Mannheim. Als außerschulischer Lernort erfüllt die Kunsthalle Mannheim seit vielen Jahren eine wichtige Rolle für die Schülerinnen und Schüler der Johannes-Kepler-Grundschule, und zwar nicht nur zur Vertiefung schulischer Lerninhalte, sondern auch für die zukünftige Lebensgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen und Jungen.
Schüler entdecken Kunsthalle in Mannheim
Seit Beginn des Schuljahres 2022/2023 entdecken 20 Viertklässler der Schule in K 5 bei ihren regelmäßigen Ausflügen in die Kunsthalle ganz verschiedene Gemälde, Skulpturen und Installationen. Mit einer kleinen Ausstellung rund um das laufende Projektgeschehen gaben die Projektbeteiligten im Musikraum der K 5-Schule einen Einblick in die bemerkenswerte Entwicklung der Kinder.
Ich bin unglaublich dankbar für die Kooperation, die einfach eine Bereicherung und ein Highlight für die K 5-Schule ist
Die Vernissage wurde musikalisch umrahmt von der Musik-AG der Schule unter Leitung von Alexandra Blum. Rektorin Angela Speicher freute es, dass auch die Leiterin der Kunstvermittlung, Dorothee Höfert, das letzte Mal vor ihrer Verabschiedung mit dabei war. „Ich bin unglaublich dankbar für die Kooperation, die einfach eine Bereicherung und ein Highlight für die K 5-Schule ist“, betonte die Rektorin.
Sonst wenig Gelegenheit zum Museumsbesuch
Die Schule in der westlichen Innenstadt wird besucht von Kindern aus vielen verschiedenen Nationen, die wegen schwieriger Familienverhältnisse oft nicht die Möglichkeit haben, ein Museum aufzusuchen. Bereits seit 2014 arbeiten die Kunsthalle und die Abendakademie „in gutem Miteinander“ mit der Johannes-Kepler-Grundschule in einem kulturellen Bildungsprojekt zusammen, das den jeweils beteiligten Jungen und Mädchen regelmäßig eine kreative Auseinandersetzung mit verschiedenen Kunstwerken ermöglicht.
Bildgespräche und Museumsspiele zusammen mit den Kunstvermittlerinnen Silke Lattekamp und Sanja Wulf bieten den Kindern Freiraum, ästhetische Erfahrungen zu machen, geben ihnen die Möglichkeit zur eigenen Mitgestaltung und beziehen die Interessen und Kompetenzen der jungen Menschen mit ein. Yunus und die anderen Kinder entdeckten so auf spielerische Art und Weise das Museum mit Kunstwerken aus verschiedenen Epochen - vom Expressionismus mit seiner Farbigkeit über den Impressionismus bis hin zur Moderne.
Finanzierung vom Lions Club
In dialogisch geführten Bildgesprächen lernten Atila und Jeremias, wie spannend es ist, sich Kunstwerke selbst zu erschließen. Die Kinder hielten die Kunstwerke in Skizzen fest, wie beispielsweise den goldenen Fisch von Brancusi, den sie später als Skulptur selbst gestalteten. Nach der Kunstbetrachtung schloss sich stets eine kreative Arbeit entweder direkt im Atelier der Kunsthalle oder im Klassenzimmer an. „Das hat Spaß gemacht“, schwärmte Amira. Alle beteiligten Jungen und Mädchen machten begeistert mit und gestalteten mit Pinsel und Farbe, mit Klebstoff und Pappe, mit Ton und Draht ihre eigenen Werke.
Das Kooperationsprojekt dient der Bildungsgerechtigkeit und zielt ausdrücklich auf kulturelle Teilhabe von Mannheimer Kindern unterschiedlichster sozialer Milieus. Ermöglicht wird dieses besondere Angebot - das ganze Schuljahr lang - durch die großzügige Finanzierung des Lions Clubs Mannheim Rhein-Neckar, dessen besonderes Motto „Wir machen Mannheimer Kinder stark“ das Bildungsbündnis trägt.
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