzeuge auf dem Maimarktparkplatz abstellen und von da kostenlos per Shuttle und Seilbahn zu den zwei Veranstaltungsgeländen fahren: Luisenpark und Spinelli. Damit der vorhandene öffentliche Parkraum in den anliegenden Stadtteilen vor Buga-Besuchern beziehungsweise Park-Such-Verkehren während der 180 Veranstaltungstage geschützt wird, habe der Gemeinderat ein Anwohnerschutzkonzept in Teilen von Feudenheim, Käfertal-Süd und Rott sowie Neuhermsheim und Neuostheim beschlossen.
Zum Anwohnerschutzkonzept für Neuostheim erklärte Verkehrsplaner Angelo Canu: „Der im Quartier vorhandene Parkraum soll ausschließlich den Anwohnerinnen und Anwohnern vorbehalten bleiben.“ Für sie würden während der Buga in Neuostheim zwei kostenlose und temporäre Bewohnerparkzonen – BPZ 9.1 (vom Bahndamm/Karl-Ladenburg-Straße bis zur Lucas-Cranach-Straße) und BPZ 9.2 (von der Lucas-Cranach-Straße bis zur Einmündung Dürerstraße/Seckenheimer Landstraße) – mit Bewohnerparkausweisen sowie eine Parkzone mit Parkraumbewirtschaftung (Parkscheibe) in der Dürerstraße eingerichtet. Hierzu würden Hinweisschilder am Ortseingang und Ortsausgang aufgestellt.
„Das Anwohnerschutzkonzept gilt nur während des Veranstaltungszeitraums und nur von 9 bis 18 Uhr“, versicherte Canu. Zu den Bewohnerparkausweisen erklärte Bürgerserviceleiterin Larissa Mikulasch: „Diese können ganz bequem von zu Haus über buergelportal.mannheim.de beantragt werden.“ Und zwar für einen Pkw pro Haushalt, nicht für Anhänger oder Wohnwagen. Ausnahmegenehmigungen werden nur erteilt für Einsatzfahrzeuge und Handwerker (zwei pro Betrieb im Veranstaltungszeitraum).„Und was ist, wenn ich nicht nur ein, sondern zwei oder sogar drei Fahrzeuge habe?“ wollte ein Neuostheimer wissen. Diese müssten während des Veranstaltungszeitraums im Gewerbegebiet abgestellt werden, erwiderte Mikulasch.
Dies gelte auch für die Fahrzeuge von Kirchenbesuchern und Arbeitnehmern, erklärte Ammer auf die Fragen von Bernhard Hübner von der katholischen Kirchengemeinde sowie von Dunja Frank, Leiterin des Ökumenischen Kinderhauses. Auf den Einwand von Hübner, dass das betagten und gehbehinderten Kirchenbesuchern nicht zuzumuten sei, Kirchenbesucher bei Erstellung des Konzepts vergessen worden seien, versprach Ammer eine „pragmatische Lösung“.
Zu wenig Besucher-Tickets?
Für Ärger sorgte auch, dass es während der 180 Buga-Veranstaltungstage nur 20 Tagestickets für Besucher geben soll. „Das ist viel zu wenig“, fand Stadtrat Holger Schmid (ML). Zur Geltungsdauer des Anwohnerschutzkonzepts meinte Bezirksbeirätin Margot Liebscher (SPD): „Der Gemeinderat hat entschieden, dass das Parken kostenlos ist während der Buga, aber nicht entschieden, was danach ist.“ Doch das Ganze werde nach der Bundesgartenschau zurückgebaut, erwiderte Canu. Auf die Frage von Stefan Bickmann, Vorsitzender des Stadtteilvereins Neuostheim, wann die Hinweisschilder aufgestellt werden, erwiderte er: „Ab November bis zur Eröffnung der Bundesgartenschau.“ Doch nur zwei Hinweisschilder, das genüge nicht, meinte ein Anwohner und forderte ein Parkleitsystem. „Die Dürerstraße wird regelmäßig bei Fußballspielen abgesperrt, trotzdem fahren viele rein; bei jedem Heimspiel herrscht hier Anarchie“, klagte Peter Spitzbart von der Baptistengemeinde.
„Und wer kontrolliert das bei der Buga, wenn die Stadt mangels Personal das schon bei Fußballspielen nicht schafft?“ fragte er. Carola Wacker vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung, erwiderte. „Die 180 Tage werden mit Einsatz zusätzlicher Kräfte gezielt überwacht.“
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