„Was hier entsteht, tut der Stadt und dem Quartier gut“, sagt Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) beim Spatenstich am Mittwoch für zwei neue Wohnblöcke im neuen Ludwigs-Quartier auf dem ehemaligen Halberg-Gelände. Bauträger ist die Deutsche Invest Immobilien GmbH (d.i.i.) aus Wiesbaden. Dessen Projektleiter Arne Schreier ist mit seinem Team „mächtig stolz“ auf das, was am Rheinufer Süd bis April 2025 entstehen soll. „Wir klopfen uns heimlich auf die Schulter“, ergänzt er. Es sei nicht einfach gewesen, den Spatenstich zum vorgesehenen Termin durchzuführen. Der Grund: die seit der Pandemie steigenden Kosten für den Bausektor.
Änderungen an Tiefgarage
Zurückziehen von dem attraktiven Projekt, dass die d.i.i. „Mein Ludwigs“ nennt, kam für das Unternehmen aber nicht in Frage. Das habe auch etwas mit der Entwicklung Ludwigshafens zu tun: „Es ist Zukunft in der Stadt“, findet Schreier. Und trotz der „explosiv“ steigenden Preise hätten die einst veranschlagten Kosten annähernd gehalten werden können. Nur „unwesentlich teurer“ werde das Ganze nun. „Wir haben uns in unseren Büros eingesperrt, um zu schauen, was wir machen können“, erläutert Schreier.
Schließlich hätten kleine, aber aufwendige Änderungen an der geplanten Tiefgarage zum Erfolg geführt. Diese sei im Zuge dessen „komplett optimiert“ worden. Statt einem Geschoss soll es nun zwei geben. „Das hört sich blöd an“, sagt Schreier zunächst, erklärt aber, dass dieser Schritt das Tragsystem der Gebäude vereinfache. Mit der neuen Statik hätten Kosten eingespart werden können. So können sich die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner nach wie vor auf 327 neue Wohneinheiten freuen.
Schreier lobt ausdrücklich die „konstruktive Mitarbeit“ seitens der Verwaltung. Dem schließt sich das zuständige Architekturbüro Stefan Forster aus Frankfurt an. Es habe große Zustimmung von der Stadt gegeben. „Das wissen wir zu würdigen“, betont Forster.
Baufortschritt
- 15. Juli 2022: Baubeginn
- 5. Dezember 2022: Start der Rohbauarbeiten
- 18. Januar 2023: Fertigstellung des Rohbaus
- 6. Juni 2024: Fertigstellung des Daches und der Fenster
- 18. Juli 2024: Fertigstellung der Fassade und des Estrichs
- 25. April 2025: Geplantes Bauende
- Weitere Infos unter: mein-ludwigs.de
„Wir haben 2018 mit den ersten Zeichnungen angefangen“, erinnert sich der Architekt zurück. „Vier Jahre später fangen wir an zu bauen“, ist er begeistert, in welchem Tempo der Prozess voranschreitet. „Es ist eine Supersituation, wie schnell und unkompliziert das ging.“ Steinruck schlägt in die gleiche Kerbe: „Wir haben eine schnelle Entwicklung im Quartier.“ Im Jahr 2015 sei mit dem Abriss begonnen worden, zehn Jahre später könnten nun die ersten Menschen hier wohnen.
Autofreier Innenbereich
„Wir haben versucht, ein Projekt zu zu gestalten, das sich ins Quartier integriert“, erläutert Forster. Gleichzeitig sollte etwas Neues für Ludwigshafen entstehen. Forster verweist dabei auf das autofreie Konzept im Innenbereich der insgesamt vier Wohnblöcke, die einmal auf dem ehemaligen Halberg-Gelände entstehen sollen, sodass zu den 327 Wohneinheiten der d.i.i. mehr als 200 weitere hinzukommen.
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Wie Schreier berichtet, wird derzeit am Mobilitätskonzept gearbeitet. In sechs bis acht Wochen könnte es stehen. Geplant sind Car-Sharing-Angebote, Ladestellen für E-Bikes, und Lastenräder, die zur Verfügung gestellt werden. Für Schülerinnen und Schüler soll es möglicherweise auch einen Treffpunkt geben, wo sie morgens zusammen kommen können, um dann gemeinsam zur Schule zu gehen, geht Schreier weiter ins Detail. Sowieso werde Nachhaltigkeit bei dem Projekt großgeschrieben. „Das haben wir umgesetzt, wie gefordert“, so Schreier. Neben dem Mobilitätskonzept soll es auch Dachbegrünung geben. Zudem komme Fernwärme aus einem Müllheizkraftwerk zum Einsatz.
Neben den Wohneinheiten sollen auch Appartements für Studenten, eine Kita und ein gewerblicher Bereich im Ludwigs-Quartier entstehen, erläutert Steinruck. „Das Areal am Rhein ist eine schöne Visitenkarte für Ludwigshafen“, so die Oberbürgermeisterin. Nun werde dort für viele eine neue Heimat entstehen. „Schön, dass an alles gedacht wurde, was eine Stadt und Menschen brauchen werden“, dankt Steinruck den Verantwortlichen und freut sich auf die Fertigstellung.
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