Hochwasser

Initiative in Mannheim-Lindenhof möchte so viele Bäume wie möglich erhalten

Sie kämpfen um jeden Baum: Bürger im Mannheimer Stadtteil Lindenhof, die im Genehmigungsverfahren der Rheindammsanierung so viele Bäume wie möglich erhalten wollen. Jetzt trafen sie sich wieder zu einer Mahnwache am Damm

Von 
Bernhard Haas
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Christine Gerner diskutiert mit Spazier-gängern am Rheinufer. © Bernhard Haas

Sie sind auch während der Sommerferien aktiv: Um die Bäume am Rheindamm zu erhalten, trafen sich auch am dritten Augustwochenende am Rheindamm in der Verlängerung der Speyerer Straße Aktivisten, die sich für den Erhalt der Bäume am Rheindamm einsetzen.

„Das sind mit die ökologisch wertvollsten Bäume, die die Stadt Mannheim entlang des Rheines hat. Da muss es eine anderer Lösung geben, um den Damm gegen künftige Hochwasser zu ertüchtigen“, betont Jutta Sichau von der Initiative „Konferenz der Bäume“ als Organisatorin der Mahnwache.

„Hochwasserschutz ist wichtig - doch dazu ist kein Kahlschlag notwendig, wie vom Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) verlangt“, sind sich alle einig. Nach den Sommerferien rechnen die Initiatoren der Mahnwache mit der Offenlegung der Pläne durch das RP. Dann beginne die Zeit, in der Bürger ihre Einwendungen vorbringen können, so die Vertreterin der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof, Christine Gerner.

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Derzeit mache es laut Gerner noch keinen großen Sinn, gegen den geplanten Kahlschlag am Rheindamm, dem nach den ersten Planungen nach ihren Angaben wohl über 2000 Bäume zum Opfer fallen würden, förmliche Eingaben an die Stadt zu richten.

Aber wachsam müsse man bleiben, wenn die Planung in der Tagespresse angekündigt werde. Dann beginne die entscheidende Phase, in der alle Einwohner ihre Anliegen vorbringen könnten. Für Sichau erschließe es sich nicht, dass in dem Bauabschnitt rund um Mannheimnicht mit Spundwänden der Hochwasserdamm ertüchtigt werde. „Eskann doch nicht teurer sein, wenn anstatt in vier bis fünfjähriger Bauzeit, wie das RP plant, Spundwände aus Stahl in knapp neun Monaten verbaut werden“, sagt Sichau.

Grundsätzlich könnten alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in ihren Belangen durch die geplanten Baumfällungen betroffen fühlen, sich dagegen wehren, vertritt Gerner ihre Meinung. Sie müssen dazu nicht in den hinter dem Damm liegenden Wohngebieten, auch nicht in Mannheim, wohnen.

Auch Kinder ab sieben Jahren, auch Kindergärten, Schulen, andere Bildungseinrichtungen, Gewerbetreibende, Arbeitnehmer, die beispielsweise ihre Pausen dort verbringen oder durch den Baulärm erheblich gestört wären, dürfen Einwendungen vorbringen. Dabei müsse laut Gerner das Ziel genannt werden: Sicherer Hochwasserschutz unter Baumerhalt. Eine Sanierung , die den Verlust der Bäume zur Folge hätte, müsse verhindert werden.

In Diskussionen mit Spaziergängern, die den Rhein entlang schlenderten, wurde deutlich, dass viele für einen Erhalt der Auenwälder einstehen. Nur wenige Passanten wollten sich auf gar keine Diskussion einlassen, weil sie nicht aus der Gegend stammten oder weil sie sich nicht für das Thema interessierten.

Die nächste Mahnwache ist für den 18. September geplant. Dann könnten möglicherweise die Pläne bereits offen gelegt sein.

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