Wenn’s nach Professor Andreas Pitz, Sprecher der CDU-Bezirksbeiräte im Stadtteil geht, dann wird Simone Matysek vom Rathaus-Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung „Mitarbeiterin des Jahres“. Jedenfalls dankte Pitz der Fachfrau für städtebauliche Sanierungsgebiete überschwänglich für ihr Engagement in Friedrichsfeld.
Matysek hatte zur öffentlichen Sitzung des Stadtteilgremiums in dieser Woche in die Turnhalle des SV in der Reichshofener Straße allerdings auch höchst erfreuliche Neuigkeiten mitgebracht. Denn nachdem Goetheplatz, Bechererplatz und Bürkleplatz in den zurückliegenden Jahren aus Mitteln der Lokalen Stadterneuerung saniert und modernisiert wurden, konnte Matysek nun ankündigen, dass auch die Spielplätze an Rappoltsweiler- und Altkircher Straße sowie die Sundgauanlage, die Sitzbänke, Bolz- und Spielplatz an Sufflenheimer Straße und Straßburger Ring mit Geld aus dem Förderprogramm erneuert werden – immerhin Investitionen in der Größenordnung von 500 000 Euro, wie es inoffiziell hieß.
Saniert wird auch das Friedrichsfelder Rathaus, das den TV mit Turnhalle und Gaststätte sowie den Heimatverein, die Stadtteilbibliothek und den Jugendtreff beherbergt (wir berichteten). Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die Arbeiten tatsächlich in Angriff genommen werden, wie Stadtrat Thorsten Riehle (SPD) als Sitzungsleiter erläuterte. Geplant ist, das historische Gebäude, das in der Zeit um 1790 als Gasthof errichtet wurde, bis zum Jahr 2026 grundlegend energetisch zu sanieren und optisch aufzuwerten. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes soll das Barock-Gebäude zudem mit einem neuen Aufzug und neuen Toiletten barrierefrei ausgestaltet werden.
Land fördert Modernisierung
Das Land Baden-Württemberg fördert die Gebäudesanierung mit rund 1,2 Millionen Euro aus Steuermitteln des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen. Die Gesamtkosten der Gebäudesanierung belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro. Zur hausweiten Nutzung ist der Einbau einer behindertengerechten Toilette im ersten Oergeschoss vorgesehen. Der Einbau eines behindertengerechten Fahrstuhls ermögliche dann die barrierefreie Nutzung des Jugendtreffs und der Räumlichkeiten des Heimatvereins sowie der neuen Toilette.
Doch zurück zu den Spielplätzen des Stadtteils: Wie Simone Matysek erläuterte, soll der vor allem auf Kleinkinder ausgerichtete Platz an der Rappoltsweiler Straße bereits im kommenden Jahr saniert werden – „das ist sicher, das Geld dafür ist da“. Veraltete Geräte, kein Sonnenschutz, nicht barrierefrei – dies seien die Hauptmängel, die eben dringend verbessert werden müssten.
Das gleiche gelte für den Platz an der Altkircher Straße, der ein Jahr später ebenfalls mit bereits gesicherter Finanzierung erneuert werden soll, wie Matysek erklärte. Man plane allerdings, die gesamte Sundgau-Anlage mit einzubeziehen, um auch den Bolz- und Volleyballplatz, den Park insgesamt sowie den Spielplatz Sufflenheimer Straße gleich mitrenovieren zu können.
Dabei, so Sitzungsleiter Riehle, kommen die Vorschläge zum Tragen, die von Friedrichsfelder Kindern und Jugendlichen bei den Stadtteilversammlungen erarbeitet wurden, die das Kinder- und Jugendbüro „68-Deins!“ im vergangenen Jahr veranstaltet hatte. Riehle: „Hier geht’s jetzt mal nach dem, was die Kinder und Jugendlichen wollen, und nicht nach den Erwachsenen.“
Eine wichtige Hürde müsse allerdings erst noch genommen werden, schränkte Matysek ein: Die Erweiterung des Sanierungsgebiets um den Bereich der Sundgauanlage müsse vom Land Baden-Württemberg genehmigt und vom Gemeinderat beschlossen werden. Letzteres sei für Ende Januar, Anfang Februar 2024 vorgesehen. Für Zustimmung von beiden zeigten sich Matysek und Riehle äußerst optimistisch.
Kinderhaus im Container
Grund zur verhaltenen Freude bietet auch die Entwicklung beim Thema städtisches Kinderhaus. Derzeit finden vertiefte Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und der katholischen Kirchengemeinde statt, bei denen es um den katholischen Bernhardushof geht, der als Standort für das Kinderhaus festgelegt wurde. Noch stehe zwar nicht fest wie die Kita dort genau aussehen wird, bis es soweit ist, sollen die Kindergartengruppen im bereits vorhandenen Container untergebracht werden.
Die entsprechenden Bau-, Betriebs-, und Nutzungsgenehmigungen, so informierte ein Vertreter der Stadtverwaltung, lägen vor, es sei zudem bereits eine Kindergartenleitung eingestellt worden, so dass der Betrieb im Januar starten könne. Zurzeit würden im Container noch Ausbesserungs- und Schönheitsreparaturen ausgeführt, zudem sei noch nicht geklärt, ob der Betrieb wie vorgesehen mit allen Gruppen zugleich starten könne. Die Einstellungen der Mitarbeiterinnen sei zum 1. Dezember vorgesehen.
Sobald dies geklärt sei, würde das Angebot an Betreuungsplätzen im Meki-Bewerbungssystem eingestellt. Die Stadtverwaltung sagte zu, „schnellstmöglich“ und auf „auf allen Kanälen“ mitzuteilen, sobald die Plätze verfügbar seien. Zum Titel „Mitarbeiter des Jahres“ wie bei seine Kollegin vom Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung reichte dies für den Verwaltungsvertreter zwar noch nicht ganz, dennoch konnte er sich von den Bezirksbeiräten und den beiden Stadträtinnen Marianne Seitz (CDU) und Nina Wellenreuther (Grüne) einen Dank aus dem Stadtteil mitnehmen.
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