Umstrittener Sommerhit

"Layla" live im Ludwigshafener Musikpark: "Künstlerische Freiheit ein hohes Gut"

In der Nacht zum Samstag ist Schürze mit seinem umstrittenen Sommerhit "Layla" live im Ludwigshafener Musikpark zu Gast. Der Club-Geschäftsführer Mike Gebhardt erklärt, wie er zu dem Lied steht

Von 
Julian Eistetter
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Das Schlager-Duo DJ Robin (r) & Schürze, die Interpreten des Liedes «Layla», sitzen im "ZDF-Fernsehgarten" auf der Bühne. Seit Wochen gibt es eine Sexismus-Debatte um ihr Lied. Der «Fernsehgarten» stand am Sonntag unter dem Partymotto «Mallorca vs. Oktoberfest». +++ dpa-Bildfunk +++ © Hannes P Albert

Zehntausende unterzeichnen Online-Petition

  • Mehr als 25 000 Menschen haben eine Online-Petition unter dem Motto #freelayla unterschrieben. Gestartet wurde die Petition von der Plattenfirma „Summerfield Records“, die den Partyhit veröffentlicht hat.
  • Chef der Firma aus dem Westerwald ist Matthias Distel, bekannt als Ballermann-Sänger Ikke Hüftgold.
  • In seiner Rolle als Hüftgold warb der Musikproduzent gemeinsam mit anderen Künstlern in den sozialen Medien für die Petition bei „change.org“.
  • Im Begleittext heißt es: „Gegen Zensur! Für ein Leben nach Corona! Für künstlerische Freiheit!
  • Der von Kritikern für sexistisch erklärte Song „Layla“ von DJ Robin & Schürze war in Würzburg von einem Volksfest verbannt worden, auch im Festzelt der Schützen auf der Düsseldorfer Kirmes soll das umstrittene Lied um eine „Puffmama“ namens Layla nicht gespielt werden.
  • Am Donnerstag war die Initiative laut „change.org“ auf dem Weg zur meistgezeichneten Petition der Internetseite. Eine Online-Petition hat nur symbolischen Charakter

Ludwigshafen. Der Sommerhit 2022 wird in der Nacht zum Samstag live in Ludwigshafen zum Besten gegeben. Dann ist der Interpret Michael Müller alias Schürze mit seinem Song „Layla“ im Musikpark am Berliner Platz zu Gast. Der Partyschlager, den Schürze gemeinsam mit DJ Robin aufgenommen hat, sorgte im Sommer für jede Menge Schlagzeilen. Wegen seines Textes über eine „Puffmama“ wird er als sexistisch kritisiert. Die Veranstalter des Kiliani-Volksfestes in Würzburg untersagten, dass der Song gespielt wird. Andere folgten dem Beispiel. Gleichzeitig ist „Layla“ der erste Ballermann-Hit, der auf Platz eins der deutschen Singlecharts landete.

Für Michael „Mike“ Gebhardt, Geschäftsführer des Musikparks in Ludwigshafen, ist es keine Frage, dass das Lied in seiner Diskothek gespielt wird. „Es gibt die künstlerische Freiheit. Und die ist ein hohes Gut“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. „Es geht überhaupt nicht, dass sich da jemand einmischt und es verbieten will - zumal es unter anderem im Hip-Hop-Bereich schon Lieder gab, deren Texte viel härter waren.“ Die Versuche, das Abspielen des Hits zu unterbinden, hätten ohnehin nur eine gegenteilige Wirkung erzielt. „Es ist total nach hinten losgegangen und das Lied hat einen riesigen Hype erlebt“, so Gebhardt.

Reger Andrang erwartet

Für Gebhardt ist „Layla“ ein klassisches Partylied, bei dem es schlicht um gute Laune gehe und nicht darum, irgendjemanden sexistisch zu beleidigen. Als Club mit einem Schlagerbereich könne man sich der Strahlkraft des Hits kaum entziehen. „Bei uns im Stadl singen die Gäste selbst dann ,Layla’, wenn gerade ein ganz anderes Lied läuft. Das wird förmlich eingefordert“, sagt der Geschäftsführer.

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Entsprechend rechnet er am späten Freitagabend mit einem regen Andrang auf die Großraumdiskothek. Schürze wird um 1.30 Uhr live auftreten. Los geht die Party bereits um 22 Uhr. Zeitgleich können den Club nach Gebhardts Angaben maximal 1400 Gäste betreten.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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