Mannheim. „Ich bin überwältigt. So viele Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker hatten wir noch nie bei uns“, erklärte Vorsitzender Wolfgang Ockert beim traditionellen Neujahrsempfang des Bürger- und Gewerbevereins Östliche Innenstadt in der Eberhard-Gothein-Schule. Oberbürgermeister Christian Specht hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Bürgervereins hervor: „Der Verein hat viel bewegt und dadurch den Zusammenhalt gestärkt.“ In der Innenstadt träfen viele Nutzungen aufeinander, dort zeige sich die lebendige Stadt, die von vielen Menschen aus verschiedenen Nationen bewohnt werde. „Deshalb ist der Stadtteil für uns so relevant“, sagte Specht. Das sei mit Lebens- und Aufenthaltsqualität verbunden.
Zum Stichwort Klimaschutz und Wasser meinte der Oberbürgermeister, zwar gebe es keinen Trinkbrunnen in T4/5, aber dafür auf dem Marktplatz und bald auch vor der Abendakademie. Große Hoffnung setzt Specht auf das neue Parkleitsystem. Zentral neben dem Thema Verkehrssteuerung gehe es auch um den Einzelhandel. Durch Strukturwandel seien viele kleine Geschäfte und Reparaturbetriebe weggebrochen. FutuRaum und City Factory unter Beteiligung aller Stadtteilakteure eröffneten die „Chance, Innenstadt neu zu denken“, indem versucht werde, verschiedene Nutzungen, Vermieter und Bewohner zusammenzubringen.
Ockert gibt die Führung des Bürgervereins ab
Specht dankte den Schulen, Kirchen, Polizei, Bezirksbeirat sowie dem Bürger- und Gewerbeverein für die „gute Arbeit“. Besonders dankte er Wolfgang Ockert, der in diesem Jahr im Alter von 82 Jahren die Führung abgibt, für den „konstruktiv-kritischen Dialog, diplomatisch und geschickt“. „Das ist bestes bürgerschaftliches Engagement“, lobte Specht. Es war der letzte Neujahrsempfang von Wolfgang Ockert, der 2024 altersbedingt nicht mehr als Vorstand antreten wird.
In seiner Neujahrsansprache erklärte er, es habe den Verein gefreut, dass Specht bei seinem Amtsantritt die Entwicklung der Innenstadt zu einem Schwerpunkt seiner politischen Arbeit erklärt habe. Die Östliche Innenstadt sei in seinen 14 Jahren als Vorsitzender in hohem Maße aufgewertet worden durch viele Neubauten: beispielsweise Q6/7, R3, am Lameygarten und T4/5. Leider gebe es nach wie vor auch noch Probleme, wie zum Beispiel die auffälligen Lokale in S1, U4 und U5 sowie die Entwicklung der Breiten Straße. Ein städtebaulicher Fehler bei deren Neugestaltung 2007 sei die Verlegung der RNV-Haltestelle in Richtung Marktplatz gewesen. So sei der Eingangsbereich abgehängt worden. Ockert hofft, dass bei der Neugestaltung des Zugangs zum Neckar der Eingangsbereich aufgewertet, durch den Drogen-Konsumraum die Drogenszene entschärft und die „unsägliche“ Unterführung zugemacht werde.
Neues Beleuchtungskonzept für die Breite Straße gefordert
Sorgen bereitet dem Vorsitzenden zudem die gastronomische Monokultur am Marktplatz. Der zähe Prozess gegen die Grillrauchbelästigung gehe 2024 hoffentlich in die allerletzte Runde.
Was Marktplatz, Breite Straße und die Nebenstraßen außerdem bräuchten, sei ein neues Beleuchtungskonzept. Ockert begrüßte die Stadtraumservice-Sauberkeitsoffensive 2024 mit Ausweitung der Reinigung in die Abendstunden und an Wochenenden. Die beiden Bürgervereine Ost und West würden die Aktion „Farbe im Quadrat“ gegen verschmierte Stromkästen 2024 fortsetzen. „Ein schöner Abschluss für meine Arbeit wäre es, wenn es gelingt, eine Replik der beschädigten Pferdchen-Skulptur von Rene Sintenis im Lameygarten aufzustellen“, sagte Ockert.
Er dankte zum Abschluss der Veranstaltung Mohammed Yussaf, der seit 25 Jahren für die Bewirtung beim Neujahrsempfang des Bürgervereins sorgt. Mitreißend musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Gesangsduo „2 cafés longs“.
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