Gospel und Soul

Wie ein Chor in Mannheim-Feudenheim den Herrn mit fetziger Musik preist

Ein "bunter Haufen, der den Herrn mit fetziger Musik preist": Was Joe Völker und die Rainbow Gospel and Soul Connection im Mannheimer Stadtteil Feudenheim im Repertoire haben und wie man mitsingen kann

Von 
Katja Geiler
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Joe Völker mit seiner Rainbow Gospel and Soul Connection. © Katja Geiler

Die Rainbow Gospel and Soul Connection, der Gospelchor aus Feudenheim, meldete sich stimmgewaltig aus der Corona-Pause zurück. Der erste Auftritt seit drei Jahren fand in der Johanneskirche statt, laut Chorleiter Joe Völker die „Stammkirche“ des Chores. „Meine Vorfahren haben alle hier geheiratet, bis auf die Ur-Ur-Großeltern, denn da war die Johanneskirche noch nicht gebaut“, scherzte Völker, der zwischen den Songs Anekdoten oder Hintergründe zum jeweiligen Stück erzählte.

Der Chor begeisterte das Publikum durchgängig mit Songs von verschiedenster Herkunft. Eröffnet wurde das Programm mit "Baba Yetu", dem Vaterunser auf Swahili. „Gospel kommt aus Afrika, es geht dabei ums Bitten. In Afrika bittet man um Regen“, so Völker. Der Song "Africa" von Toto wurde daraufhin mit einem beeindruckenden Bodypercussion-Hörspiel eingeleitet, der Chor simulierte ein Gewitter und ließ scheinbar den Regen durch das Dach der Kirche prasseln.

Dementsprechend begeistert applaudierte das Publikum. Im Repertoire des Chors befinden sich außer traditionellem Gospel auch Songs aus Genres wie Reggae: "One Love" von Bob Marley, Pop: "Shine" von Emeli Sandé oder "We Are the World" von USA for Africa, moderner Gospel: "Shackles" von Mary Mary und Musical: Aus "Hair" (der Titel des Musicals passt so gut nach Mannheim, fand Joe Völker) sang der Chor einen ganzen Querschnitt, angefangen mit "Aquarius", über "Hare Krishna" bis hin zu "Let the Sunshine In".

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Ein weiterer Musical-Klassiker, der farblich gut zum Namen des Chors passt und immer wieder gerne vom Publikum gehört wird, war vertreten mit "Somewhere Over the Rainbow" aus dem Zauberer von Oz. Auch klassische Gospelsongs durften nicht fehlen, darunter "O Happy Day" oder "Joshua Fit the Battle of Jericho". Auch die Solistinnen und Solisten sorgten für Begeisterung beim Publikum. Der Gospelchor nennt sich einen „bunten Haufen, der sich vorgenommen hat, den Herrn mit fetziger Musik zu preisen“.

Publikum darf mitsingen

Seit fast 30 Jahren gibt es ihn, Völker war von Anfang an dabei. „Gegründet wurde der Chor 1994, seit 2001 bin ich Chorleiter. Es geht nicht nur um die Auftritte, sondern auch um Stimmbildung. Wir lernen ständig neue Lieder, die Hälfte des Programms ist neu einstudiert“, meinte Völker, der auf der Suche nach neuen Mitgliedern ist und zwischendurch gerne mal erwähnte, dass „montags um 20 Uhr in Feudenheim“ geprobt wird.

Um das Publikum ein bisschen auf den Geschmack zu bringen, ließ er es prompt mitsingen. Eine Hälfte sang "Swing Low, Sweet Chariot", die andere "When the Saints Go Marchin In", und es klang sogar gut, als es gleichzeitig gesungen wurde. Wenn da nicht montags ein paar neue Gesichter in der Probe auftauchen . . .

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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