Großprojekte

Plan B für Helmut-Kohl-Allee gefordert

FWG-Fraktion und Verkehrsinitiative stellen große Stadtstraße als Ersatz der Hochstraße Nord in Frage

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red/jei
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Neusten Berechnungen nach könnten die Hochstraßen-Projekte bis zu 1,5 Milliarden Euro kosten. Für viele Anlass, noch einmal über Alternativen nachzudenken. © B. Zinke

Ludwigshafen. Angesichts ausufernder Kosten für die Hochstraßen-Projekte in Ludwigshafen schlagen die FWG-Fraktion und die Verkehrsinitiative Ludwigshafen vor, die Pläne für die Helmut-Kohl-Allee noch einmal zu überarbeiten. Bereits im Oktober 2019 habe die FWG im Bau- und Grundstücksausschuss beantragt, zu prüfen, ob die geplante Stadtstraße nicht überdimensioniert sei, heißt es in einer Mitteilung. „Inzwischen sind die Kosten explodiert, so wie geplant wird dieses Projekt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gestemmt werden können“, sagt Fraktionschef Rainer Metz.

Veränderte Arbeitswelt

Hinzu komme, dass die Corona-Pandemie die Arbeitswelt nachhaltig verändert habe, viel mehr Menschen würden im Homeoffice bleiben. Durch weltpolitische Veränderungen werde sich der Individualverkehr künftig weiter verringern. Und trotz der Sperrung des Fahrlachtunnels in Mannheim und dem Wegfall der Hochstraße Süd sei es bislang noch nicht zu einem Verkehrskollaps gekommen, argumentiert die FWG. „Wir halten eine bis zu 40 Meter breite und bis zu acht Fahrspuren umfassende Stadtstraße mitten durch die City für überdimensioniert“, so Metz. Nach der Sommerpause will die Fraktion den Prüfauftrag erneut auf die Tagesordnung bringen.

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Für eine Reduzierung der Fahrspuren auf der Helmut-Kohl-Allee ist auch die Verkehrsinitiative. „Diese hätte auch den Vorteil, dass weniger Boden verbaut werden müsste“, heißt es in einer Mitteilung. Es sei nicht nachvollziehbar, das Ludwigshafen ungeachtet geänderter Verkehrsströme eine riesige Schneise mitten durch die Innenstadt plane. „Bis zu acht Spuren werden die nördliche von der südlichen Innenstadt trennen. Eine Querung als Fußgänger in einem Stück? Nicht machbar. Nur in Etappen, selbstverständlich mit Wartezeiten.“

Nach Ansicht der Verkehrsinitiative müsse man aus den vergangenen Jahren lernen. „Seit einigen Jahren müssen wir mit dem eingeschränkten Betrieb der beiden Hochstraßen leben. Das erwartete und befürchtete Verkehrschaos ist aber ausgeblieben, die Verkehrsströme scheinen sich verändert zu haben“, heißt es. Die Nachbarstadt Mannheim mache es vor und beschränke in Teilen schon den innerstädtischen Verkehr.

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