Sicherheit

Warum der Polizeiposten Mannheim-Feudenheim ständig erhellt ist

Ständig beleuchtet wird das Gebäude des Polizeipostens Feudenheim. Dabei sind die Beamten nur werktags tagsüber da. Der eine oder andere wundert sich darüber. Warum ist das so?

Von 
Peter W. Ragge
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Nachts taghell erleuchtet, aber leer: das Gebäude des Polizeipostens Feudenheim an der Ecke Tal-/Hauptstraße. © Markus prosswitz

Mannheim. Wegen eines technischen Defekts wird das Gebäude des Polizeipostens Feudenheim derzeit ständig beleuchtet. Das hat die Pressestelle des Polizeipräsidiums auf Anfrage erklärt. Bei der Außenbeleuchtung handele es sich um Scheinwerfer, welche sich automatisch bei Dämmerung beziehungsweise in der Nacht einschalten und sich auch automatisch am Tag abschalten sollten.

„Leider gibt es derzeit einen technischen Defekt an der Lichtanlage, welcher bisher nicht behoben werden konnte“, so der Sprecher. Das dafür zuständige Amt für Vermögen und Bau habe nun „abseits der bisherigen Bemühungen eine Elektrofirma beauftragt“, erklärte er.

Anfang September hatten sich die Stadt und Landesbehörden an der weltweiten Initiative „Earth Night“ beteiligt, um auf die zunehmende Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen. Ab Einbruch der Dunkelheit, spätestens ab 22 Uhr, sollte überall Außenbeleuchtung ausgeschaltet werden, um ein Zeichen für den Umweltschutz setzen. Daraufhin fragten „MM“-Leser, weshalb der Polizeiposten Feudenheim ständig beleuchtet bleibt. Auf die Frage, warum die ganze Nacht das Licht in Feudenheim an ist, ging das Präsidium nun aber nun gar nicht ein.

Die Beamten sind nur werktags tagsüber da

Der Polizeiposten Feudenheim ist nur montags von 7.30 bis 17 Uhr, dienstags bis freitags von 7.30 bis 16 Uhr geöffnet. Eine Aussage dazu, wie viele Beamte dort Dienst tun, welche Dienststellen sonst in dem großen Gebäude untergebracht sind oder ob und wie die Polizei die zahlreichen Garagen im Hof nutzt, verweigerte das Präsidium. Man gebe „grundsätzlich keine Auskünfte zu Dienststärken oder Dienstmitteln (wie Dienst-Kfz)“, hieß es.

Im Herbst 2023 hatte die Polizei mitgeteilt, dass der früher sieben, derzeit auf dem Papier fünf Beamte umfassende Polizeiposten Feudenheim nur mit vier Personen besetzt sei. Hinzu kommen drei Polizisten der stadtweit zuständigen Ermittlungsgruppe Fahrrad, welche in Feudenheim ansässig sind. Zudem nutzt der Polizeiärztliche Dienst die Räume, etwa für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen für Angehörige des gesamten Polizeipräsidiums.

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Steffen Mack
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Der vom Feudenheimer Architekten Hubertus Kirsch konzipierte zweigeschossige Giebelbau an der Ecke Talstraße/Hauptstraße steht anstelle des 1962 abgerissenen Barockgasthofs „Zu den drei Königen“, den Ludwig Back hier 1711 eröffnete. Nach dem Abriss, in den 1960er und 1970er Jahren, war in alten Schuppen hier die Freiwillige Feuerwehr stationiert. Kaum war der Neubau 1994 fertig, verlor Feudenheim durch die 1993 beschlossene Revierstrukturreform den Sitz eines rund um die Uhr besetzten Reviers. Es blieb ein – nur tagsüber besetzter – Posten. Um die Räume in Feudenheim voll auszulasten, zog die Kriminalaußenstelle Ost in die neuen Diensträume, aus der Neckarstadt kam die Ermittlungsgruppe „Graffiti“ hinzu. 2002 wurde aber auch die Kriminalaußenstelle geschlossen, die zuletzt fünf Beamte und eine Schreibkraft umfasste. 2005 wollte das Land das Gebäude für 1,6 Millionen Euro verkaufen, doch es fand sich kein Käufer. Im Vorfeld des Nato-Gipfels 2009 in Baden-Baden und Straßburg saß in Feudenheim ein Teil des Stabes, der den Einsatz vorbereitete („BAO Atlantik“).

Redaktion Chefreporter

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