Gesundheit

Blick auf Kinder suchtkranker Eltern

Tag der Seelischen Gesundheit findet am 8. Oktober in Ludwigshafen mit Fach- und Filmvorträgen statt

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In diesem Jahr beschäftigt sich der Tag der Seelischen Gesundheit mit dem Schwerpunkt Kinder in sucht- und seelisch belasteten Familien. © Alexander Heinl/dpa

Ludwigshafen. In Deutschland leben mindestens drei Millionen Kinder, die einen alkohol- oder drogenabhängigen Elternteil haben. Das zumindest sind konservative Schätzungen von Experten, die Dunkelziffer dürfte höher sein. Nicht nur, dass die Bedürfnisse der Kinder – materiell wie emotional – in der Familie nicht ausreichend erfüllt werden können, ihr Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden, ist im Vergleich zu anderen Kindern um ein Vielfaches höher. Viele gute Gründe, den Tag der Seelischen Gesundheit am Samstag, 8. Oktober, unter den Themenschwerpunkt „Kinder in sucht- und seelisch belasteten Familien“ zu stellen.

Bereits seit mehr als 20 Jahren informieren die Städte Ludwigshafen und Frankenthal gemeinsam mit dem Rhein-Pfalz-Kreis an einem Tag unter dem Motto „Die Kunst, gesund zu sein“ zu unterschiedlichen Themen rund um Seelische Gesundheit. Am 8. Oktober erwartet Besucher von 10 bis 16 Uhr in der Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises, Europaplatz 5, ein Programm aus Fach- und Filmvorträgen, begleitet von der Ausstellung „Wir sind da!“.

Eröffnet wird der Tag der Seelischen Gesundheit um 10 Uhr von der Ersten Kreisbeigeordneten des Rhein-Pfalz-Kreises, Bianca Staßen, und Jörg Breitmaier, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Zum Guten Hirten in Ludwigshafen. Andrea Hilbert, Koordinatorin für Gemeindepsychiatrie der Stadt, führt in die Ausstellung „Wir sind da!“ ein.

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Mit der Kampagne „Wir sind da!“ machen Akteurinnen und Akteure eines Netzwerks aus den Bereichen Psychiatrie, Beratung und Suchthilfe auf die besondere Situation von Kindern psychisch kranker- und suchtbelasteter Eltern aufmerksam. Im Mittelpunkt steht eine Ausstellung mit Plakaten des Kaiserslauterer Fotokünstlers Thomas Brenner, die Szenen und Aussagen von Kindern in Alltagssituationen zeigen und auf Hilfeangebote hinweisen. Ziel der Kampagne ist es, betroffene Kinder zu entlasten und deren Eltern zu unterstützen. Die Ausstellung wird im Foyer der Kreisverwaltung bis Anfang November zu sehen sein.

„Kinder in sucht- und seelisch belasteten Familien – Unterstützungsmöglichkeiten, Prävention und Resilienzfaktoren“ ist das Thema um 11 Uhr im Vortrag von Rebekka Schwarz, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im St. Annastiftskrankenhaus. Um 14 Uhr informieren Christine Wenz (Zentrum für individuelle Erziehungshilfen, LuZiE) und Irina Schäfer-Miling (Caritaszentrum) über Gruppenangebote für Eltern und Kinder. Um 13 und 15 Uhr ist der Dokumentarfilm „Wir sind hier!“ von Andrea Rothburg zu sehen. Er zeigt, wie Kinder mit der psychischen Erkrankung ihrer Eltern umgehen.

Informationsstände zu Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten oder Kreativangebote für Kinder runden das Programm ab. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. 

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