Friedrichsfeld

Verwirrende Ampel in Mannheim: Die Stadt deckt ein Licht ab

Wem die Ampel grünes Licht zeigt, der darf fahren? Nicht immer, wie ein Beispiel aus Friedrichsfeld zeigt. Dort sorgte eine Ampel für Verwirrung. Jetzt hat die Stadt Mannheim reagiert

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Die umstrittene Bedarfsampel an der Baustelle in der Friedrichsfelder Vogesenstraße wurde modifiziert. © Thomas Rittelmann

Mannheim. Wem die Ampel grünes Licht zeigt, der darf fahren? So einfach ist es nicht immer, wie ein aktuelles Beispiel aus Friedrichsfeld zeigt. Dort hat eine Lichtzeichenanlage unter Autofahrern für Verwirrung gesorgt. Jetzt hat die Stadt reagiert und erste Änderungen vorgenommen.

Doch worum geht es überhaupt? In der Friedrichsfelder Ortsmitte wird nach Angaben der Stadtverwaltung aktuell ein Haus gebaut. Um Fußgängern trotz der beengten Situation vor Ort eine sichere Querung der Straße zu ermöglichen, wurde vorübergehend eine Ampel installiert. Wenn der Fußgänger den Bedarfsknopf drückt, springt die Anlage auf Rot. Wenn gerade niemand die Straße überqueren will, zeigte die Ampel bis vor einigen Tagen noch Grün - in beide Richtungen.

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Einige Leser hatten sich an diese Redaktion gewandt und angemerkt, dass Autos von beiden Seiten in die Engstelle hineinfahren und nicht mehr aneinander vorbeikommen. Die Stadt hat das Problem ebenfalls erkannt. Sie schreibt dazu auf Anfrage: „Leider wurde die Ampel hier entsprechend missinterpretiert.“ Denn trotz Ampel habe jederzeit die Straßenverkehrsordnung gegolten.

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Keine Unfälle bisher

Was heißt das konkret? „Der fließende Verkehr hat die durch die Baustelle entstandene Einengung mit den hierfür geltenden Regelungen der Straßenverkehrsordnung zu passieren“, schreibt die Stadtsprecherin weiter. Das heißt, derjenige, der das Hindernis auf seiner Seite hat, muss den entgegenkommenden Verkehr passieren lassen, bevor er selbst durch die Engstelle fährt. Es habe an dieser sechs bis acht Meter langen Baustelle bisher zwar keine Unfälle gegeben, schreibt die Stadt. Dennoch hat die Verwaltung nun reagiert, um Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden. In einem ersten Schritt wurde das grüne Licht der Ampel abgedeckt, so dass es nur noch eine Rot-Dunkel-Ampel gibt. Wenn gerade kein Fußgänger unterwegs ist, bleibt die Ampel für Autofahrer also „aus“. Das soll dazu führen, dass Autofahrer sich nicht vom grünen Licht in die Irre leiten lassen - und fahren, obwohl sie es vielleicht gar nicht dürften.

Das Rot wird weiter nur nach Bedarf durch den Fußgänger ausgelöst. „Bei der Dunkelphase kann aus beiden Fahrtrichtungen durchgefahren werden, an der Einengung ist die allgemein geltende Vorfahrtsregelung zu beachten“, so die Sprecherin weiter. Heißt: Man muss darauf achten, dass sich gerade kein anderes Auto in der Engstelle befindet - oder aus anderen Gründen Vorfahrt hat.

Das Abdecken des grünen Lichts ist aber nicht die einzige Maßnahme. In einem zweiten Schritt soll die Ampel außerdem so versetzt werden, dass „kein direkter Bezug mehr zur Baustelle hergestellt werden kann und somit auch keine Fehlinterpretationen mehr möglich sind“, so die Sprecherin weiter. Außerdem habe die Verkehrsbehörde Kontakt mit dem Bauherrn aufgenommen, um gemeinsam „eine schnell umsetzbare Lösung abzustimmen und entsprechende Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden“.

Baustelle dauert an

Wie lange wird es die Baustelle noch geben? Der entsprechende Antrag für gilt vorerst bis zum 1. November. „Erfahrungsgemäß werden entsprechende Genehmigungen jedoch regelmäßig verlängert, weil sich die Bauabwicklungen verzögert haben“, erklärt die Stadtsprecherin. Angesichts der derzeitigen angespannten Lage (Baustoff- und Materialhandel) sei eine Verlängerung nicht ausgeschlossen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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