Freizeit

So war der Lampertheimer Spargellauf

Lampertheims Spargellauf mit neuer Organisation und wesentlich mehr Teilnehmern als zuletzt.

Von 
Jürgen Klotz
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Auf die Plätze, fertig, los: Der Bambinilauf startet. © Berno Nix

Lampertheim. Für die einen ist es ein großer Spaß und der Höhepunkt der regionalen Laufsaison, für die anderen in erster Linie viel Arbeit: der Spargellauf des Turnverein Lampertheim. Am Samstagnachmittag war es wieder einmal so weit, und der gastgebende TV lud zur 34. Auflage des GGEW Spargellaufs. Wie schon oft in der Vergangenheit, avancierte die Veranstaltung zu einem echten Großereignis.

Fahrer von Autos mit vergleichsweise exotischen Nummernschildern suchten verzweifelt nach Parkplätzen, Straßen waren abgesperrt und zahlreiche sportlich gekleidete Menschen pilgerten in Richtung des Austragungsortes. Hier etwa beginnt die umfassende Liste von Neuerungen, welche dem traditionellen Laufevent einen völlig neuen Charakter gibt.

Vor dem Schwimmbad-Parkplatz startet der Inklusionslauf. © Berno Nix

Bis zur bislang letzten Durchführung 2023 zeichnete Sabine Gärtner für die Ausrichtung verantwortlich, seit diesem Jahr ist es Tobias Schlögel, der dies allerdings nicht alleine tut, sondern gemeinsam mit einem mehrköpfigen Organisationsteam. Und die neuen Ausrichter drehten das Projekt komplett auf links.

Da wäre zuallererst die Strecke. „Run den Damm“ lautet ab sofort der Untertitel des Spargellaufs und gibt schon einen Einblick über die neue Streckenführung. Viele Jahre führte die vom heimischen Sportpark Ost durch die halbe Stadt, ein gutes Stück durch den Wald, wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Europabrücke und viele stark befahrene Straßen galt es dafür abzusperren, der logistische Aufwand war immens, ebenso die Verkehrsbehinderungen für die Autofahrer.

Läufer auf der 5-Kilometer-Distanz am Rheindamm. © Berno Nix

Die Premiere am Wochenende machte das Adam-Günderoth-Stadion zum Zentrum des Geschehens. Von dort aus wird der Westen der Stadt, der Rheindamm bis kurz hinter dem Wassersportverein und das Areal rund um das Schwimmbad, mit eingebunden. „Bislang führte der Weg bei den längeren Distanzen ein gutes Stück durch den Wald, wo man alleine vor sich hinlief, das ändert sich jetzt. Die Zuschauer können die ganze Strecke mit dabei sein und die Teilnehmer anfeuern“, sagte Schlögel, der betonte, dass die Stadtverwaltung die Routenänderung begrüße, weil sie den Aufwand und die Verkehrsproblematik minimiere.

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Eingebunden werden darüber hinaus ebenso die an der Strecke gelegenen Clubs Wassersportverein, Kanu-Club, DLRG und der Tauchklub, die sich allesamt mit Helfern einbringen. Dass der Zieleinlauf nun im Stadion, direkt vor der Tribüne vonstattengeht, sah er ebenso positiv: „Leichtathletik gehört in ein Stadion.“ Ob es an diesen Veränderungen lag oder an der groß angelegten Werbung, ist schwer zu beurteilen, doch die Resonanz war gewaltig. Nach 651 Startern beim letzten Spargellauf 2023 konnte man sich nun über mehr als 1100 Anmeldungen freuen und selbst das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.

Vor den Erfolg hatten die Götter allerdings die Papierarbeit gesetzt, und die fand in der benachbarten Hans-Pfeiffer-Halle statt. Die Läufer konnten dort ihre Startunterlagen entgegennehmen und etwaige Nachmeldungen angeben, weiterhin befanden sich hier die Duschen, Umkleiden und Toiletten.

Der Start des 5.000-Meter-Laufs. © Berno Nix

Los ging es um 16 Uhr mit dem Bambini-Lauf der Jahrgänge 2018 und jünger. Zwei Runden mussten auf der Aschenbahn gedreht werden, und wie schon in der Vergangenheit waren die Zeiten zwar nur zweitrangig, die Emotionen aber kaum zu toppen. Bei den ganz Kleinen liefen manchmal Mama oder Papa mit, auf den Rängen wurde lautstark angefeuert unter anderem von Kindernachrichtenreporter Fred Fuchs, der danach noch bei der Siegerehrung helfen durfte.

Der Schülerlauf der Jahrgänge 2016 und 2017 ging über 2000 Meter, was fünf Stadionrunden entsprach. Auch hier spielten die Eltern noch eine gewisse Rolle – und wenn es als Trostspender nach unbefriedigendem Ausgang war. Erstmals gab es einen inklusiven Lauf für Menschen mit Behinderung. 700 Meter mussten von den 24 Teilnehmern hier zurückgelegt werden.

Der 5-Kilometer-Lauf war dann schon anspruchsvoller, die Läufer waren motiviert, das Tempo hoch. Bei den Frauen siegte Varvara Pakhtusova in 19 Minuten und 42 Sekunden vor Sophia Ködel, die 20:02 benötigte. Bei den Herren dominierte Robin Habermann das Feld und siegte in 14:52 und somit mit einem Vorsprung von fast vier Minuten vor Florian Krappel (18:06).

Liebling der Kinder: MM-Maskottchen Fred Fuchs. © Berno Nix

Der 10-Kilometer-Lauf war auch die offizielle Kreismeisterschaft des Leichtathletik-Kreises Bergstraße. Bei den Frauen gewann Leonie Gieser in 36:46 klar vor Isabel Onkelbach (40:38). Bei den Herren setzte sich Simon Huckstein (33:29) gegen Emilian Huber (33:58) durch. Den Sieg im Halbmarathon sicherte sich bei den Frauen Jasmin Volz (1 Stunde, 22 Minuten, 54 Sekunden) vor Simone Hofmann (1:27:22). Der 1. Platz der Herren ging an Patrick Reitter (1:16:49), hinter ihm landete Hauke Müller (1:19:06) auf Rang zwei.

Schlögel informierte, dass sowohl der Termin für den Spargellauf eine Woche vor Beginn der Kerwe, als auch der neue Austragungsort für die kommenden Jahre bestehen bleibe.

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