Brücke zum Hauptbahnhof Ludwigshafen: Verschiebung der Pläne sorgt für Frust

Ludwigshafen. Schon seit vielen Jahren drängt die Ludwigshafener Hochschule auf eine direkte Anbindung in Richtung Hauptbahnhof und Innenstadt. Nach der vergangenen Sitzung des Bau- und Grundstücksausschusses dürften die Hoffnungen auf eine zügige Realisierung jedoch einen deutlichen Dämpfer erhalten haben. Wegen der Finanznot in der Chemiestadt wurde das Projekt Fuß- und Fahrradbrücke über die Gleise zurückgestellt und von der Tagesordnung genommen.

Brücke zum Hauptbahnhof in Ludwigshafen wird nicht gebaut - "sehr frustrierend"

Entsprechend niedergeschlagen reagiert Gunther Piller, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft. „Nachdem die Öffnung des Posttunnels sich trotz großer gemeinsamer Anstrengungen nicht bewerkstelligen ließ, wäre die Realisierung einer Brücke über die Gleise eine Lösung, die wir sehr begrüßen. Dass sich das Projekt nun erneut auf unbestimmte Zeit nach hinten verschiebt, ist sehr frustrierend“, sagt er auf Anfrage. „Natürlich ist uns die finanzielle Situation der Stadt bekannt. Andererseits leben wir in einer Zeit, in der jeder fast jeden Tag an die Wichtigkeit von nachhaltigen Verkehrskonzepten gemahnt wird.“

Auch Grünes Forum in Ludwigshafen übt Kritik 

Unverständnis über das Vorgehen äußert auch die Fraktion Grünes Forum und Piraten in einer Mitteilung. „Das vorläufige Aus für die Fußgänger- und Radfahrerbrücke ist bitter. Sie wäre eine ideale Ergänzung des Radwegenetzes in Ludwigshafen und würde den Hochschul-Campus an die Innenstadt anbinden“, sagt Fraktionsvorsitzende Nesrin Akpinar. „Warum ausgerechnet jetzt die Haushaltslage für eine Verschiebung verantwortlich sein soll, ist unverständlich. Die notwendigen Haushaltsmittel für die Vorplanung von 1,7 Millionen Euro sind im Haushalt eingestellt. Jede Verzögerung führt zu weiteren Kostensteigerungen.“

Die Brücke sollte nach dem vorläufigen Zeitplan der Stadt bis 2033 umgesetzt werden und rund 36 Millionen Euro kosten. Wie es nun weitergeht, hängt von der Einschätzung der Aufsichtsbehörde ab.