Veranstaltung

Friedrichsfelder beleben ihre Kerwe wieder

Nach Corona kehren Vereine und Angebote auf die Friedrichsfelder Kerwe zurück, und auch für Kinder war im Stadtteil etwas geboten

Von 
Marion Schatz
Lesedauer: 
Am Sonntag um die Mittagszeit war die Friedrichsfelder Turnhalle voll besetzt. Auch der Turnverein beteiligte sich nach einigen Jahren wieder mit einem eigenen Angebot am Kerwegeschehen. © Marion Schatz

Friedrichsfeld. Als durchaus gelungen kann man die diesjährige Friedrichsfelder Kerwe bezeichnen. Zwar kommt die Veranstaltung bei weitem nicht mehr an die Vorjahre heran, doch waren die Besucherinnen und Besucher auch mit weniger zufrieden - Hauptsache, es wird überhaupt etwas gemacht im Stadtteil. Das gilt umso mehr, als es für die Vereine zunehmend schwieriger wird, Helfer zu finden.

Den Auftakt machte die Party der Kerwekegler

Ein großer Einschnitt war vor allem die Corona-Pandemie. Danach haben sich fast alle Vereine aus dem Kerwegeschehen ausgeklinkt, einen Rummel für die Kinder auf dem Dehoust-Platz gab es ohnehin schon seit einiger Zeit nicht mehr. Einzig die Kerwekegler Kurpfalz haben, nachdem es wieder möglich war, ihre Partyscheune geöffnet. Und auch der Kerwegottesdienst findet alljährlich im Wechsel einmal in der katholischen und einmal in der evangelischen Kirche statt. Schließlich geht die Kerwe ja auf das Fest der „Kirchweihe“ zurück.

Und so machten in diesem Jahr die Kerwekegler wieder den Auftakt mit ihrer „Feier in de Scheier“, sprich der Party in der Scheune der Familie Ries. War am frühen Freitagabend der Besuch noch etwas verhalten, so füllte sich die Scheune nach dem Waldhof-Spiel gegen Erzgebirge Aue zusehends - schließlich war der Heimsieg Grund zum Feiern.

Mehr zum Thema

Volksfest

Seckenheim feiert: Kerwe in familiärer Atmosphäre

Veröffentlicht
Von
Bernhard Haas
Mehr erfahren
Feudenheim

Feudenheimer Kerwe: Kritische Worte zum Auftakt

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Brauchtum

Kerwe! So feiert Feudenheim

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Am Samstagmittag hatten Jugendtreff und Büchereizweigstelle zum Spielzeugflohmarkt von Kindern für Kinder eingeladen. Im ganzen Rathaus waren die Stände aufgebaut. Hier durften Kinder ihre Spielsachen anbieten und verkaufen. Dabei zeigten sich die Mädchen und Jungen als wahre Meister im Feilschen und Verkaufen. Und nicht selten wurde das erwirtschaftete Geld dann gleich wieder in neue Spielwaren umgesetzt - das Angebot war ja recht groß.

Mit dem Erfolg zeigten sich Thomy Lehr vom Jugendtreff und Afra Vogel von der Bücherei mehr als zufrieden. Allein im Jugendtreff waren es locker 120 bis 130 Besucher, die nach Schnäppchen suchten. Nicht anders sah es in der Bibliothekszweigstelle aus. Hier gab es zudem den ganz normalen Ausleihbetrieb, so dass man sich mit Lektüre für die nächste Zeit versorgen konnte.

Kerwegottesdienst unter Mitwirkung der Kinderchöre

Schon fast traditionell haben auch die Eisenbahnfreunde Mannheim wieder ihre Eisenbahn und Fischertechnik präsentiert. Die Eisenbahnfreunde möchten vor allem Kindern und Jugendlichen alles rund um die Bahn näher bringen und sind gerngesehene Gäste bei den Veranstaltungen im Rathaus.

Der Kerwegottesdienst fand in diesem Jahr in der evangelischen Johannes-Calvin-Kirche unter Mitwirkung der Kinderchöre statt. Der Gottesdienst, der von Pfarrer Michael Jäck geleitet wurde, hatte das Thema „Wenn ein Schaf verloren geht“. Eröffnet wurde der Familiengottesdienst mit einem kleinen Anspiel, bei dem der Rabe Abraxas, sehr zur Freude der vielen Kinder, nicht fehlen durfte. Danach gab es die Geschichte vom verlorenen Schaf, welches der Bauer überall suchte und am Ende aus dem Wasser retten musste. Für die Kinder gab es dazu kleine Spiele und sie durften Bilder ausmalen, während Pfarrer Michael Jäck über die Bedeutung des Gleichnisses predigte.

Nach der Kirche gingen nicht wenige Besucherinnen und Besucher gleich weiter zum Turnverein. Der Verein, der jahrelang die größte Straußwirtschaft betrieb, hatte sich in den vergangenen Jahren aus dem Kerwegeschehen ausgeklinkt. Jetzt wollte man es wieder einmal im Kleinen versuchen und sowohl am Kerwesonntag als auch am Kerwemontag eine kleine Speisenauswahl anbieten.

Um es gleich vorwegzunehmen, es war ein riesen Erfolg. „Wir wurden von den Gästen regelrecht überrannt“ so Erster Vorsitzender Dirk Kappes. Er bat aber auch um Verständnis dafür, dass bereits um 13 Uhr alles restlos ausverkauft war. „Mit so einem Ansturm haben wir nun wirklich nicht gerechnet“, so Kappes weiter, denn schon kurz nach Beginn füllte sich die Turnhalle zusehends.

Am Montag fand dann das traditionelle Knöchelessen in der Turnhalle statt. Am Nachmittag klang die Friedrichsfelder Kerwe dann bei Kaffee und Kuchen in der Turnhalle aus. Bei dem großen Erfolg darf man hoffen, dass der Turnverein auch im nächsten Jahr wieder dabei ist. Vielleicht gelingt es dann, das Kerwegeschehen noch weiter zu beleben.

Freie Autorin Als freie Mitarbeiterin berichte ich für den Mannheimer Morgen überwiegend über alles aus Friedrichsfeld. Bei Engpässen der Kollegen springe ich auch schon mal in Seckenheim, Ilvesheim oder Edingen-Neckarhausen ein.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke