Verkehr

"Weiße Hochstraße" in Ludwigshafen wird während Brückenneubau grundsaniert

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Julian Eistetter
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Die „Weiße Hochstraße“ soll während der Errichtung des Ersatzbaus für die Pilzhochstraße grundsaniert werden. © Bernhard Zinke

Ludwigshafen. Der Ludwigshafener Stadtrat hat am 29. November die Entscheidung: Soll das Ersatzbauwerk für die abgerissene Pilzhochstraße eine (günstigere) reine Betonkonstruktion oder eine (teurere) Stahlbetonbrücke werden. Ab 2023 sollen die Arbeiten für diesen wichtigen Lückenschluss beginnen, deshalb ist Eile im Verfahren geboten, wie Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und Baudezernent Alexander Thewalt am Montag im Stadtrat berichteten.

Während für die neue Brücke nun zwei Varianten auf dem Tisch liegen, gibt es seit Montag auch bezüglich der 950 Meter langen „Weißen Hochstraße“, die sich unmittelbar an das zu errichtende Bauwerk anschließt, mehr Klarheit. In den vergangenen Wochen wurde das ebenfalls sanierungsbedürftige Bauwerk zwischen ehemaliger Pilzhochstraße und Pylonbrücke statisch überprüft. Dadurch sollte laut Verwaltung herausgefunden werden, was notwendig ist, um den Abschnitt der Hochstraße für das erwartete Verkehrsaufkommen fit zu machen.

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Bei den Untersuchungen habe sich gezeigt, dass nur einzelne Bereiche der Brücke verstärkt werden müssen. „Betroffen sind zwei kleinere, vier bis acht Meter lange Einzelbauwerke“, teilt die Stadt mit. Als Sofortmaßnahme, um darunterliegende Parkplätze vor abbröckelndem Beton zu schützen, seien Teile des Bauwerks abgetragen worden.

Kein langwieriges Planfeststellungsverfahren notwendig

Unter normalen Umständen müsste die „Weiße Hochstraße“ also im vorgegebenen Sanierungszyklus von 20 bis 25 Jahren grundsaniert werden. Damit die Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Trasse aber so gering wie möglich gehalten werden, habe die Verwaltung entschieden, die Arbeiten parallel zum Bau der neuen Ersatzbrücke für die Pilzhochstraße vorzunehmen - also zwischen 2023 und 2025. Teil dieser Grundsanierung wird dann auch die Erneuerung des Fahrbahnbelags, der Fugenabdeckungen, der Schutzplanken und der Beleuchtung sein.

Wie bei der Pilzhochstraße ist auch bei der Generalsanierung der „Weißen Hochstraße“ kein langwieriges Planfeststellungsverfahren notwendig. „Da das Sanierungskonzept der Prüfung durch den Landesbetrieb Mobilität standgehalten hat, greift auch hier das Planbeschleunigungsgesetz“, teilt die Stadt mit.

Zu dem umfassenden Themenkomplex bietet die Verwaltung wieder ein Online-Beteiligungsverfahren an. Dieses beginnt am Mittwoch, 27. Oktober, 18 Uhr, mit einem digitalen Bürgerdialog. Interessierte können sich über die Internetseite www.ludwigshafen-diskutiert.de zuschalten oder die Übertragung einfach nur als Beobachter mitverfolgen. Im digitalen Raum ist Platz für 200 Teilnehmer. Die Verwaltung wird dabei die Pläne für den Ersatzneubau - ihre Empfehlung ist die rund 90 Millionen Euro teure Betonvariante - nochmals erläutern und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aufnehmen.

Dieses Vorgehen hat die Stadt Ludwigshafen auch in der Vergangenheit im Zusammenhang mit den beiden Hochstraßen schon gepflegt. Eine der häufigsten Fragen sei dabei nach Angaben des Leiters des Bereichs Tiefbau, Björn Berlenbach, gewesen, ob nicht auch bei der Hochstraße Süd ein ebenerdiger Ersatz möglich sei - wie bei der Hochstraße Nord. Insbesondere der Gewinn für das Stadtbild wurde dabei als Argument angeführt. Laut Berlenbach ist diese Variante jedoch gleich aus mehreren Gründen nicht umsetzbar.

Steile Rampen sind nicht im Sinne der Verkehrssicherheit

Der entscheidende Grund dafür ist, dass der betreffende Abschnitt mit rund 500 Metern verhältnismäßig kurz ist. Um auf ein ebenerdiges Teilstück zu gelangen, müssten die Verkehrsteilnehmer zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und „Weißer Hochstraße“ steile Rampen herunter- und gleich darauf wieder hochfahren, erläuterte der Bereichsleiter. Dies würde für ein erhöhtes Lärmaufkommen sorgen und sei auch im Sinne der Verkehrssicherheit nicht zu empfehlen.

Der Bau der entsprechenden Rampen würde zudem dazu führen, dass die Straßenbahnen in diesem Bereich nicht mehr wie gewohnt fahren könnten. Im Bereich der Mundenheimer Straße entstünde bei einer solchen Variante zudem eine komplizierte Kreuzungssituation. „Es würde eine Ampel benötigt, und der Verkehrsfluss auf der Trasse käme zum Erliegen“, so Berlenbach. Deshalb schlägt die Verwaltung zwei Brückenvarianten vor. Das letzte Wort hat im November der Stadtrat.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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