Umwelt - Seit 2018 keine Überschreitungen des Grenzwerts bei Stickoxiden / Situation in Heinigstraße stark verbessert

Wie Ludwigshafen seine Probleme mit Schadstoffen in den Griff bekommen hat

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Julian Eistetter
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In der Heinigstraße wurde 2018 der Verkehr reduziert. © Thomas Rittelmann

Ludwigshafen. Keine dicke Luft mehr in Ludwigshafen: Nach jahrelangen Überschreitungen der Grenzwerte nimmt die Schadstoffbelastung in der Chemiestadt ab. Auch im Jahr 2021 hat sich die Situation weiter positiv entwickelt, wie Ursula Klopp vom Bereich Umwelt bei der vergangenen Sitzung des Umweltausschusses berichtete. Insbesondere die Lage an der Messstation Heinigstraße, die für die größten Probleme gesorgt hatte, verbessere sich stetig. Im vierten Jahr in Folge wurden an diesem Standort die Grenzwerte beim Stickstoffdioxid, das zur Gruppe der Stickoxide zählt, nicht überschritten - der Jahresmittelwert lag also nie über 40 Mikrogramm Stickoxiden pro Kubikmeter Luft.

Während 2018 noch eine Punktlandung mit einem Jahresmittelwert von genau 40 hingelegt wurde, sanken die Werte in den Folgejahren deutlich. Mit einem Jahresmittelwert von 31 wurde 2021 sogar ein neuer Tiefstand erreicht. An den anderen beiden Messstationen in Oppau und Mundenheim sind die Werte schon seit vielen Jahren unkritisch.

Ausschlaggebend für die stetige Verbesserung sind laut Klopp die Maßnahmen aus dem Masterplan Green City, die durch die Verwaltung umgesetzt worden seien. In südlicher Richtung wurde beispielsweise eine der beiden Fahrspuren zugunsten eines breiten Radstreifens gestrichen. Daneben seien aber auch günstige Wetterlagen und generell weniger Verkehre durch die Pandemie für die positiven Werte mitverantwortlich gewesen. „Es ist uns gelungen, die Werte dauerhaft unter den Grenzwert zu drücken. Wir sind auch für die Zukunft auf einem guten Weg“, sagte Klopp.

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„Der Verkehr fließt“

Auch Umwelt-Bereichsleiter Rainer Ritthaler verwies auf die deutliche Verbesserung des Verkehrsflusses in der Heinigstraße. „Wir haben hier kein Stop-and-Go mehr. Der Verkehr fließt. Und wenn er einmal steht, dann nur in gut durchlüfteten Bereichen“, sagte er. Angesichts der Tatsache, dass es in großen Städten bei der Stickoxidbelastung immer ein Grundrauschen von zehn bis 15 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gebe, seien die Werte zufriedenstellend.

Auch die Feinstaubbelastung, bei der es im Jahr 2003 in Ludwigshafen starke Überschreitungen gab, stellt inzwischen kein Problem mehr dar. 2021 betrug der Wert in der Heinigstraße 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, auch hier liegt der Grenzwert bei 40. Ritthaler erinnerte daran, dass sich zum Zeitpunkt der Überschreitung 2003 in unmittelbarer Nähe der Messstation eine Großbaustelle der Bahn befunden habe, bei der tonnenweise Schotter verarbeitet wurde. Dies habe die Messergebnisse negativ beeinflusst.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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