Stadtteilfest

Marktplatz in Neckarau wird zur familientauglichen Festmeile

Rund um den Pilwebrunnem auf dem Marktplatz im Mannheimer Stadtteil Neckarau feierten die Vereine zwei Tage lang. Wer alles dabei war und was den Besuchern geboten wurde

Von 
Bernhard Haas
Lesedauer: 
Oberbürgermeister Christian Specht (l.) und Claudia Küstner von der IG der Vereine mit Bürgerdienstleiter Silas Walz bei der Eröffnung des Stadtteilfests. © Bernhard Haas

Mannheim. Der Marktplatz in Neckarau hat sich zwei Tage in eine Festmeile für die ganze Familie verwandelt. Lange vor der offiziellen Eröffnung durch die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Neckarauer Vereine (IG), Claudia Küstner, und OB Christian Specht, herrschte bereits ein munteres Treiben an den verschiedenen Ständen der Neckarauer Gewerbetriebenden und den verschiedenen Vereinen. Da herrschte Hochbetrieb bei der „Pilwe“. Pfälzer Köstlichkeiten wie Leberknödel, Saumagen und Bratwurst mit Sauerkraut und Brot gingen zu Hauf über den Tresen. Gleich daneben gab es Pommes, Steaks, Wurst und Burger. Feinen Kaffee und Kuchen gab es bei den Sängern der Germania. Kinder spielten in der Hüpfburg oder an der Station der Frei religiösen Gemeinde. Dass sich einige der Kleinen einen ganz anderen Spielplatz ausgesucht hatten, war bei den sommerlichen Temperaturen nicht verwunderlich. Sie planschten rund um den Brunnen, bis auch das letzte Stück Kleidung klitschnass war. „Das ist doch herrlich“, meinte da ein kleiner Zwerg, der mit nassen Schuhen durch die Pfützen watschelte.

Aber auch die größeren fanden Unterhaltung. Besucher Bernd Kreideweis wollte sich unbedingt den Shanty-Chor der „Rheinauer Seebären“ anhören, weil er selbst in einem solchen Chor singt: „Es ist einfach schön, diese Musik zu hören. Interessant ist auch, wie unterschiedlich Chöre die Musikstücke interpretieren“, meinte er. In der Zwischenzeit waren die Sänger von „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ musikalisch nach Boa-Bora in Tahiti gereist. Zwei Freunde des TSV Neckarau trafen sich an einem der mittlerweile gut besetzten Biertische, „einfach um zu feiern“. „Ich hätte gar nicht gewusst, dass hier heute gefeiert wird. Da ist es umso schöner, wenn man auch noch ein Freibier trinken kann“, lachten sie. Für den Abend waren die zwei ebenfalls eingerichtet. Die „Pilwe“ hatten einen riesigen Fernseher aufgebaut, damit alle Fußballfans auf ihre Kosten kommen konnten. Die zwei Freunde hatten Trikots der deutschen Nationalmannschaft dabei, um „gebührend den Sieg zu feiern“, stand für sie außer Frage. Dass der Schiedsrichter in Dortmund wegen eines Unwetters mit Blitzen direkt über dem Stadion das Spiel eine Zeit lang unterbrach, macht den Beiden gar nichts aus. Sie feierten einfach weiter.

Und endlich war es so weit. Das Fest wurde eröffnet. Mit drei Schlägen klopfte der „Neckarauer Bürgermeister“ Silas Walz, gekonnt das Bierfass an. Der Gerstensaft floss. Zuvor hatte OB Christian Specht launig auf die vielen Festivitäten in Neckarau hingewiesen, die in diesem Jahr gefeiert wurden. Da war zum Beispiel die Eingemeindung vor 125 Jahren oder dass es das Bürgeramt im Rathaus seit 135 Jahren gibt, zu nennen. Gerade als er die Eingemeindung als positives Beispiel für Konstanz in der Politik nannte, reagierten einige Neckarauer eher verhalten: „Vielleicht müssen wir darüber noch einmal reden“, lachte ein aufgeräumter OB. Specht hatte übrigens auch einen Förderbescheid in der Tasche aus dem Budget der Stadt, mit dem Vereine gefördert werden, den er der Vorsitzenden der IG überreichte. Anschließend übernahmen die „Frühschoppler“ als Gesangstruppe mit „echtem Pfälzer Blut“ das Kommando. Die ersten Besucher wagten doch schon einmal ein Tänzchen. Ab 19 Uhr rockte die Partyband „Just for Fun“ den Marktplatz. Die Truppe um Rock-Urgestein Otto Raad (der Bruder von Joy Fleming) braucht eigentlich nicht vorgestellt werden. Sie stehen einfach für Qualität und das boten sie an diesem Abend in gewohnter Manier. Mit einem ökumenischen Gottesdienst startete der Sonntag, der gemeinsam von der Evangelischen Matthäusgemeinde Neckarau, der katholischen Kirchengemeinde Mannheim Südwest und der Freien Evangelischen Gemeinde Mannheim gestaltet wurde. Die Big Band des Moll-Gymnasiums sorgte für gediegene Musik, das Rhein-Neckar-Theater dagegen eher für die lauteren Töne. Die drei- bis fünfjährigen Stoppelhopser „der Pilwe“ und die Jugendgarde erfreuten die Besucher mit ihren Auftritten, ehe Tamara Pusch-Schwetasch mit Cover-Songs die Bühne rockte. Erneut etwas fürs Auge bot die Juniorengarde der „Pilwe“. Die Band „Ein Fall für Zwei“ mit ihren drei Musikern sorgte mit handgemachten Akustik-Songs für einen gelungenen musikalischen Abschluss des Fests.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke