Ermittlungen

Im Sportunterricht gestorben: Herz des Ludwigshafener Schülers untersucht

Der Tod eines 17-jährigen Berufsschülers in Ludwigshafen hat für Betroffenheit gesorgt. Jetzt ist das Herz des Verstorbenen untersucht worden

Von 
Julian Eistetter
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In dieser Halle im Ludwigshafener Stadtteil West kam der Schüler Anfang Mai ums Leben. © Christoph Blüthner

Ludwigshafen. Ein 17-Jähriger bricht vor etwa zweieinhalb Monaten während des Sportunterrichts in einer Ludwigshafener Halle zusammen und stirbt. Weil die Obduktion des Leichnams kurz darauf kein eindeutiges Ergebnis liefert, beauftragt die Frankenthaler Staatsanwaltschaft eine sogenannte feingewebliche Untersuchung des Herzens des Jugendlichen. Diese ist nun abgeschlossen, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber auf Anfrage mitteilt. Endgültige Klarheit besteht jedoch noch immer nicht.

Plötzlicher Herztod als mutmaßliche Todesursache des Ludwigshafener Schülers

Die Behörden gehen nach wie vor davon aus, dass der Schüler einer Ludwigshafener Berufsschule an einem plötzlichen Herztod gestorben ist. Die feingewebliche Untersuchung lasse laut Ströber darauf schließen, dass eine vorangegangene Herzmuskelentzündung zu dem Herzversagen geführt haben könnte.

"Die Rechtsmediziner schreiben von einem zurückliegenden Herzmuskeluntergang", sagt Ströber. Das bedeute, dass der Herzmuskel bereits in der Vergangenheit geschwächt worden sei, etwa durch eine Minderdurchblutung und das Absterben von Herzmuskelfasern.

Infektionen können zu Herzmuskelentzündung führen

Worauf diese Herzmuskelschwächung wiederum zurückzuführen ist, geht aus der Untersuchung nicht hervor. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung geht eine Herzmuskelentzündung häufig auf eine Infektion der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts mit Viren hervor. Seltener können zudem andere Keime oder autoimmunologische Erkrankungen zu der Herzerkrankung führen. Auch im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion oder einer Corona-Impfung - hier insbesondere bei jungen Männern - könne es laut Deutscher Herzstiftung zu Herzmuskelentzündungen kommen.

Todesermittlungsverfahren laut Staatsanwaltschaft noch nicht formell abgeschlossen

Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) sterben in Deutschland jährlich rund 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod, betroffen sind meist ältere Menschen.

Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Ströber mitteilt, ist das Todesermittlungsverfahren in dieser Sache formell auch nach der feingeweblichen Untersuchung des Herzens noch nicht abgeschlossen. Für ein mögliches Fremdverschulden des Todes des 17-Jährigen gebe es augenblicklich jedoch weiter keine Hinweise.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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