Haus der Wirtschaft

IHK Pfalz bekommt ein neues Haus in Ludwigshafen

Rund viereinhalb Jahre wurde gerechnet und geplant - jetzt hat die Vollversammlung der IHK einstimming den Weg freigemacht: Das Haus der Wirtschaft am Ludwigsplatz wird abgerissen und macht einem schmucken Neubau Platz

Von 
Bernhard Zinke
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So soll das neue Haus der Wirtschaft am Ludwigsplatz in Ludwigshafen aussehen. © schneider+schumacher/bloomimages

Ludwigshafen. Rund viereinhalb Jahre nach Beginn der ersten Planungen hat die Vollversammlung der IHK Pfalz die Grundsatzentscheidung gefällt: Das Haus der Wirtschaft am Ludwigsplatz in Ludwigshafen wird abgerissen und neu aufgebaut. Das neue Gebäude mit schmucker gefalteter Glasfassade soll am Ende rund 59,3 Millionen Euro brutto kosten. Die Vollversammlung stimmte einstimmig für den Neubau.

Im vergangenen Mai hatte die IHK die Entscheidung vertagt, weil ein Konsortium unter Leitung der Baufirma Heberger aus Schifferstadt keinen Festpreis für das Projekt nennen konnte. Das war der IHK zu unsicher. Jetzt lagen die Zahlen vor - und das war die Grundlage für den Grundsatzbeschluss in einer eigens anberaumten Vollversammlung am Dienstag. Es dürfte die letzte Versammlung in dem Haus sein.

Was gegen das bisherige Haus der IHK spricht

Das bisherige Haus der Wirtschaft kostet die IHK Pfalz Unterhalts- und Betriebskosten in Höhe von einer Million Euro pro Jahr - zu teuer. Außerdem ist das Haus nicht barrierefrei, die Funktionsfähigkeit der Heizung ein einziges Zitterspiel. Überdies spart die Kammer künftig den Unterhalt zweier Gebäude, weil auch das Kammer-eigene Zentrum für Weiterbildung in der Bahnhofstraße mit in das neue Haus einziehen wird. Eine Sanierung sei keine wirkliche Alternative, der Neubau eine zukunftsgerichtete leistungsfähige Immobilie.

Bauantrag liegt bei der Stadt

Gleichwohl bohrten die Mitglieder nach. Schließlich handelt es sich bei dem Neubau um eines der größten Projekte, das die IHK jemals ge-stemmt hat. Und deshalb wollten die Mitglieder genau wissen, ob wegen des Neubaus möglicherweise bald Beitragserhöhungen drohen. Immerhin muss die IHK einen Kredit von 45 Millionen Euro bei einem regionalen Bankenkonsortium aufnehmen. Die Experten haben eine jährliche Gesamtbelastung von 3 bis 3,2 Millionen Euro im Jahr errechnet.

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Nicolai Helms vom Planungsbüro Drees & Sommer stellte das Vorhaben umfassend dar. Demnach sind die Planungen mittlerweile abgeschlossen, der Bauantrag liegt bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen. Hinter der Glasfassade liegen rund 160 Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auf der Rückseite - verbunden durch ein lichtdurchflutetes Atrium - werden in einem flacheren Gebäude 860 Seminarplätze untergebracht - Voraussetzung, dass das Weiterbildungszentrum in der Bahnhofstraße aufgegeben werden kann. Die Ein-Standort-Lösung erleichtere auch die Arbeitsabläufe. Moderne ökologische Standards sind selbstverständlich. Das Haus werde an die Fernwärme angeschlossen, erläuterte Helms in der Aussprache.

So sieht der Zeitplan aus

Laut Zeitplan wird nun alles ganz schnell gehen: Der Umzug in ein bereits angemietetes Gebäude in der Ludwigshafener Rheinallee soll im Juni binnen zwei Wochen stattfinden. Die Vertragsunterzeichnung samt Übergabe des Gebäudes an die Heberger-Gruppe soll am 3. Juli stattfinden. Noch in diesem Jahr wird abgerissen. 2024 beginnt der Neubau. Die Übergabe ist für den 4. Mai 2026 geplant. Dann soll - laut städtischen Planungen - in Ludwigshafen auch schon der Verkehr über die neue Hochstraße Süd rollen.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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