Hat die Bluttat mit zwei Toten und einem Schwerverletzten im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim einen islamistischen oder terroristischen Hintergrund? Um das herauszufinden, unterstützen Experten für politische Verbrechen des LKA die Ermittler vor Ort bei deren Arbeit. Bislang gebe es jedoch noch keine Erkenntnisse, die auf eine islamistische Tat schließen lassen, berichtet der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber. „Der Generalbundesanwalt hat angesichts der bisherigen Ermittlungsergebnisse die Übernahme des Falls bislang abgelehnt“, sagt er auf Anfrage. Er lasse sich jedoch fortlaufend über die Ermittlungen informieren.
Die Bundesanwaltschaft ist die einzige Staatsanwaltschaft des Bundes, in der Regel ist die Strafverfolgung Ländersache. Straftaten, die den Staatsschutz betreffen, fallen jedoch in die Zuständigkeit des Generalbundesanwalts. Islamistische oder terroristische Verbrechen zählen dazu. Der bislang einzige Hinweis, dass die Oggersheimer Bluttat in einem solchen Zusammenhang stehen könnte, sind Angaben von Zeugen, dass der Verdächtige, ein 25-jähriger Somalier, mehrfach „Allahu Akbar“, also „Gott ist groß“ gerufen haben soll.
In Gefängnis verlegt
Wie berichtet, soll der 25-Jährige, der als Flüchtling nach Deutschland kam und in Neustadt lebte, am Dienstag vergangener Woche in der Philipp-Scheidemann-Straße unvermittelt auf zwei Handwerker losgegangen sein. Laut Polizei tötete er die 20 und 35 Jahre alten Männer mit einem langen Küchenmesser. In einem Drogeriemarkt in der Comeniusstraße verwundete er einen 27-Jährigen schwer, ehe er von der Polizei niedergeschossen wurde. Anfang der Woche wurde er von einer Klinik in ein Gefängnis verlegt. Er schweigt zu den Vorwürfen.
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