Lindenhof

Warum das Lanzparkfest ein Publikumsmagnet ist

Zwei Tage lang volles Programm: Beim Lanzparkfest auf dem Lindenhof kamen vor allem Familien auf ihre Kosten. Mit dabei: das AWO-Ballett, bei dem die Besucher besonders auf die Kopfbedeckungen achteten.

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Bernhard Haas
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Wieder mit Sombreros: das AWO-Ballett beim Lanzparkfest auf dem Lindenhof. © Bernhard Haas

Eines steht außer Frage: Das Lanzparkfest ist eine Institution. Es ist eine Gelegenheit, sich auszutauschen und gemeinsam ein paar schöne Stunden unter den großen, schattenspendenden Bäumen zu feiern. Apropos Schatten. An diesem Samstag war der gar nicht so gefragt. Denn sobald nur ein Lüftchen Wind aufkam, fielen ganz große Tropfen von den Bäumen – und zwischendurch goss es auch vom Himmel. Aber eine wahre Lindenhöferin wie etwa Gisela Walter konnte das nicht abhalten. Bereits vor der offiziellen Eröffnung saß sie unter dem Zelt, um sich an Getränken und Speisen zu erfreuen: „Wir wohnen hier gerade um die Ecke. Da kann man doch dieses Fest nicht einfach auslassen. Und wenn es noch stärker regnet, gehen wir kurz nach Hause und kommen wieder, wenn es wieder aufhört“, sagte sie.

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Kurze Zeit später saßen sie im Freien an einem Stand, der arabische Spezialitäten wie Falafel und Hummus anbot. „Das Angebot an Speisen und Getränken ist in diesem Jahr besonders vielfältig. Da kann man gut satt werden. Und die Preise sind in Ordnung“, erklärte die Lindenhöferin.

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Der ehemalige Chef des Großmarktes, Manfred Spachmann, begab sich auf eine noch exotischere kulinarische Reise. Er versuchte sich an brasilianischen Tacos: „Die schmecken sehr gut, sind ein wenig scharf, aber gut bekömmlich“, stellte er fest. Vor allem Kinder blieben bei heimatlichen Gerichten. Da standen neben Pommes und Bratwurst Waffeln und Dampfnudeln auf dem Programm. An den kleinen Mündern war nur unschwer zu erkennen, was sie gerade verspeist hatten. Auch so mancher Tropfen war ungewollt auf Hose oder Kleid gespritzt, worüber sich die Eltern wiederum weniger freuten. Aber das gehört wohl zu einem solchen familienfreundlichen Fest dazu.

Sabrina Rüggenberg ist Lindenhöferin des Jahres

Noch bis zur Eröffnung hatten die Helfer des Gewerbevereins alle Hände voll zu tun. Da mussten noch Bänke und Tisch aufgestellt werden, wie der Vorsitzende, Alexander Syri, betonte. Gemeinsam hatten Bürgerinitiative Lindenhof (BIG) und der Gewerbeverein das Fest gestemmt. „Ohne Sponsoren geht das heute nicht mehr“, betonte Syri. Er unterstrich, dass das Fest vor allem durch zwei große Sponsoren möglich geworden sei.

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Rund 33 Vereine und Gewerbetreibende hatten ihre Stände im Park rund um die Bühne aufgestellt und erklärten, was sie hier tun. Endlich war es so weit, der offizielle Startschuss fiel. Bürgermeister Volker Proffen gab zusammen mit dem Vorsitzenden der BIG, Ulrich Holl, seinem Stellvertreter Marc-Oliver Kuhse, Alexander Syri (Gewerbeverein) und Bürgerdienstserviceleiter Silas Walz den offiziellen Beginn des Festes bekannt.

Proffen unterstrich, dass dies ein wunderschönes Fest für einen lebens- und liebenswerten Stadtteil sei. Er selbst habe zwar anderes Wetter bestellt, aber man müsse es eben so nehmen, wie es kommt. Und gleich ging es mit dem Programm los. Zur Lindenhöferin des Jahres wurde Sabrina Rüggenberg gekürt. Sie hatte sich vor allem um den ersten sogenannten Tiny Forest auf dem Lindenhof stark gemacht.

Dazu wurden rund 250 Sträucher und 750 Bäume auf einer kleinen Fläche an der Landteilstraße neben dem Kleinfeldsteg gepflanzt. Bäume und Sträucher wurden so dicht gesetzt, dass sie sich im Konkurrenzkampf ums Licht selbst gegenseitig in die Höhe ziehen.

Große Begeisterung kam auf, als die Damen des AWO-Balletts – alle zwischen 60 und 85 Jahren jung – die Bühne betraten und mit ihren Tänzchen aus dem neuen Programm für Freude sorgten. Die Leiterin der jung gebliebenen Frauen, Erika Schmaltz, konnte sich einen kleinen Seitenhieb auf die Verantwortlichen der Buga nicht verkneifen. „Jetzt ist die Buga vorbei. Da dürfen wir wieder unsere Sombreros aufsetzen und eine Fiesta Mexicana feiern.“ Gesagt, getan. Schwungvoll kreisten alle über die Bühne. Ob als Barbie-Puppen oder als Stepptänzerinnen, alle gaben ein schönes Bild ab. Ohne Zugabe kamen die Rheinauerinnen nicht vom Lindenhof nach Hause.

Bei einer Besichtigung der Lanzkapelle erfuhren die Teilnehmer einiges über Entstehung und Bedeutung des Gebäudes. Die Lanzkapelle wurde ursprünglich 1907 erbaut. Es ist eine historisch gestaltete kleine Kapelle, die 1998 im Rahmen des Abrisses der Lanz-Klinik Stein für Stein durch die BIG Lindenhof abgetragen und an leicht veränderter Stelle wieder aufgebaut wurde.

Ökumenischer Gottesdienst bei gutem Wetter

Inzwischen hatte der Regen aufgehört. Das Fest nahm den gewohnten Lauf. Die Tänzerinnen von Gio Dancing rockten die Bühne. Später übernahmen Anke P. und Bata Banda das musikalische Kommando.

Bei schönstem Wetter feierten die Besucher am Sonntagmorgen einen von Pfarrerin Susanne Komorowski gestalteten ökumenischen Gottesdienst, ehe die Big Band 17 für eine perfekte musikalische Einstimmung sorgte. Der Kinderchor der Diesterwegschule erfreute die Besucher. Die Fire Evening House Band trug zum Höhepunkt des Festes am Sonntag bei.

Mit einer Lesung am Samstag hatte der Buchladen Lindenhof vor allem den Kindern eine große Freude beschert. So war das Fest für die ganze Familie rundum gelungen.

Freier Autor

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