Ludwigshafen. Mit einer durchschnittlichen Miete von aktuell 7,60 Euro pro Quadratmeter ist Ludwigshafen als Wohnort relativ günstig. Dies geht aus dem neuen Mietspiegel der Stadt Ludwigshafen hervor. Zum Vergleich: In Mannheim kostet der Quadratmeter im Schnitt 8,48 Euro. Seit der vergangenen Erhebung 2019 ist die durchschnittliche ortsübliche Vergleichsmiete in Ludwigshafen um 75 Cent oder 10,9 Prozent gestiegen.
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„Wie in vielen Ballungsgebieten bundesweit reicht der Kreis der Haushalte, die sich bei den Mietkosten an der Belastungsgrenze sehen, mittlerweile bis in die Mittelschichten hinein. Nicht umsonst wurde Ludwigshafen von der Landesregierung als Kommune mit angespanntem Wohnungsmarkt eingestuft“, kommentiert Sozialdezernentin Beate Steeg die aktuelle Entwicklung. Umso wichtiger sei es, dass der Mietspiegel Klarheit über die zulässige Miethöhe schaffe. „Bei Unstimmigkeiten finden die Vertragsparteien hier in den meisten Fällen eine gute Basis für eine Einigung.“
Grundlage des neuen Mietspiegels sind Angaben zu mehr als 3000 Wohnungen, die 2022 erhoben worden sind. Die Stadt Ludwigshafen hatte das EMA-Institut für empirische Analysen mit der Befragung der Vermieter und der Auswertung der Daten beauftragt. Das Institut fertigt den Mietspiegel für zahlreiche deutsche Kommunen. Unter anderem zählt auch die Nachbarstadt Mannheim zu den Auftraggebern.
Der Ludwigshafener Mietspiegel gibt Auskunft über die durchschnittliche ortsübliche Vergleichsmiete bei frei vermieteten Wohnungen. Geht es um eine Mietanpassung, sind diese Werte verbindlich. Bei Neuvermietungen ist die Höhe im Prinzip frei verhandelbar. Da in Ludwigshafen jedoch die Mietpreisbremse greift, dürfen die Vorgaben des Mietspiegels in diesem Fall um höchstens zehn Prozent überschritten werden.
Geodaten sind eingeflossen
Im Unterschied zu dem bisherigen Verfahren beruht der aktuelle Mietspiegel ausschließlich auf statistisch abgesicherten Berechnungen nach der sogenannten Regressionsmethode. Eine Neuerung findet sich zudem im Zusammenhang mit der Wohnlage, die bekanntlich einen starken Einfluss auf die Miethöhe hat. Entfernungen zu Schulen und Kindergärten, Geschäften, ÖPNV-Haltestellen und Ähnliches müssen jetzt nicht mehr selbst geschätzt werden, sondern wurden vorab durch die Stadtverwaltung anhand von Geodaten ermittelt. Die Summe aus den Zu- und Abschlägen für die verschiedenen Lagekriterien liegt für jede Adresse vor.
Das ist besonders beim erstmals angebotenen Online-Rechner sehr praktisch. Mit der Eingabe von Straße und Hausnummer wird der betreffende Wert automatisch übertragen. Mietspiegel und Online-Rechner stehen auf der Internetseite www.ludwigshafen.de/mietspiegel zur Verfügung. Gedruckte Exemplare gibt es für sechs Euro beim Bereich Stadtentwicklung sowie beim Bürgerservice. bjz/red
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