Mannheim. Kaum ins Leben gerufen, hatte das Schulgartenprojekt des Elisabeth-Gymnasiums schon seine erste Bewährungsprobe. Eine Kommission der Schulgarteninitiative des Regierungspräsidiums Karlsruhe besichtigte den hiesigen Garten.
Neben den Kommissionsmitgliedern Horst Schön vom Regierungspräsidium Karlsruhe Referat III, Matthias Inthachot vom LTZ Augustenburg Karlsruhe und Lissi Jäkel von der PH Heidelberg, nahmen am Rundgang mit Schulleiterin Manuela Weiss auch Lutz Jahre, Leiter des Fachbereichs Bildung, Nicole Antes von der Klimaschutzagentur Mannheim und Randolf Schneider von der BBS teil.
Schulhof großteils versiegelt
Schülerinnen der „Gemüseklasse“, mit der das Schulgartenprojekt begann, stellten den Gästen ihren Schulgarten selbst vor. Angefangen haben sie mit drei kleinen Hochbeeten mit verschiedenen Gemüsesorten, Salat und Tomaten. „Wir haben unsere Schule ein bisschen grüner gemacht, das hat viel Spaß gemacht“, sagten Asrin, Ines, Sara und Ella.
Der größte Teil des Schulgeländes ist versiegelt und der Schulhof durch drei große Platanen verschattet. Außerdem gibt es nur noch einen Erdhügel entlang der Straßenbahnunterführung.
Nachhaltigkeit und Ökologie als Ziel
Hinzu kommt, dass der Schulbetrieb im Moment sehr eingeschränkt ist. Durch die Brandschutzsanierung kommt es seit drei Jahren immer wieder zu einem Umzug, beispielsweise in Container auf dem 800 Meter entfernten Gelände der Johannes-Kepler-Schule. Folgerichtig sind Nachhaltigkeit und Ökologie hier Ziel der Garten AG, die von Lehrerin Anne Ziebert geleitet wird, unterstützt von Schulsozialarbeiterin Christine Weber. „Das fängt in der 6. Klasse an im Rahmen des Biologieunterrichts, geplant ist das klassenübergreifend“, berichtete Schulleiterin Weiss.
Begonnen hat das Gärtnern am Elisabeth-Gymnasium mit Unterstützung der Gemüse-Akademie. In fünf neuen Hochbeeten, gespendet von der Klimaschutzagentur und Raiffeisen, haben die Schüler Möhren, Erdbeeren oder Kräuter angepflanzt.
Ein kleines bisschen Selbstversorgung
Dabei schauen sie immer, was gut zueinanderpasst, erklärten sie. Aus den Pflanzen bereiten sie etwa ein gesundes Frühstück zu. Auch ein paar Apfelbäumchen stehen neben der Schule. „Der Beginn einer kleinen Obstplantage“, meinte die Schulleiterin. Ein zusätzlicher Wasseranschluss wurde hier extra gelegt, auch um den frisch gepflanzten Gingko-Baum mit dem nötigen Nass zu versorgen.
Mit Hilfe der BBS wurde außerdem der Platz um die Bären-Gruppe von Wolfram Nissen im Eingangsbereich entsiegelt und Wildsaatgut eingebracht. Am Erdhügel entlang der Straßenbahnunterführung wird noch kräftig gearbeitet. Der Hang soll mit einem Sandlauf, der aussieht wie ein natürlicher Bachlauf, versehen und begrünt werden, auch als Beschattung für die Terrasse vor der Caféteria. „Um ein Abfließen des Regenwassers zu verhindern, wird eine Drainage gelegt“, erklärte Randolf Schneider von der BBS.
Engagement von beiden Seiten
Die Hochbeete an der Mauer entlang der Straße hat Graffiti-Künstlerin Steffi „Steph“ Peichal vom Studio 68 mit Schülern der neunten Klassen - als Projekt von „Jugend forscht“ und MAUS - farbenfroh gestaltet. Die Kommission war begeistert vom Engagement von Lehrern und Schülern. Sie gaben den Schülerinnen der Gemüseklasse, die die Führung übernommen hatten, Tipps wie die Holzpaletten, auf denen die Hochbeete stehen, mit Metallschienen zu versehen.
Schulleiterin Weiss nahm die Anregungen dankbar an. Sie hat bereits viele Pläne, wie der Schulgarten noch attraktiver werden könnte: So sollen auf der Terrasse eine Regentonne und weitere Hochbeete aufgestellt werden. „Trotz schwieriger Voraussetzungen hat man hier das Beste daraus gemacht“, sagte Kommissionsleiter Horst Schön am Ende des Besuchs. „Man sieht, dass Leidenschaft dahintersteht.“ Die Kommission besuchte noch weitere Schulen in Mannheim: Die Käthe-Kollwitz-Schule, die Wilhelm-Busch-Schule, das Moll-Gymnasium und die Helene-Lange-Schule.
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