Ludwigshafen. Nach einem kontinuierlichen Anstieg in den Vorjahren sind die Straftaten im Ludwigshafener Stadtbereich im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Zugleich ist die Aufklärungsquote etwas gestiegen. Dies meldet das Polizeipräsidium Rheinpfalz in der Kriminalitätsstatistik für Ludwigshafen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 10192 von 16551 Straftaten im Stadtgebiet aufgeklärt. 7783 Tatverdächtige verzeichnete die Polizei. Das bedeutet ein Plus von 113. Ein leichter Anstieg war auch bei der Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen erkennbar: Ihr Anteil betrug 47,3 Prozent und damit 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Über 500 Schwarzfahrer mehr erwischt als im Vorjahr
Mit rund 23 Prozent hatten die sogenannten Vermögens- und Fälschungsdelikte erneut den größten Anteil an der Gesamtkriminalität. Hauptverantwortlich für den Anstieg in diesem Bereich waren laut Polizei die Schwarzfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Anzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr von 976 auf 1517 Fälle.
Den zweitgrößten Anteil in diesem Bereich haben die sogenannten einfachen Diebstahlsdelikte (19,3 Prozent). Gesunken ist der Waren- und Warenkreditbetrug. Hier zeigt die Statistik einen Rückgang von 841 Delikten im Vorjahr auf 629 Fälle im Jahr 2024.
Geklaut wird nach wie vor besonders im Laden
Bei den Diebstahlsdelikten verzeichnete die Polizei ein Anstieg von 5036 auf 5343 Fälle. Den größten Anteil daran (24 Prozent) haben Ladendiebstähle. Zwei Diebstahlserien machen die Ordnungshüter für den Anstieg bei den Diebstählen von motorisierten Zweirädern beziehungsweise den Diebstählen aus Kraftfahrzeugen verantwortlich. Bei den Moped/Motorraddiebstählen stieg die Zahl um 187 auf 323. Hier hat die Polizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Ermittlungen zu den Straftaten dauern an. Die einfachen Diebstähle aus Fahrzeugen stiegen im Vorjahr um 60 Fälle auf 420, die besonders schweren Fälle erhöhten sich um 95 auf insgesamt 379.
Weitere Zahlen der PKS
- Die Gesamtzahl der Straftaten ist gegenüber dem Vorjahr um 48 Fälle gesunken.
- Die Aufklärungsquote liegt bei 61,6 Prozent (+ 0,3 Prozent).
- Mehr Kinder, Jugendliche und Heranwachsende begehen Straftaten (Kinder +0,6 Prozent, Jugendliche +0,7 Prozent, Heranwachsende +0,2 Prozent).
- Die höchsten Anteile der Straftaten in der Jugendkriminalität entfallen auf Körperverletzungen und Diebstähle .
- Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist von 3490 auf 3679 angestiegen.
- 97 Straftaten mehr durch Zugewanderte (2023: 1280; 2024: 1377).
- Die Mehrheit der Straftaten , die durch Zuwanderer begangen werden, sind Körperverletzungen, Ladendiebstahl, Beförderungserschleichung und Delikte der Betäubungsmittelkriminalität.
- Von den 287 Fällen der Körperverletzungen richteten sich 155 Fälle gegen andere Zugewanderte.
Leicht angestiegen sind 2024 auch die Sexualdelikte. Hier gab es zwölf Fälle mehr als im Vorjahr. Fast die Hälfte der Delikte (47,5 Prozent) fallen auf die Verbreitung pornografischer Inhalte – in 118 der insgesamt 152 Fälle ging es gar um Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Inhalte.
Die Anzahl der Delikte, bei denen Tatverdächtige ein Messer einsetzten, hält sich hingegen seit 2022 konstant. 44 Mal hatte es die Polizei im Jahr 2024 mit solchen Vorfällen zu tun.
Häusliche Gewalt im Fünf-Jahres-Vergleich auf Höchststand
955 Mal musste die Polizei in 2024 im Bereich häusliche Gewalt tätig werden. Das bedeutet einen Höchststand im Fünf-Jahres-Vergleich. Die Anzahl der weiblichen Tatverdächtigen ist dabei von 177 auf 224 angestiegen.
Von 3052 auf 3145 Straftaten angestiegen ist auch die Kriminalität bei den sogenannten Rohheitsdelikten. Maßgeblich für den Anstieg sind Körperverletzungen (2041) und Bedrohungen (754). Raubdelikte sind hingegen leicht zurückgegangen. Von 151 Fällen in 2023 auf 122 Fälle in 2024.
Ein leichtes Plus von fünf Fällen registrierte die Polizei auch bei den Gewaltdelikten gegen Beamte. Mehr als die Hälfte davon (rund 56 Prozent) waren demnach Widerstandshandlungen. Bei tätlichen Angriffen habe man zwar einen Rückgang von 33 auf 19 Fälle verzeichnet, allerdings hinsichtlich der im Dienst verletzten Beamten ein Anstieg von 30 auf 41 Verletzte zu konstatieren.
Teillegalisierung von Cannabis macht sich bemerkbar
Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Betäubungsmittelkriminalität. Allein im Bereich Cannabis sank die Zahl von 623 auf 187 Fälle - eine Folge der Teillegalisierung. Im Bereich der allgemeinen Verstöße mit Kokain sei hingegen ein Anstieg um 72 Fälle (von 69 auf 141) zu verzeichnen gewesen.
Allesamt aufgeklärt wurden die sogenannten Straftaten gegen das Leben. Bei den drei Delikten, die 2024 zu verzeichnen wurden, handelte es sich um einen Totschlag, einen versuchten Totschlag sowie einen Fall von Tötung auf Verlangen.
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