Mannheim. Welchen Wert haben alte Bäume? Unter anderem dieser Frage ging der Arbeitskreis (AK) Umwelt des Grünen-Kreisverbands bei einer Exkursion auf den Lindenhöfer Rheindamm nach. Forstexperte Volker Ziesling vom Aktionsbündnis Waldwende erklärte, dass man für das Fällen eines 80-jährigen Feldahorns, der sich auch im Waldpark finden lässt, etwa 60 neue Bäume pflanzen müsste, um den Leistungsverlust zu kompensieren. Das liege beispielsweise am Kohlenstoff, der etwa die Hälfte des Holzes eines alten Baums ausmacht und der im Baum über diese lange Wachstumsperiode gespeichert werde.
„Das Thema Auwald ist jetzt gerade durch die Planungen der Rheindammsanierung besonders spannend. In diesem sehr trockenen Sommer erkennt man auch, welche Bäume unter dem Hitzestress leiden. Diese Belastung ist dem Klimawandel geschuldet“, erklärt Michaela Böll, die die Veranstaltung organisierte.
Erhalt vieler Bäume gefordert
Grünen-Bezirksbeirat Harald Knecht (Neckarau) betonte, dass die hohe Teilnehmerzahl bei der Veranstaltung das Interesse der Anwohner am Zustand und der Zukunft der Bäume im Waldpark zeige: „In der Diskussion wurde klar, dass die meisten Teilnehmenden auch für eine Erhaltung vieler Bäume bei der Rheindammsanierung sind.“
Grüne Stadträtin Gabriele Baier wies auf den „Schatz der Biodiversität“ des Waldparks hin. Gerade an heißen Sommertagen werde deutlich, wie wichtig die Kühlung und damit die Erholungsfunktion sei, die von den Wäldern ausgeht. Baier „Der Erhalt und die Weiterentwicklung dieser natürlichen Waldgesellschaft muss ein zentrales Ziel der Biodiversitätsstrategie der Stadt sein.“
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/lindenhof_artikel,-lindenhof-alte-baeume-in-mannheim-lindenhof-welchen-wert-haben-sie-_arid,1983360.html