Soziales

Weltladen in Lampertheim feiert fünfjähriges Bestehen

Vor fünf Jahren hatten viele das Projekt Weltladen noch belächelt. Inzwischen hat sich das Geschäft in Lampertheim etabliert. Beim Geburtstag wurde gefeiert und es wurden neue Projekte vorgestellt

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Rosi Israel
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Rita Lueling (l.), Bürgermeister Gottfried Störmer (3. v. l.) und Susanne Braun (4. v. l.) präsentieren die Torte zum Jubiläum. © Rosi Israel

Lampertheim. Die Vereinsmitglieder von „Eine Welt Lampertheim“ um die Vorsitzende Susanne Braun und ihre Stellvertreterin Rita Lüling wollten die Feier zum fünfjährigen Bestehen des Weltladens unvergesslich machen. Und deshalb hielten sie viele Überraschungen bereit. So gab es eine große Geburtstagstorte mit einer Weltkugel als Bild und ein Quiz.

Zeitungsberichte blicken auf die Geschichte und Entwicklung

Vor dem Geschäft in der Kaiserstraße 17 wurden Stellwände als Präsentationsflächen genutzt. Dort konnte anhand der angehefteten Zeitungsberichte die Entstehung des Weltladens im ehemaligen Küsterhaus am Europaplatz und die Weiterentwicklung in der Fußgängerzone Kaiserstraße verfolgt werden. Weiße Luftballons mit der Aufschrift „Weltladen“ umrahmten das große Banner, das damals zur Eröffnung als Werbung diente: „Hier entsteht der Weltladen Lampertheim“, wobei jetzt vom zweiten Wort die Buchstaben „ent“ entfernt wurden und es nun heißt: „Hier steht der Weltladen Lampertheim.“

Im Freien gab es auch eine Kaffee- und Sektbar, an der Matthias Braun den Ausschank übernommen hatte. Im Rahmen der Feierlichkeit bedankten sich die im Weltladenbetrieb mitarbeitenden Frauen bei ihren Männern für die regelmäßige Unterstützung. Die Vereinsvorsitzende schaute in ihren Begrüßungsworten zurück zu den Anfängen des Projekts. Damals hatten Skeptiker profezeit, der Weltladen werde nur ein halbes Jahr existieren. Aber durch das große Engagement der Beteiligten konnte nun das fünfjährige Bestehen gefeiert werden.

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„Den Weltladenbetrieb zu führen ist eine Herzensangelegenheit der Vereinsmitglieder, aber auch der Verbraucher, die bei uns einkaufen“, erklärte Susanne Braun. Sie würdigte gleichwohl auch die Ideengeber, den einstigen Pfarrer von St. Andreas, Patrick Fleckenstein sowie die Gemeindepädagogin der Lukasgemeinde, Birgit Ruoff. Beide seien von der Idee überzeugt gewesen, die sich letztendlich durchgesetzt hat.

Obendrein trägt Lampertheim seit 2013 den Titel Fairtrade-Stadt. „Wir vom Weltladen sind in kleinen Schritten vorwärtsgegangen“, betonte Rita Lüling. Und dass auch kleine Schritte zum Erfolg führen können dokumentierte der Verein mit der Produktvielfalt des fairen Handels. „Wir wollen mit unserem Einsatz etwas für die Menschen tun, die auf der Schattenseite des Lebens stehen“, bekräftigte Lüling.

Als Gratulant kam auch Bürgermeister Gottfried Störmer. Er erinnerte daran, wie die Organisatoren des Weltladens vor sieben Jahren bei ihm im Büro vorsprachen und ihre Gedanken darlegten. Der Rathauschef betonte, er freue sich über das Fachgeschäft, in dem fair gehandelte Waren verkauft werden und dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement. Das Ziel der Betreiber der Weltläden sei es, sich für mehr Gerechtigkeit in den Handelsbeziehungen zwischen den Entwicklungs- und Industrieländern einzusetzen, betonte das Stadtoberhaupt.

Auch Kinder werden als Zielgruppe in den Blick genommen

Glückwünsche kamen auch von Birgit Ruoff an die Freiwilligen. Sie bewunderte deren Durchhaltevermögen: „Ihr habt Verantwortung übernommen, ihr seid tapfer und ihr steht für eine bessere Welt ein. Ich wünsche euch weitere gute Jahre, bleibt behütet.“

Mit Blick in die Zukunft erklärte Rita Lüling: „Das Team für Bildungsarbeit möchte mit Kindern den Weltladen entdecken. Wir möchten Vorschulkinder ansprechen und später auch Grundschüler.“ Darum bereiten die Frauen das Thema „Weißt du eigentlich, wo deine Schokolade herkommt?“ vor und wollen dabei alles rund um den Kakao aus dem fairen Handel dokumentieren, der ohne Ausbeutung von Mensch und Natur produziert wird.

Im kommenden Jahr werde außerdem die Walk & Talk-Veranstaltung wiederholt. Dann spazieren Mitarbeiterinnen mit Interessierten durch Lampertheim und berichten Wissenswertes über den Weltladen-Kaffee.

„Wir beschäftigen uns aber auch mit der Thematik ‚Was macht ein faires Frühstück aus?‘ und stellen weiterhin Produkte im Weltladen vor. Denn wir wollen den fairen Handel und die globale soziale Gerechtigkeit fördern“, erläutert Lüling weiter. Im Sommer 2025 stehen dann wieder Vorstandswahlen an.

Freie Autorin

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