Ludwigshafen. Die strengen Corona-Auflagen fallen weg, die Preise bleiben stabil - Besucher des Freibads am Willersinnweiher können sich auf einen normalen Badesommer freuen. Nur was sich bewährt hat und von den Besuchern gut angenommen wurde, soll beibehalten werden. Die Mitarbeiter aus dem Hallenbad Oggersheim haben schon ins Freibad gewechselt. Die Vorbereitungen auf die Saison laufen derzeit auf Hochtouren.
Bäderchef Wolfgang Köllner zeigt bei einem Rundgang die größte Baustelle auf der Ludwigshafener Freizeitanlage: das neue Planschbecken für Kinder. In der Mitte soll es einen kleinen Wasserspeier in Form eines Igels bekommen, zudem soll ein neues Sonnensegel installiert werden.
An der sechseckigen Edelstahlwanne wird gerade fleißig geschweißt. Ganz fertig wird das Planschbecken bis zum Saisonstart aber nicht sein, sondern voraussichtlich erst Ende Juni. Die Arbeiten haben laut Köllner zwar schon im Februar begonnen, dann gab es aber Verzögerungen beim Abriss des alten Beckens, bei der Auftragsvergabe und beim Transport.
Bei Baukosten von rund einer Million Euro komme man noch vergleichsweise günstig davon, so Köllner. Heute müsste man für das Planschbecken rund 300 000 Euro mehr einplanen. Schon durch die Corona-Pandemie und jetzt noch verstärkt durch den Krieg in der Ukraine seien bisherige Lieferketten unterbrochen oder zumindest stark beeinträchtigt. Die Materialkosten explodieren derzeit, die meisten Fachfirmen halten sich zurück und seien immer schwerer zu bekommen.
Warme Duschen warten
Auch die Firma, die die Chlorgasanlage jährlich wartet, lässt auf sich warten. Die Anlage muss vor Saisonstart wieder in Betrieb genommen werden. Der TÜV wird die Rutschen abnehmen. Derzeit laufen noch Erdarbeiten auf dem Gelände. Diese sollen aber rechtzeitig beendet sein - „schon aus Sicherheitsgründen“, betont Wolfgang Köllner. Das komplette Gelände des Freibads am Willersinnweiher und die Gebäude werden abschnittsweise gesäubert, ein Beckensauger ist ab dieser Woche fleißig im Einsatz. Sogar auf warme Duschen können sich die Besucherinnen und Besucher in dieser Saison freuen.
Freibad am Willersinnweiher
- Saisonstart ist am Freitag, 13. Mai.
- Öffnungszeiten: werktags von 9 bis 20 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Dienstags und donnerstags gibt es ab 7 Uhr ein Angebot für Frühschwimmer.
- Preise: Einzelkarte Erwachsene 4 Euro, Einzelkarte Ermäßigte 2,50 Euro, Zuschlag Warmbadetag 0,50 Euro. Zehner-, 1/4 Jahres-, Saison- und Abendkarten sind ebenfalls erhältlich.
- Internet: https://www.ludwigshafen.de/lebenswert/sport/baeder/freibad-am-willersinnweiher
Die Wegeführungen, Zeit-Slots und Besucherobergrenzen für die Schwimmbecken sollen wegfallen: „Wir wollen einen normalen Freibadsommer ohne Beschränkungen“, betont Köllner. Dabei will das eingespielte Bäderteam aber positive Neuerungen aus den Vorjahren unter Pandemie-Bedingungen aber beibehalten.
So habe sich etwa das bargeldlose Online-Ticketsystem bewährt. Der Eintrittspreis wird im Voraus elektronisch bezahlt. „Das ist damit verbindlich. Zudem entlastet das unser Personal an der Kasse und wir können flexibel auf Entwicklungen reagieren“, sagt Köllner. Zwar können Gäste auch an der Tageskasse bezahlen. Wenn allerdings schon zu viele Badegäste da sind, könnte diese dann aber geschlossen werden. Die Stadtverwaltung habe das Online-Ticketsystem im ersten Corona-Sommer 2020 eingerichtet, die Kosten dafür beliefen sich auf rund 9000 Euro. Die Verlängerung des Systems kostet die Stadt pro Saison etwa 1500 bis 2000 Euro. Nach der Saison 2022 soll erneut entschieden werden, ob es das Online-Ticketsystem weiterhin geben soll.
Abgetrennte Bahnen bleiben
Starten werde man auch wieder mit abgetrennten Bahnen, weil viele Badegäste das „für eine tolle Sache halten“, so Köllner. In den Vorjahren gab es Bahnen für schnelle, mittelschnelle und langsame Schwimmer sowie Aquajogger. Das habe sich bewährt. Wenn allerdings an heißen Tagen wahrscheinlich wieder mehrere Tausend Gäste ins Bad strömen, könne die Aufteilung voraussichtlich nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Freuen können sich die Besucher auch einen öffentlichen Bücherschrank im Eingangsbereich. Der Fundus soll reichhaltig sein, für jedes Alter und Interesse, erklärt Köllner. Bücher können für eine Lektüre im Bad ausgeliehen werden. Wer sie ganz mit nach Hause mitnehmen möchte, wird herzlich gebeten, ein anderes Buch mitzubringen und im Tausch da zu lassen. „Mal sehen, ob das funktioniert“, meint Köllner ganz entspannt. An anderen Standorten habe man damit ganz gute Erfahrungen gemacht.
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