Kommunalwahlen

Wieso das DTI im Herzogenried für die Demokratie trommelt

Trommeln für die Demokratie? Mit dem "Weckruf Wahl" hat das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung in Mannheim-Herzogenried Menschen mit Migrationshintergund zum Wählen aufgerufen. Auch eine Brassband war dabei

Von 
Sylvia Osthues
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„Weckruf Wahl“ im Herzogenried: Franz Egle (l.),Bahar Deniz (mit Megafon) und die Brassband der KG Mannemer Stroseridder. © Sylvia Osthues

Mannheim. „Hört, hört! Es ist ein Weckruf, der Euch zu den Wahlen ruft!“ Kurz vor der Kommunalwahl am 9. Juni rief das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung e.V. (DTI) mit einem „Weckruf Wahl - Trommelmarsch“ die Menschen im Herzogenried dazu auf, wählen zu gehen. Das Projekt, das von der Brassband der KG Mannemer Stroseridder 1962 e.V. musikalisch begleitet wurde, war von einem Grillfest der Interessengemeinschaft Herzogenried eingerahmt.

"Weckruf Wahl" im Rahmen des Tages der Nachbarschaft in Mannheim-Herzogenried

Am Tag vor Fronleichnam feierte das Herzogenried zum wiederholten Mal den Tag der Nachbarschaft. Dabei waren alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers zum nachbarschaftlichen Grillen eingeladen. Treffpunkt war die alte Brunnenanlage am Brunnengarten. Getränke und Brot wurden von der GBG Wohnen GmbH und dem Quartiermanagement Herzogenried gestellt. Für das selbst mitgebrachte Grillgut standen drei Grills zur Verfügung. Die Gäste hatten zudem verschiedene Salate für ein großes Buffet mitgebracht.

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Martin Geiger
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Kurz nach Festbeginn startete das DTI seinem „Weckruf Wahl - Trommelmarsch“ durch das Quartier, an dem sich neben DTI-Leiter Franz Egle und seiner Mitarbeiterin, Bahar Deniz, auch die Brassband der örtlichen Karnevalgesellschaft Mannemer Stroseridder unter Leitung von Kommunalpolitiker Leo Isele und Quartiermanager Steffen Gassenferth beteiligten. Das Deutsch-Türkische Institut möchte mit dem „Weckruf“ die Wahlbeteiligung von Mannheimer Migranten bei den Kommunal- und Europawahlen steigern. Vor Weihnachten fand eine erste Aktion mit Trommlern und Reimen auf dem Marktplatz in G1 statt. „Nach den Erfahrungen bei der Oberbürgermeisterwahl, bei der die Wahlbeteiligung extrem niedrig war - besonders in Stadtteilen mit hohem Migrantenanteil - wollten wir die Demokratie stärken“, sagte Professor Egle.

„Ramazan davulculari“, die sogenannten Ramadan-Trommler, hätten eine jahrhundertealte Tradition in der Türkei, bei der sie Musliminnen und Muslime jedes Jahr während des Fastenmonats Ramadan durch lautes Trommeln wecken. „Als Deutsch-Türkisches Institut für Arbeit und Bildung e.V. möchten wir diese Tradition, die viele Menschen in Mannheim aus ihrer Heimat kennen, nutzen, um in den Stadtteilen mit vielen Menschen mit Migrationsgeschichte einen Weckruf zur politischen Partizipation auszusenden“, erklärte Egli.

Politische Reime begleiten getrommelten „Weckruf Wahl“ in Mannheim-Herzogenried

Der traditionelle Trommelakt wurde von Bahar Deniz durch politische Reime begleitet. „Durch Trommeln und politische Reime wollten wollen wir die Aufmerksamkeit von Menschen mit Migrationsbiografie erregen und ihnen das Gefühl vermitteln, dass ihre Kultur und Tradition von der deutschen Politik und der Stadt geschätzt werden“, sagte der Professor. Dies sei von entscheidender Bedeutung für die Förderung politischer Teilhabe. „Denn je stärker sich die Menschen mit ihrer Stadt identifizieren, desto größer wird ihr Interesse an der Gesellschaft und der politischen Mitgestaltung,“ glaubte Egle.

Die Menschen im Herzogenried schauten teilweise neugierig aus den Fenstern und von ihren Balkonen. „Das ist schon überraschend, interessant u

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nd fällt auf“, meinte dazu Wladimir Hasselbach. „Toll“, fand Ines Lawerenz den Weckruf mit Trommelzug. „Egal was man macht, aber man muss schon was machen, damit alle wählen gehen“, sagte sie. An einem Stand beim Grillfest rief auch Rabit Kadrii vom Migrationsbeirat der Stadt dazu auf, wählen zu gehen.

Freie Autorin

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