Ludwigshafen. Nach einer tödlichen Auseinandersetzung im Ludwigshafener Hemshof im März dieses Jahres hat die Frankenthaler Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen einen inzwischen 26-Jährigen erhoben. Das bestätigt ein Sprecher des Frankenthaler Landgerichts auf Anfrage dieser Redaktion. Der Vorwurf lautet demnach auf Totschlag. Daneben wird dem Mann die Beteiligung an einem Raubüberfall auf dem Berliner Platz in der Ludwigshafener Innenstadt im Oktober 2023 zur Last gelegt. Der Prozess soll im September beginnen.
Genaue Hintergründe des tödlichen Streits im Hemshof sind noch unklar
Die genauen Hintergründe des verhängnisvollen Streits am 20. März, der für einen 46-Jährigen mit dem Tod endete, sind noch immer ungeklärt. Aus der Anklage geht hervor, dass es zwischen dem Angeklagten und dem Opfer um kurz nach 11.30 Uhr im Bereich des Kirchplatzes in der Goethestraße zu einer „streitigen Auseinandersetzung“ und einem gegenseitigen Handgemenge gekommen sei. Dabei soll der damals 25-Jährige seinem Kontrahenten „in Tötungsabsicht“ mit einem Messer in den linken Rückenbereich gestochen haben. Nach Ausführung des Gerichts durchstieß die Klinge den linken Lungenunterlappen und den Herzbeutel und drang bis in die Muskulatur der linken Herzkammer ein.
Dem Opfer sei es noch gelungen, sich auf ein Fahrrad zu schwingen und vom Tatort zu fliehen. Auf einem öffentlichen Platz neben der Hartmannstraße im Bereich des Hemshofparks kam er jedoch zu Fall und blieb liegen. Gegen 12.10 Uhr fanden Passanten den leblosen Körper des Mannes.
Brutaler Raubüberfall auf dem Berliner Platz nur wenige Monate vor der Messerattacke
Reanimationsversuche durch den alarmierten Rettungsdienst scheiterten. Der 46-Jährige starb an den Folgen der Stichverletzung durch ein „Verbluten nach innen“. Umfangreiche Ermittlungen brachten die Beamten damals auf die Spur des Angeklagten, der kurz darauf festgenommen wurde und in Untersuchungshaft kam.
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Der mutmaßliche Täter war offenbar auch zuvor schon kein unbeschriebenes Blatt. So wirft ihm die Staatsanwaltschaft noch ein weiteres Verbrechen vor, das sich einige Monate früher auf dem Berliner Platz abgespielt haben soll. Am 12. Oktober 2023 habe der Angeklagte gemeinsam mit einem gesondert verfolgten Beschuldigten „entsprechend eines gemeinsamen Tatplans“ eine andere Person angegriffen. Sie hätten das Opfer mit Faustschlägen ins Gesicht attackiert und auf den Mann eingetreten, nachdem dieser zu Boden gegangen sei.
Prozesstermine am Frankenthaler Landgericht bis Ende November
Laut Anklage soll der 26-Jährige dem Geschädigten dann eine schwarze Bauchtasche entrissen haben, um den Inhalt an sich zu nehmen. Dabei handelte es sich um 20 Euro Bargeld, eine JBL Musikbox, einen Ausweis und vier Schlüssel.
Die zuständige Kammer am Frankenthaler Landgericht hat die Anklage zugelassen und Termine für die Hauptverhandlung festgesetzt. Der 26-Jährige wird sich ab 23. September, 9 Uhr, wegen Totschlags sowie Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen. Insgesamt sind elf Verhandlungstage bis Ende November vorgesehen.
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