Nicht zuletzt an den vielen Zuschauern auf den Straßen war festzustellen, dass zur Fasnacht auch ein Umzug durch den Stadtteil gehört. Daher haben die Stichler das Heft in die Hand genommen und diesen Zug mit viel Liebe und stimmungsvoller Musik organisiert.
„Das war einfach super. Da komme ich nächstes Jahr wieder“, war Heidrun aus der Neckarstadt begeistert. „Früher sind wir selbst mitgelaufen. Jetzt schauen wir einfach zu und trinken dazu ein Gläschen Sekt“, begeisterten sich die Sandhöferinnen Christel, Ruth und Lisa. In der Zwischenzeit hatte die zwölfjährige Lena schon die erste Tasche voll mit Süßigkeiten.
Vorne am Zug setzte sich pünktlich um 14.11 Uhr die Polizei in Bewegung, um den Umzug zu geleiten. Durch die Bockschell, dann einmal rund um den Stadtteil und über den Stich verlief der Zug. Gleich hinter der Polizei Sandhofen im Zug folgte die Guggemusik Domguggler aus Speyer. Dieser Truppe braucht niemand beizubringen, wie Stimmung erzeugt wird. Da kamen die Zuschauer ganz von allein in Schwingung und schunkelten lächelnd mit. Sandhofer Firmen wie Foto Mechnig, der Gewerbeverein oder die Firma Knoop folgten den Musikern.
Immer wieder unterbrach die etwas schräge Guggemusik die Idylle, wie etwa von den Huddelschnuddlern aus Ludwigshafen oder den Newwelfetzern von der Vogelstang. Da zwischen mischten sich die Stropis, ein Musikzug aus Stroseriddern und Pilwe aus Neckarau, sowie der Musikverein Oggersheim, die etwas notensicherer spielten. Nicht entgehen ließen sich diesen Zug durch den Stadtteil die Löwenjäger, Grokageli und die Pilwe. „Die Stichler waren am Sonntag bei uns. Heute haben wir nichts zu tun. Da sind wir halt nach Sandhofen gefahren“, hieß es.
Die flotten Luzzies vom Luzenberg, die es mittlerweile seit 40 Jahren gibt, die katholische Jugend Sandhofen oder die Kakadus aus Waghäusel sorgten für das berühmte Highlight dieses Umzuges, an dem auch die Fußballer der SC Blumenau und der Alten Herren der ehemaligen Spielvereinigung (heute SKV) kräftig mitgestalteten.
Den weitesten Anfahrtsweg hatte sicherlich der Turn- und Sportverein Gau-Odernheim aus Rheinhessen. Die riefen am Ende „Helau“, was eingefleischten Sandhofer Ohren etwas seltsam vorkam. Eigentlich war klar, dass die Stichler ihren Gästen den Vortritt bei dem Zug überließen. Daher bildete der Wagen des Elferrates den Abschluss.
Lob für Heiko Stasch
In diesem Jahr hatten diese Fasnachter mit ihrem Zugmarschall Heiko Stasch einen guten Griff getan. Er hatte sich im Vorfeld bei der fast fünf Monate dauernden Planung voll reingekniet und alles unternommen, damit der Zug mit 30 Teilnehmern eine stattliche Anzahl aufwies. Da die Pilwe ihren Umzug auf Sonntag verlegt hatten, war der Kalender am Dienstag wieder frei, so dass die Neckarauer beim Umzug in Sandhofen mitlaufen konnten.
Kurzerhand hatte auch das Stadtprinzenpaar den Wagen der Pilwe erobert und half beim Gutselwerfen kräftig mit. Die Narren, egal ob groß oder klein, hatten auf jeden Fall ihren Spaß, was sie mit vielen „Sa-Hoi“-Rufen lautstark bewiesen.
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