Mannheim. Einen neuen, von einer bisher im Inneren des Areals versteckten alten Eiche beschatteten öffentlichen Platz, 140 neue Wohnungen sowie Einrichtungen der Gemeindediakonie in insgesamt neun Gebäuden: So soll die Zukunft des ehemaligen Wichernhauses auf dem weitläufigen Areal zwischen Rheingold- und Friedrichstraße im Neckarauer Ortszentrum in nicht allzu ferner Zukunft aussehen.
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Alexander Langendörfer von der Wohnungsbau-Sparte des Bauunternehmens Diringer und Scheidel (D+S) sowie Architekt Andreas Schmucker präsentierten das Vorhaben jetzt im Bezirksbeirat - und erhielten spontanen Beifall für ihr im Vorfeld durchaus umstrittenes und viel diskutiertes Vorhaben. Das Stadtteilgremium, das letztmals nach der Kommunalwahl in alter Besetzung unter dem Vorsitz von Bürgermeister Volker Proffen (CDU) im Saal des Volkshaus tagte, hatte sich in den vergangenen Jahren mehrfach hinter verschlossenen Türen mit dem Vorhaben beschäftigt und auf Verbesserungen - sprich mehr Grün, weniger verdichtete Bebauung - gedrängt.
Was Langendörfer, Schmucker und Hanno Ehrbeck vom Rathaus-Fachbereich Stadtplanung jetzt präsentierten, ist eine aufgelockerte Bebauung mit abwechslungsreich gestalteten Fassaden in den beiden Straßen sowie einen regelrechten Grünzug im Inneren des Areals, der in Ost-West-Richtung verläuft und von zwei öffentlich zugänglichen Fußgängerwegen zwischen Rheingold- und Friedrichstraße gekreuzt wird.
Bürger und Bezirksbeiräte zeigen sich „positiv überrascht“
„Positiv überrascht“, zeigten sich deswegen die Beiräte aller Parteien vom aktuellen Stand des Projekts und betonten, dass sowohl Wohnraum als eben auch Grün- und Freiflächen im Kern des Stadtteils dringend gebraucht würden. Wie berichtet, wurde das Alten- und Pflegeheim bereits vor einiger Zeit geschlossen und mitsamt Bewohnern und Personal von der ebenfalls zu D+S gehörenden Pflege-Betreibergesellschaft Avendi übernommen, die im ehemaligen Steubenhof-Hotel eine neue Alten- und Pflegeeinrichtung eröffnet hat. Für die Gemeindediakonie - wie D+S eine traditionsreiche Neckarauer Institution - werden in dem Gebäude-Ensemble eine tagesstrukturierende Einrichtung für behinderte Menschen sowie zugehörige Appartements zur Vermietung gebaut. Von den 140 geplanten Wohnungen sind zudem 26 als geförderte Sozialwohnungen vorgesehen.
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Ebenfalls vorgesehen sind zwei getrennte, aber eher knapp bemessene Tiefgaragen, je eine mit Zu- und Abfahrt in Rheingold- bzw. Friedrichstraße. Es soll dort pro Wohnung, die oben gebaut wird, lediglich ein Auto-Stellplatz entstehen. Geplant sind außerdem 284 Fahrrad-Abstellplätze sowie Kinderspielplätze, begrünte Fassaden und begrünte Dächer.
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Vor allem bei der Entsiegelung bisher asphaltierter oder überbauter Flächen bringe das Vorhaben „wesentliche Verbesserungen“, wie Ehrbeck, Langendörfer und Schmucker betonten. Dies sei dem Abriss des früheren Autohauses und einer ganzen Reihe kleinerer, dicht an dicht in den Innenhöfen stehender Gebäude zu verdanken. Architekt Schmucker schätzt, dass Entsieglung und Begrünung eine um rund zehn Grad niedrigere Temperatur als zuvor gewährleisten können.
Fachwerkhaus von 1730 bleibt erhalten - mit Gastronomie
Nicht nur erhalten, sondern freigestellt von der bisher eng anschließenden Nachbarbebauung soll das „Plumeau“, ein traditionsreiches Neckarauer Gasthaus, werden. Das Gebäude entstand 1730 und war 1980 letztmals saniert und modernisiert worden. Es beherbergt nach wie vor ein Restaurant und ist das Verbindungshaus des Mannheimer Wingolf, einer christlichen Studentenverbindung. Es liegt direkt an dem geplanten öffentlichen Platz und kann an dem Standort auch seine Außenbewirtschaftung aufwerten. Vorgesehen ist dort außerdem noch eine Gewerbeeinheit - etwa für eine Bäckerei mit Café.
Die Präsentation zum Projekt von D+S: tinyurl.com/yc4jm39x
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar 140 neue Wohnungen - ein starkes Projekt für Mannheim-Neckarau