Übersicht - Was wird fertig, wo erfolgt der Spatenstich? / Ein Überblick über bedeutende Projekte

Wohnungsbau in Ludwigshafen: Das sind die wichtigsten Vorhaben im Jahr 2022

Von 
Julian Eistetter
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Prominentes Projekt in der Stadtmitte: Das neue Bürgerhof-Entrée mit 22 Wohnungen und Gewerbeflächen soll nach Angaben der Immobiliengesellschaft GAG bis Jahresende fertig sein. © Christoph Blüther/Heinrich-Pesch-Haus/Forster Architekten

Ludwigshafen. Bis 2035 fehlen in Ludwigshafen rund 2500 Wohnungen. Das hatte eine Berechnung der Stadtverwaltung zum Ende des vergangenen Jahres ergeben. Um den enormen Bedarf zu decken, wird in der Chemiestadt fleißig gebaut. Nachfolgend ein Überblick, welche wichtigen Baustellen im Jahr 2022 fertig werden - und wo neue bedeutende Projekte beginnen.

Bismarckstraße/Bürgerhof: Mitten in der Fußgängerzone baut die Immobiliengesellschaft GAG insgesamt 22 Wohnungen und 1825 Quadratmeter Gewerbeflächen. Der achtgeschossige Gebäudekomplex bildet den neuen Eingang von der Bismarckstraße zum Bürgerhof. „Hier rechnen wir laut Bauzeitplan mit der Fertigstellung Ende 2022“, teilt eine GAG-Sprecherin mit. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 18,5 Millionen Euro. Die Gewerbeflächen sollen künftig von der benachbarten Volkshochschule angemietet werden. Baubeginn war im Januar 2020.

Heinigstraße: Bereits ab April wird ein weiteres Projekt der GAG in Innenstadtlage beendet. An der Ecke Heinigstraße/Benckiserstraße entstehen zwei Gewerbeeinheiten (Erweiterungsfläche Kita und ein Ingenieurbüro) sowie 17 Wohnungen. Die Gesamtkosten für das siebengeschossige Gebäude mit Tiefgarage belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. Der Spatenstich erfolgte Ende Oktober 2019.

Ehemalige Pfalzwerke: Eigentlich hätten die Arbeiten auf zwei von drei Baufeldern im Stadtteil Süd bereits 2021 beginnen sollen. Die angespannte Lage in der Baubranche sorgte jedoch für eine halbjährige Verzögerung. Ab April 2022 soll es im Bereich des ehemaligen Pfalzwerke-Areals dann aber endgültig losgehen. Die Mannheimer Pro Concept AG lässt dort 328 Wohnungen und eine Kindertagesstätte bauen. Auf dem größten Grundstück, Baufeld II, beginnen die Arbeiten wohl frühestens Anfang 2023. Fertig werden soll indes im zweiten Halbjahr 2022 die neue Pfalzwerke-Zentrale in der Wredestraße. Das 60-Millionen-Projekt wird ebenfalls von Pro Concept entwickelt.

So soll das Studierendenwohnheim im neuen „Ludwigs-Quartier“ aussehen. © Forster Architekten

Halberg-Gelände: Es ist eines der größten Wohnungsbauprojekte in Ludwigshafen und gleichzeitig der Abschluss der Entwicklung des Rheinufers Süd: das „Ludwigs-Quartier“. Auf dem ehemaligen Halberg-Gelände entwickelt der Investor GeRo Real Estate AG vier quadratische Baukörper mit rund 550 Wohnungen, 330 Apartments für Studierende und einer Kindertagesstätte. Ende dieses Jahres sollen für mindestens zwei der vier Gebäudekomplexe die Arbeiten beginnen - auch für das von IC Campus betriebene Studierendenwohnheim. Die Investitionen belaufen sich auf mindestens 270 Millionen Euro, Fertigstellung könnte 2026 sein.

Leininger Straße: Weitaus kleinere Dimensionen hat der Neubau eines Ärzte- und Wohnhauses in der Gartenstadt vorzuweisen, für den Stadtteil ist er aber ebenso bedeutend. „Im dritten Quartal 2022 können zwei Arztpraxen, ein Hörgeräteakustiker, ein Sanitätshaus mit Podologischer Praxis und vier Wohnungen an die neuen Nutzer übergeben werden“, kündigt eine Sprecherin der Immobiliengesellschaft GAG an. Das Projekt ist eine Erweiterung des bestehenden Ärztehauses in der Leininger Straße, die Kosten liegen bei rund fünf Millionen Euro.

Adolf-Diesterweg-Straße: Am Ortsrand von Oggersheim errichtet die GAG seit Anfang 2021 in fünf Häusern 86 öffentlich geförderte Wohnungen. Bis Ende dieses Jahres sollen drei der fünf Gebäude fertig sein, berichtet die Sprecherin. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 24 Millionen Euro. Der Start der Arbeiten hatte sich wegen archäologischer Funde in der Baugrube verzögert.

Flurstraße: Auch auf den ehemals städtischen Grundstücken an der Flurstraße in Mundenheim entsteht öffentlich geförderter Wohnraum. In vier Blöcken baut die GAG insgesamt 88 Wohnungen. Die ersten beiden Blöcke werden ab dem dritten Quartal 2022 fertig, die beiden weiteren folgen bis Mitte 2023. Kosten: 19 Millionen Euro.

Erfurter Ring: Hoch umstritten ist das Neubaugebiet Ruchheim Nord-Ost. Gegen die Pläne von Stadt und GAG formierte sich eine Bürgerinitiative (BI), die durch das Projekt im Erfurter Ring eine massive Beeinträchtigung der Wohnqualität in der Nachbarschaft fürchtet. Auch was die Verkehrsbelastung und die ausreichende Versorgung mit Kita- und Grundschulplätzen im Stadtteil angeht, ist die BI im Hinblick auf das Neubaugebiet skeptisch. In der zweiten Jahreshälfte 2022 soll aber nun nach Angaben der GAG-Sprecherin mit dem Bau von 146 geförderten Wohnungen in mehreren dreigeschossigen Gebäudekomplexen begonnen werden. Das Immobilienunternehmen investiert 40 Millionen Euro.

Die Erschließungsarbeiten für die Heinrich-Pesch-Siedlung laufen. © Heinrich-Pesch-Haus

Heinrich-Pesch-Siedlung: Die ersten Häuser werden in dem neuen Quartier westlich des Heinrich-Pesch-Hauses wohl erst Anfang 2023 in die Höhe wachsen, doch bis dahin sind die Erschließungsarbeiten bereits in vollem Gange. Bereits heute sind die ersten Straßenzüge auf dem Areal gut zu erkennen. In den kommenden Jahren soll dort Wohnraum für bis zu 1500 Menschen entstehen. Daneben sollen sich dort Mittelständler und Dienstleister ansiedeln. Träger sind das Heinrich-Pesch-Haus und die katholische Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen (Bistum Speyer). Das soziale Miteinander soll in dem Viertel im Vordergrund stehen.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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