Ludwigshafen. Zu einer gemeinsamen Sitzung sind die Ortsbeiräte Nördliche und Südliche Innenstadt zusammengekommen. Beschlossen wurde die Aufhebung mehrerer Sanierungsgebiete. Betroffen sind zum einen das Gebiet Ludwigshafen-West und die Valentin-Bauer-Siedlung, wo seit 2001 insgesamt 45 Prozent der insgesamt 300 Wohngebäude mit rund 500 Wohnungen modernisiert werden konnten. Ebenfalls zum Jahresende aufgehoben werden die seit 2007 bestehenden Sanierungsgebiete Süd, Mitte und Mittlere Bismarckstraße.
Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren
Weil in der Innenstadt jedoch noch nicht alle städtebaulichen Missstände behoben sind, sollen weiterhin Projekte zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität angestoßen werden. Michael Bentz, Leiter der Abteilung Stadterneuerung bei der Stadt, verwies auf das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept Mitte/Innenstadt (ISEK). Auf dieser Grundlage werde das Sanierungsrecht ab dem 1. Januar 2023 lückenlos fortgeführt und gewährleistet, so Bentz.
Mehr Grün und Radverkehr
Als wesentliche Ziele nannte er die Erhöhung des Grünanteils, die Verkehrsberuhigung, den Ausbau des Radverkehrs, Gebäudemodernisierungen sowie die Umgestaltung des Friedrich-Wilhelm-Wagner-Platzes. Der vorgestellte Konzeptentwurf war in Zusammenarbeit mit drei Planungsbüros entwickelt worden. Im Herbst sollen mehrere Präsenz- und Online-Angebote stattfinden, so dass sich Bürger über die Stadtentwicklungsziele informieren können.
Grünes Licht für ISEK soll der Stadtrat im Dezember geben. Dann kann die notwendige Satzung zur förmlichen Festlegung von Sanierungsarbeiten ab Januar auf den Weg gebracht werden. Das geplante Sanierungsgebiet misst 50 Hektar Fläche und ist Teil eines deutlich größeren, vorläufigen Stadterneuerungsgebiets Mitte/Innenstadt, das den gesamten Stadtteil Mitte umfasst. Zur Umsetzung der Projekte hat das Land Fördermittel von bis zu 16 Millionen Euro für die kommenden zwölf Jahre in Aussicht gestellt.
Wohnungen und neue Bäume
Über das in West und Valentin-Bauer-Siedlung bisher Erreichte informierte Ursula Trost, die die Sanierungsgebiete betreut. Neben der Gebäudesanierung habe sich die Aufenthaltsqualität des Stadtteils erhöht. Wo einst Kneipen mit Spielautomaten, Monteurswohnungen und Gebrauchtwagenhandel dominierten, sind Wohnungen entstanden und Bäume gepflanzt worden. 1,93 Millionen Euro an Fördermitteln wurden investiert. Noch bis zum 31. Dezember können Modernisierungsverträge mit Steuervorteil abgeschlossen werden.
Die Sanierung im Stadtteil West erfolgte laut Detlev Kehl von der Stadterneuerung im „klassischen Verfahren“. Dabei wird die sanierungsbedingte Erhöhung des Bodenwerts mit Ausgleichsbeträgen abgeschöpft. Die per Bescheid mitgeteilte Summe kann vorzeitig abgelöst werden. Bis Jahresende sind auch freiwillige Vereinbarungen mit zinsloser Ratenzahlung möglich. Eigentümer, die noch keine Ablösevereinbarung getroffen haben, schreibt die Abteilung Stadterneuerung an. Ab 2023 ist eine Ratenzahlung dann nur noch verzinst zulässig. In den auslaufenden Sanierungsgebieten Valentin-Bauer-Siedlung und Ludwigshafen-Süd fallen Ausgleichsbeträge hingegen nicht an.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ludwigshafen_artikel,-ludwigshafen-was-das-sanierungskonzept-fuer-die-innenstadt-in-ludwigshafen-bewirken-soll-_arid,1990781.html