Großer Bahnhof in der Fahrradwerkstatt von Chance Bürgerservice Mannheim gGmbH, ein gemeinnütziges Unternehmen der GBG-Gruppe: Dabei drehte sich alles ums Rad, aber auch um Rat und Tat für Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Am Freitagmittag wurde die neue Fahrradwerkstatt in der ehemaligen Werkstatt der Firma Trabold in der Riedfeldstraße 47 ihrer Bestimmung übergeben. GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings freute sich über die zahlreichen Gäste. Er wertete das „als Zeichen für ihr Interesse an der neuen Einrichtung und Anlaufpunkt in der Neckarstadt-West“.
Ziel sei es, das Umfeld für die Bevölkerung zu verbessern und die Bewohnerinnen und Bewohner der Neckarstadt zu stärken. Dazu hätten sie die Kräfte vor Ort gebündelt und neue Projekte initiiert. Nach Jahren erkenne man den Erfolg. So habe die GBG durch gezielte Ankäufe von zahlreichen Häusern Problemimmobilien aufgewertet und neue Gewerbenutzungen geschaffen.
Die Fahrradwerkstatt, die Chance jetzt aufmache, sei ein kleines aber wichtiges Beispiel für ein solches Projekt. Denn hier gebe es nicht nur das Angebot, an Fahrrädern auf kurzem Weg zu arbeiten, sondern es werde gemäß dem Ziel der Integration auch ein Treffpunkt geschaffen, wo Menschen zusammenkommen und kommunizieren können. „Das stärkt den Zusammenhalt vor Ort“, sagte Frings.
Marco Heser, Geschäftsführer von Chance, stellte das Projekt vor. Seit mehr als zehn Jahren übernehme Chance soziale Verantwortung in Mannheim. Als Teil der GBG-Gruppe biete Chance verschiedene Dienstleistungen an, unterstütze unter anderem hilfsbedürftige GBG-Mieterinnen und Mieter, so dass sie möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.
Auch als Arbeitgeberin übernehme Chance vielfach soziale Verantwortung. Das schaffe das gemeinnützige Unternehmen nun auch mit der neuen Fahrradwerkstatt – ein neues Serviceangebot für Radfahrer. Denn innerhalb des Betriebs würden auch Qualifizierungsmaßnahmen, Arbeitserprobungen, Arbeitsprojekte und perspektivisch auch Ausbildungsmöglichkeiten zum Zweiradmechaniker angeboten. „In der Werkstatt bietet Chance aber nicht nur professionelle Reparaturdienstleistungen für Fahrräder aller Art, sondern setzt auch auf die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen“, erklärte Heser.
In der neuen Fahrradwerkstatt der Chance Bürgerservice Mannheim gGmbH in der Riedfeldstraße werden nicht nur Fahrräder repariert, sondern sollen auch Langzeitarbeitslose, psychisch erkrankte und behinderte Menschen den Wiedereinstieg, beziehungsweise Einstieg in den Beruf finden. Außerdem soll hier ein Treffpunkt für die Bewohnerschaft der Neckarstadt-West entstehen. „Es wurde ein Raum für Zukunft geschaffen“, so Heser.
Er bedankte sich bei allen, die das Projekt unterstützt haben, insbesondere bei Wolfgang Zieger, dem Leiter der Fahrradwerkstatt, und seinem Team. „Ohne deren Engagement wäre der Umbau nicht in so kurzer Zeit möglich gewesen.“ Heser dankte auch den Unternehmungen und ATW (Arbeitstherapeutische Werkstätten) für ihre Unterstützung. Heser betonte: „Die Leistungen der Fahrradwerkstatt stehen allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zur Verfügung – zu Normal- und Studenten-Tarif.“ Das Angebot beinhalte nicht nur die Reparatur von Fahrrädern aller Art, sondern sei auch ein „Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität“.
Ab dieser Woche biete Lama (Lastenfahrrad Mannheim) vor Ort auch einen Lastenfahrradverleih an. Die Fahrradwerkstatt sei zudem „ein sozialer Treff- und Anlaufpunkt, wo verschiedene Menschen zusammenkommen und sich austauschen können, und dadurch das Gemeinschaftsgefühl stärken.“
Workshops geplant
Chance plane unter anderem Projekte und Workshops, unterstützt von Werkstattleiter Zieger mit Rat und Tat. „Möge die Fahrradwerkstatt ein Ort der Begegnung und der gemeinsamen Freude am Fahrradfahren werden“, sagte Heser.
Er dankte Belinda Winand und Florian Napetschnig von Iveco Süd-West für eine Spende von 1000 Euro. Außerdem habe Speed Me mehrere Fahrräder aus eigenem Bestand gestiftet. Zieger freute sich, „dass es endlich losgeht und die Umräumerei ein Ende hat“. Drei Monate habe der Umbau gedauert. Zieger freut sich auch auf die Kooperation mit den ATW, die sechs Werkbänke zur Verfügung gestellt haben. „Während der Umbauzeit sind viele Leute vorbeigekommen, sie haben immer wieder gefragt, wann die Werkstatt endlich geöffnet ist“, erzählte Zieger.
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