Ludwigshafen. Wenn es um coronabedingte Schließungen geht, dann trifft es das Nachtleben in dieser Pandemie in der Regel als erstes. Auch diesmal war das so, als Mitte Dezember nach einer Bund-Länder-Runde das Aus für Clubs und Diskotheken noch vor Weihnachten verkündet wurde. In Ludwigshafen sind davon wieder einmal der Musikpark in der Innenstadt und die Music Hall in Oppau betroffen.
Das Team der Großraumdisco Musikpark verkündete die neuerliche Zwangspause vor wenigen Tagen bei Facebook. „Liebe Freunde, liebe Gäste, nach der aktuellen deutschlandweiten Lage müssen wir leider aufgrund der Auflagen bis auf weiteres den Musikpark ab sofort schließen“, hieß es da knapp. Über die sozialen Medien werde informiert, sobald sich an der Situation etwas ändere. Der Musikpark hatte nach einer langen Zeit der Schließung erst im Oktober wieder seine Pforten geöffnet.
Corona in der Region
Kalt erwischt worden von der Anordnung ist auch Jürgen Wolff, Geschäftsführer der Oppauer Kult-Disco Music Hall. „Wir hatten gehofft, zumindest noch bis nach Weihnachten öffnen zu dürfen. Die Waren hatten wir bereits bestellt“, berichtet er im Gespräch mit dieser Redaktion. „Hoffentlich sind die nicht abgelaufen, bis wir wieder öffnen dürfen.“ Mit einem Neustart für das Nachtleben rechnet der Betreiber aber nicht vor der Fasnachtszeit. „Aber eine verlässliche Prognose ist in der aktuellen Situation natürlich schwierig. Wir beobachten einfach weiter täglich die Lage“, sagt er.
2Gplus als Frequenzkiller
Im Sommer durfte der Club nach der dritten Welle für eine begrenzte Besucherzahl wieder öffnen. „Mitte September bis Mitte November war dann eine ganz erfolgreiche Zeit“, berichtet Wolff. Diese habe aber mit der Einführung der 2Gplus-Regel abrupt geendet. „Geimpft, getestet und mit Maske – da war es schon stark rückläufig und der Betrieb ehrlich gesagt auch nicht mehr rentabel. Wir haben nur noch wegen unseren Stammkunden offen gelassen.“
Ärgerlich ist das Hin und Her für den Geschäftsführer auch mit Blick auf das Personal. In der Music Hall sind ausschließlich Teilzeitkräfte beschäftigt. „Denen mussten wir jetzt wieder sagen, dass Schluss ist, nachdem wir sie im Sommer mühsam zusammengesucht haben. Einige von ihnen werden sicher noch da sein, wenn wir wieder öffnen. Andere werden sich aber nach Alternativen umsehen.“
Der Musikpark hat zumindest die Möglichkeit, seine zehn festangestellten Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Doch seit der ersten Schließung wegen der einsturzgefährdeten Hochstraße Süd Ende 2019 hat der Club erheblich gelitten. Bereits im Sommer 2020 war der Betrieb auf einen Verlust in Millionenhöhe zugesteuert, wie Geschäftsführer Mike Gebhardt damals sagte.
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