Kommentar 140 neue Wohnungen - ein starkes Projekt für Mannheim-Neckarau

Eigentums- und Mietwohnungen, Einrichtungen für behinderte Menschen und viel Grün - was Diringer und Scheidel im Ortszentrum planen, ist ein starkes Projekt für den Mannheimer Stadtteil Neckarau, meint Thorsten Langscheid

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Thorsten Langscheid
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Mannheim. Lob kam von allen Seiten. Manche witzelten sogar, dass die Wichern-Pläne von Diringer und Scheidel mit dem Erhalt einer alten Eiche als eine Art späte Wiedergutmachung für die Fällung der Blutbuche im Jahr 2001 - damals für den Bau des Lanz-Carrees an der Meerfeldstraße - aufgefasst werden können. Jedenfalls bringen die Pläne zur Neugestaltung großer Teile des Ortskerns zwischen Rheingold- und Friedrichstraße viel Entsiegelung, Baumerhalt, Begrünung und Neupflanzung. Die Investoren sprechen sogar von einem regelrechten Grünzug, der in dem Areal entstehen soll.

Dass das alles nicht nur aus eigener Einsicht kommt, sondern nicht zuletzt auch einem von der SPD vorangetriebenen Bebauungsplan zu verdanken ist, der den Schutz und den Erhalt bestehender Bäume zwingend vorschreibt, sei nicht unerwähnt. Auch, dass die künftige Bebauung an Rheingold- und Friedrichstraße deutlich höher ausfallen wird als die meisten jetzt zum Abriss stehen Gebäude.

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Bei allem berechtigten Lob betrachteten die Bezirksbeiräte durchaus auch Kehrseiten des gepriesenen Projekts: Mehr Verkehr als bisher im Ortskern mit seinen ohnehin belasteten Straßen dürften zweifellos eine Folge sein. Und: es sind vergleichsweise wenig bezahlbare Mietwohnungen geplant, was ebenfalls Auswirkungen im Stadtteilzentrum mit sich bringen wird.

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Ungeklärt ist auch der Status des geplanten Platzes: Wird ihn die Stadt erwerben und adäquat pflegen? Oder soll er im Besitz der Investoren gehalten oder gar den privaten Wohnungseigentümern überantwortet werden? Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile, geklärt sind diese Fragen noch nicht. Das gilt auch für An- und Abfahrt der Kinder im Margarethe-Blarer-Haus und der Teilnehmer der Tagesstruktur, die jeweils in Kleinbussen befördert werden. Hier, so wurde bemängelt, fehle zudem ein inklusiver Spielplatz.

Dies seien aber alles lösbare Probleme, versicherten die Investoren, die bereits in diesem Jahr mit der Bauvorbereitung anfangen wollen. Wann es dann richtig losgeht und vor allem, wann alles fertig wird, ist indes noch offen. Ein starkes Projekt für Neckarau ist das Neubauvorhaben allemal.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

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