Freizeit - Bislang 27 900 Besucher in zwei Monaten im Freibad am Willersinnweiher / Wechselhaftes Wetter verhindert volle Auslastung

So läuft die zweite Corona-Saison im Ludwigshafener Freibad am Willersinnweiher

Von 
Julian Eistetter
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Das 50 Meter lange Schwimmerbecken im Freibad am Willersinnweiher. © Till Börner

Ludwigshafen. Die Aussichten für die kommenden Tage sind endlich wieder etwas besser. Bis zu 30 Grad warm soll es am Wochenende in Ludwigshafen werden, bei strahlendem Sonnenschein. Nach dem wechselhaften Wetter der vergangenen Tage ist das für Wolfgang Köllner eine gute Nachricht. „Wenn die Sonne lacht, dann lacht der Freibadbetreiber auch“, bringt es der Bäderchef der Stadt Ludwigshafen auf eine einfache Formel. Die Anlässe zur Freude hielten sich in dieser Saison auch im Freibad am Willersinnweiher bislang eher in Grenzen.

„Vergleiche nicht zielführend“

Es ist die zweite Corona-Saison für die Anlage am Strandweg. Die Besucherzahl ist limitiert auf je 800 Personen in zwei buchbaren Zeitfenstern. Zwischendrin wird das Bad gesäubert und desinfiziert. „Allein schon deshalb sind Quervergleiche zu ,normalen’ Jahren kaum zielführend“, sagt Köllner im Gespräch mit dieser Redaktion. Bis Anfang der Woche seien insgesamt 27 900 Besucher ins Freibad am Willersinnweiher gekommen, das wegen der unklaren Corona-Lage erst am 8. Juni eröffnet wurde. „Letztes Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 22 80 Badegäste, aber da waren wir mit der Eröffnung auch noch mal zwei Wochen später dran“, erläutert Köllner. Die insgesamt 33 700 Besucher aus 2020 sollten in diesem Sommer jedenfalls getoppt werden, vermutet er.

Öffnungszeiten und Tickets

  • Um die Corona-Auflagen erfüllen zu können, sind die Badezeiten im Freibad am Willersinnweiher (Strandweg 23) in zwei Fenster eingeteilt.
  • Die Öffnungszeiten gestalten sich wie folgt: montags bis freitags von 9.30 bis 14 Uhr und von 15 bis 19.30 Uhr; samstags, sonntags und an Feiertagen von 8 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 20 Uhr.
  • Ein Angebot für Frühschwimmer gibt es zudem immer dienstags bis donnerstags von 7 bis 9 Uhr.
  • Pro Zeitfenster kostet der Eintritt für Erwachsene drei Euro, Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren zahlen zwei Euro.
  • Das Ticketportal ist über www.ludwigshafen.de und den Reiter „Freibad am Willersinnweiher“ zu erreichen.

Von den Zahlen der Vor-Corona-Zeit sei man jedoch weit entfernt. „2019 hatten wir von Anfang Mai bis Ende Juli 73 000 Badegäste, das war ein Superjahr“, erinnert sich der Bäderchef. Die aktuellen Zahlen könne jeder deuten, wie er wolle. Aufgrund des wechselhaften Wetters seien die Tage jedenfalls sehr unterschiedlich ausgelastet. „In der kurzen Wärmephase im Juni war es sehr voll, da waren die Zeitfenster des Öfteren komplett ausgebucht“, berichtet er. An einigen Tagen hätte man sogar einige Besucher, die noch auf eines der wenigen Tickets an der Tageskasse gehofft hatten, abweisen müssen. „Bei einem besseren Sommer würde das vermutlich jeden Tag passieren“, so Köllner.

Dann wäre mit Sicherheit auch ein häufigerer Einsatz des Sicherheitsdienstes erforderlich. „Wenn die Hütte brennt, dann brauchen wir die Security, damit es an Ein- und Ausgang nicht zu Stauungen kommt.“ An vielen Tagen habe man die Kosten aber einsparen können. „Wir organisieren das mit Blick auf die Wetterprognose einige Tage im Voraus. Jetzt, am Wochenende, wird der Sicherheitsdienst bestimmt wieder im Einsatz sein“, kündigt Köllner an.

Insgesamt haben sich das Online-Buchungssystem und das Hygienekonzept nach Angaben des Abteilungsleiters mittlerweile eingespielt. „Es läuft gut, und wir erhalten auch von den Badegästen gute Rückmeldungen“, berichtet er. „Viele freuen sich über die gute Organisation und finden es gar nicht schlecht, mehr Platz zu haben als normalerweise. Aber des einen Freud’ ist des anderen Leid“, sagt er mit Blick auf die geringeren Einnahmen.

Weiterer Saisonverlauf offen

Wie die Saison insgesamt finanziell zu Buche schlagen werde, sei noch nicht abzusehen. „Auf der einen Seite fallen einige Ausgaben weg, auf der anderen Seite fehlen Einnahmen. Das wird sich zeigen.“ Im vergangenen Sommer jedenfalls lagen die Einnahmen 50 Prozent unter dem Haushaltsansatz. Mit einem frühen Saisonstart am 1. Mai sollte das in diesem Sommer aufgefangen werden, was ja bekanntlich nicht klappte.

Und wie ist die weitere Prognose? Angepeilt ist nach Köllners Aussagen ein Saisonende gegen Ende September. „Wenn jetzt aber Anfang September das Wetter massiv einbricht und die Prognose auf zwei Wochen 15 Grad vorhersagt, müssen wir neu überlegen.“ Auf der anderen Seite könne es aber genauso sein, das etwas von der Hitzewelle in Südeuropa nach Deutschland schwappe. „Mit festen Aussagen halte ich mich da lieber zurück“, sagt Köllner.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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