Musical

Das Prinzregententheater Ludwigshafen zeigt „Beatles an Bord“

Ein Flug, der zum Desaster wird, ein betrunkener Pilot und singende Flugbegleiter - das ist "Beatles an Bord"! Das Prinzregententheater Ludwigshafen macht einen Flug von der Ludwigshafener Hochstraße nach Paris zum unvergesslichen Abenteuer

Von 
Ulli Heidelberger
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Das Prinzregententheater Ludwigshafen zeigt „Beatles an Bord“. © Josh Juhn

Ludwigshafen. Bitte anschnallen! Babette, Jeannette und Raclette, drei Flugbegleiterinnen der maroden französischen Airline Jet-Baguette, nehmen ihre Gäste mit auf ihren Flug von der Ludwigshafener Hochstraße aus nach Paris. Doch Vorsicht: Auf diesem Trip geht alles schief, was nur schief gehen kann.

Mit „Beatles an Bord“ bringt das Prinzregententheater ein ungewöhnliches Genre auf die Bühne: ein „Comedycal“, ein gelungener Mix aus grotesker Comedy und Musical. Die erfrischende Flugnummer von Erfolgsautor und Schauspieler Enrique Keil ist von Bernhard Dropmann bearbeitet und mit Pfälzer Bezügen bereichert worden. In den Rollen der drei singenden und tanzenden „Flugbegleiterscheinungen“ brillieren Cynthia Popa, Josh Juhn und Annette Zimmermann.

In "Beatles an Bord" geht alles schief, das schief gehen kann

Wer mitfliegen will, braucht starke Nerven und sollte alle Flugangst gleich über Bord werfen. Leider hat die Fluggesellschaft „alle Kosten und Mühen gescheut“. Beim Jungfernflug der inzwischen schrottreifen Maschine vor fast 60 Jahren waren schon die Beatles mit von der Partie. Kaum ist die Klapperkiste über den Wolken, meldet sich der betrunkene Pilot Jean-Pierre per Lautsprecher-Durchsage. Er hat sich verflogen. Schlimmer noch: Co-Pilot Maurice liegt tot in der Gepäckablage und die gesamte Bordverpflegung ist am Flughafen vergessen worden.

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Zum Glück bleiben wenigstens die drei Flugbegleiter in ihren weiß-blauen Kostümen mehr oder weniger gelassen. Mit beständigem Lächeln und charmantem, französischem Akzent versuchen sie, die Passagiere aus dem „‘Ems ‘öf“ bei Laune zu halten. Dabei wird das Publikum immer wieder gekonnt in die Handlung mit hineingezogen. Amüsant sind auch die etwas eigenwilligen Auslegungen von Sprichwörtern. So wird das einzig Essbare an Bord - das „vegetarische Menü“ (zwei Apfelhälften) kombiniert mit dem fleischhaltigen Gericht (einer Scheibe Wurst als Belag dazwischen) - nach reiflicher Überlegung an den Premium-Passagier vergeben, während sein Economy-Nachbar ihm beim Essen zuschauen darf. Das Auge isst ja bekanntlich mit.

Das Prinregententheater Ludwigshafen bindet Beatles-Songs ein

Als der Tank leckt und beide Triebwerke ausfallen, droht eine Notlandung auf dem Rhein. Doch auch diese Situation meistern die Flugbegleiter, indem sie den passenden Beatles-Song dazu singen: „With a little Help from my Friends”, da sind sie sicher, kann der drohende Absturz verhindert werden. Für das Musical wurden Hits der Pilzköpfe neu arrangiert, teilweise in unterschiedliche Musikstile verpackt und in die Handlung eingebettet. „Eight Days a Week“ mit verführerischen Tanzeinlagen klingt wie ein französisches Chanson, „Let it be“ wird zu „Es ist hie“ umgetextet und der bereits zerstückelte Co-Pilot Maurice wird mit „I want to hold your Hand“ besungen.

"Beatles an Bord" ist kein Klamauk

Seinen Höhepunkt erreicht das Geplänkel der drei Grazien zwischen Gezicke und Liebeskummer, als ein positiver Schwangerschaftstest auf dem Bord-WC gefunden wird. Die herrlich überzogenen und auch treffend besetzten Charaktere bedienen alle Klischees, die man sich nur denken kann. Eine absurde Situation jagt die nächste, die Verknüpfung der originell arrangierten Beatles-Songs mit der Handlung ist oft so weit hergeholt, dass es schon wieder lustig ist, und die Dialoge sind witzig mit viel schwarzem Humor. Wer reinen Klamauk erwartet, wird von „Beatles an Bord“ positiv überrascht sein. Bei diesem Spaß kämpfen die Lachmuskeln mit dem Tanzdrang - ein Muss, nicht nur für die Fans der legendären Pilzköpfe und ihrer Musik.

Karten und weitere Info unter www.prinzregenten-theater.de

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