Sowohl Veranstalter als auch Besucher hatten sich auf das Kulturfestival in der Neckarstadt gefreut. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, so mancher Euro in Installationen, Bilder oder Lesungen investiert. Und dann das: Die für den 19. bis 21. November geplante Lichtmeile musste wegen der dramatischen pandemischen Entwicklung der vergangenen Tage wie im Vorjahr abgesagt werden (wir berichteten). Die Beteiligten äußerten dafür aber Verständnis – bei aller Enttäuschung.
In Abstimmung mit dem Kreativnetzwerk und dem Kulturamt entschied sich das Quartiermanagement Neckarstadt-West zu dem Schritt, um die Gesundheit der Anwohner, Veranstalter und Besucher zu schützen: „Ein Kulturfestival mit hohem Potenzial weiterer Ansteckungsfälle, ist in der aktuellen Lage zudem ein falsches Signal.“
Abstand kaum einzuhalten
Schon im vergangenen Jahr war das Kulturfestival, bei dem sich der Stadtteil immer von seiner besten Seite zeigt, ausgefallen. Vor allem auf der Straße tummelten sich die Menschen, vor allem bei den Neckarstädter Nächten oder dem Tag der offenen Ateliers standen sie nah beieinander, tranken oder aßen etwas. Dabei wären Mindestabstände kaum einzuhalten, geschweige denn zu kontrollieren. Trotz der Ausarbeitung entsprechender Hygienekonzepte für alle Veranstaltungen und Veranstaltungsorte, die den verschärften Regelungen der Alarmstufe entsprochen hätten, entschieden sich die Akteure gegen eine Durchführung.
„Die Gesundheit aller hat bei der Entscheidung und im Hinblick auf die drastisch gestiegenen Zahlen in den vergangenen Tagen höchste Priorität“, heißt es in der Begründung der Absage. Nachdem der erste Zorn und Frust über die Absage der Lichtmeile verraucht ist, hören sich die Kommentare der Akteure durchaus verständnisvoll an. Bei Marco Stunz vom Fröhlichladen, der mit einem umfangreichen Programm aufgewartet hätte, klingt das zum Beispiel so: „Für uns hielt sich der Aufwand in Grenzen: Wir wollten mit Speisen und Getränken die Gäste verwöhnen. Aber wir hatten noch nicht eingekauft. Das war unser Glück.“ Er schlägt überhaupt vor, die Lichtmeile zwei oder drei Monate vorzuverlegen. Dann wäre es nicht so kalt und es würden weniger Menschen durch die Straßen ziehen.
Beleuchtung nachholen
Für das Marchivum hielt sich der Aufwand ebenfalls in Grenzen: „Wir hätten das mit einem externen Partner, der Foto-Community Mannheim in Bildern (MIB2) veranstaltet, die zu einer anschaulichen Reise quer durch alle Mannheimer Stadtteile eingeladen hätte. Die Community hätte allerdings Personal für den Abend gestellt“, so der Ansprechpartner Kommunikation und Marketing des Marchivums, Sebastian Steinert. Sollte der Frust bei den Fotografen nicht zu hoch sein, soll die Veranstaltung gelegentlich nachgeholt werden, so Steinert.
Einige Veranstaltungen – wie etwa das „herbstliche Basteln“ im Jugendhaus Erlenhof – fanden in kleinerem Rahmen für Kinder und Jugendliche dennoch statt. Besucher der Lichtmeile äußerten vor allem auf Facebook ihr Bedauern über die Absage, zeigten letztlich aber Verständnis: „Sehr traurig dass es nicht stattfindet aber sehr vernünftig“, lautete da beispielsweise einer der Kommentare. Dieser Grundtenor war aus allen Kommentaren herauszuhören. Aber auch ein Wunsch wurde immer wieder geäußert: „Bleibt gesund.“ Genau aus diesen Gründen haben sich die Beteiligten schweren Herzens für die kurzfristige Absage der Lichtmeile entschieden. Sie hoffen nun, das beliebte Festival 2022 wieder wie gewohnt durchführen zu können.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/neckarstadt-west_artikel,-neckarstadt-west-bedauern-enttaeuschung-aber-auch-verstaendnis-nach-absage-der-lichtmeile-in-der-man-_arid,1882555.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html