Mannheim. Mit einer Ausstellung von Maria Spät wird am Freitag, 11. August, um 18 Uhr der FutuRaum eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Plattform für Partizipation und Austausch als künstlerische Zwischennutzung in derzeit leerstehenden Geschäftsräumen in P3,6: „Haus Hurra!“ ist ein Konzept von Myriam Holme und Philipp Morlock unter der Leitung von Raphaela Göksun, realisiert von der Barac GmbH.
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Bei der Bezirksbeiratssitzung Innenstadt/Jungbusch unter Leitung von Stadträtin Regina Jutz (Grüne) hatte Daphne Hadjiandreou-Boll (Geschäftsstelle Local Green Deal) das Projekt vorgestellt: „FuturRaum ist eine Plattform für Beteiligung und Austausch von Next Mannheim - Kulturelle Stadtentwicklung, Kultur- und Kreativwirtschaft.“ Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen. „Bei FutuRaum geht es um zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, erläuterte Hadjiandreou-Boll. Sie berichtete: „Dem Projekt ging ein langer Prozess voraus.“ 2021 wurde das Projekt vom Bundestag genehmigt. Insgesamt 2,5 Millionen Euro gibt der Bund an die Stadt. „Zunächst eine Million Euro, das restliche Geld dann nicht auf einen Schlag, sondern für einzelne Fördermaßnahmen“, so Hadjiandreou-Boll.
Drei große Ziele
„Es gibt drei große Ziele“, sagte sie. Zum einen ist FutuRaum eine Plattform für Beteiligung und Austausch, um eine nachhaltige und lebenswerte Stadt von morgen zu entwickeln, im Kleinen zu erproben sowie Nutzungskonflikte zu bearbeiten. Zum anderen werde Mannheim durch FutuRaum in seiner Funktion als Oberzentrum und somit auch der Handel und die Gastronomie gestärkt. „Es geht um Konsumbewusstsein, um erfahrbare neue und ungewohnte Erlebnisse“, so Hadjiandreou-Boll. Drittens entwickele FutuRaum Mannheim mit allen Bürgerinnen, Bürgern und Partnern Ideen und Projekte für neue Erlebnisse im öffentlichen Raum. Zum Projektgebiet erklärte Hadjiandreou-Boll: Im Zentrum entsteht ein zentraler Versorgungsbereich Innenstadt, im Norden in der neuen Mitte Schönau, im Süden in der Relaisstraße auf der Rheinau und im Osten im Vogel-stang Center.
Von Ende 2022 bis Ende 2025 könnten dort Projekte umgesetzt werden. Zum Sachstand im Bereich Innenstadt berichtete Hadjiandreou-Boll: „Der Fachbereich Wirtschaftsförderung (FB 80) hat bereits begonnen, ein Netzwerk aufzubauen mit Eigentümern von Handelsimmobilien in der City.“ Der beauftragte Dienstleister ist die Andy Duke GmbH aus Stuttgart. Geplant wurde außerdem unter Teilprojektleitung des Fachbereichs eine digitale Schulungsplattform für (Einzelhandels-)Betriebsinhaber in der City und den Stadtbezirken für Social Media Marketing auf gängigen Plattformen wie Facebook, Youtube, Tiktok, Instagram und Google Business.
Geplant sei zudem der Entwurf eines Futurspace in einem leerstehenden Geschäft oder Container als Zwischennutzung. „Es geht vor allem um die Bedürfnisse junger Menschen und junger Erwachsener - um Zukunftsängste sowie um konsumfreie und konsumarme Räume“, sagte Hadjiandreou-Boll. Vorgesehen seien sechs Personalstellen.
Zu dem Vorhaben gibt es allerdings auch Bedenken. Bezirksbeirat Christian Kirchgässner (CDU) sagte: „Das Projekt scheint zu stehen und zu fallen, wie die Eigentümer mitspielen.“ Hadjiandreou-Boll erwiderte: „Hoffnungsschimmer ist, dass schon 20 Eigentümer an der Auftaktveranstaltung teilgenommen haben.“
Marko Andelic (SPD) wollte wissen, ob mit dem Projekt auch die türkischsprachigen Eigentümer erreicht werden. Daphne Hadjiandreou-Boll antwortete: „Die sind in jedem Fall mitangesprochen.“
Jutta Schroth (Grüne) befürchtete, „dass die Personalkosten einen großen Teil des Geldes auffressen“. Daphne Hadjiandreou-Boll erklärte: „Zwei Drittel sind festgelegt für Personal, Kampagne und Baumaßnahmen - wir sind Gefangene unserer selbst.“ Höchstens ein Drittel habe experimentellen Charakter. Doch sie könnten auch Änderungsanträge stellen.
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