Ludwigshafen. Der Vorfall im Sommer 2022 sorgte für mächtig Schlagzeilen. Die Polizei durchsuchte in Ludwigshafen die Räumlichkeiten der Rap-Crew HoodBlaq. Vor Ort wurden mutmaßliche Drogen sichergestellt. Das Pikante: Auch zwei Beamte der hessischen Bereitschaftspolizei waren anwesend. Auch gegen diese wurden Ermittlungen wegen Drogenvorwürfen eingeleitet.
Nun hat die Laboruntersuchung ein Ergebnis gebracht, das die Ermittler etwas alt aussehen lässt. Bei den knapp zwei Kilogramm weißer Substanz, die damals beschlagnahmt wurden, handelt es sich nach Angaben des Leitenden Frankenthaler Oberstaatsanwalts Hubert Ströber um "eine mehlartige Substanz und nicht um Ampetamine". Der Verdacht habe sich also nicht bestätigt.
Ermittlungen gegen Polizisten
Wie es zu der Fehleinschätzung kommen konnte und warum insbesondere damals ein Drogenvortest bei dem Pulver positiv reagierte, kann der Chefermittler nicht sagen und verweist an die Ludwigshafener Polizei. Dort geht man der Sache nach, am Donnerstag gibt es auf Anfrage jedoch noch keine Stellungnahme des Präsidiums Rheinpfalz.
Während das vermeintliche Amphetamin also keines war, handelt es sich zumindest bei den rund 500 Gramm Marihuana, die damals ebenfalls sichergestellt wurden, tatsächlich um Drogen. "Die 500 Gramm sind das Gewicht der Pflanzen, nicht der reine Wirkstoff", erläutert Ströber. Die Ermittlungen diesbezüglich würden weiter andauern.
Auch gegen die beiden hessischen Beamten. Gegen diese hatte das Bereitschaftspolizeipräsidium nach Bekanntwerden der Vorwürfe ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Dieses ruhe aber noch für den Zeitraum, bis die Ermittlungen final abgeschlossen sind. Dass "der Schuldumfang drastisch zusammengeschrumpft ist", wie Ströber es formuliert, habe zunächst keinerlei Auswirkungen, erläutert ein BePo-Sprecher. Später könne das Strafmaß für das Disziplinarverfahren jedoch noch relevant werden.
Die Vorwürfe gegen die beiden Beamten wiegen jedenfalls nicht so schwer, dass sie vom Dienst suspendiert wwurden. "Sie verrichten weiter ihren Dienst", sagt der Sprecher. Es gelte ja zunächst ohnehin die Unschuldsvermutung.
Polizei mit Tritten attackiert
Wie berichtet, ereignete sich der Vorfall in Ludwigshafen am 20. Juni 2022. Schreie aus einer Wohnung in der Dammstraße lösten den Einsatz aus, da eine Notlage angenommen wurde. Vor Ort trafen die Beamten 15 Personen zwischen 16 und 47 Jahren an, die Einsatzkräfte seien mit Tritten und Schlägen angegangen worden. Dann wurden die mutmaßlichen Drogen beschlagnahmt.
„Ein erneuter Versuch, etwas zu finden. Ohne Erfolg! Grüße gehen raus an die Staatsanwaltschaft und Polizei Ludwigshafen am Rhein, mit jedem Versuch wachsen und werden wir stärker“. Das hatten die Rapper nach der Durchsuchung schon damals auf Instagram geschrieben und angegeben, dass es sich lediglich um Filmrequisiten für einen Videodreh gehandelt habe. Offenbar haben sie nun Recht behalten - zumindest was die zwei Kilogramm Pulver angeht.
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