Kultur

So klingt Swinging Christmas mit der LA Reed Big Band

Wer besinnliche Weihnachtslieder erwartet hatte, war beim Konzert im Lampertheimer Schwanensaal falsch: Die LA Reed Big Band hatte schwungvollen Sound dabei. Und nicht nur das

Von 
Dieter Stojan
Lesedauer: 
Die Vokalisten der Band beim Auftritt im Schwanensaal in voller Aktion. © Dieter Stojan

Lampertheim. Über die Jahre hinweg hat sich zwischen Cultur Communal Lampertheim und der LA Reed Big Band eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt. Nach den erfolgreichen Auftritten der Band anlässlich des Spargelfestes oder beim Ostermarkt präsentierten die Musiker nun ein weihnachtliches Programm. Unter dem Titel Swinging Christmas Matinee hatte Cultur Communal in den Schwanensaal eingeladen, wo die LA Reed Big Band ihre Fans musikalisch in Adventsstimmung brachte.

Die Zuschauerreihen waren bis auf den letzten Platz besetzt, die Bühne mit vielen Lichtern farbenfroh geschmückt, dafür wurde der Saal im Halbdunkel gehalten. Wer jedoch konventionelle, besinnliche weihnachtliche Weisen erwartet hatte, war in der falschen Veranstaltung. Swinging Weihnachten war der vorherrschende Sound, und die Zuhörerinnen und Zuhörer im voll besetzten Saal zollten dafür immer wieder Beifall. Die doch räumlich begrenzte Bühne bot kaum genug Platz für die Musiker und Gesangssolisten, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch, als der Bandleader Rainer Sonntag die Fans, darunter auch Bürgermeister Gottfried Störmer, humorvoll begrüßte. Sonntag führte auch in der Folge durchs Programm und gab immer wieder kurze Erläuterungen zu den Stücken und den Interpreten.

Mehr zum Thema

Konzert

Big Band lässt es schneien

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Konzert

THW Big Band begrüßt in Viernheim den Nikolaus

Veröffentlicht
Von
Astrid Schwörer
Mehr erfahren
Konzert

LA Reed Big Band swingt in Lampertheim durch den Advent

Veröffentlicht
Von
Rosi Israel
Mehr erfahren

„Frosty The Snowman“ war der erste musikalische Titel, und alle vier Vokalisten der Band hatten ihren Auftritt. Sigi Vorwalter, Helmut Wehe, Christine Gralow und Matthias Braun interpretierten das ursprünglich von Ella Fitzgerald gesungene Lied vom Bau eines Schneemanns, und sie brachten damit mindestens gesungen den Winter ins Land. Auch das folgende „Santa Baby“, gesungen von Sigi Vorwalter und mit Soloeinlagen des Trompeters Thomas Keul, wusste zu begeistern. Die Sängerin glänzte mit einer ausdrucksvollen Stimme und einem hervorragenden Taktgefühl.

Das bewies sie auch zusammen mit Helmut Wehe bei „Last Christmas“. Dazu tanzten zwei Pärchen, gekleidet nach der Mode der 30er- Jahre (Knickerbocker und Batschkapp).

Aus Heidelberg seien sie extra gekommen, erzählten die „Edelfans“ Manuela Schmidtke und Harry Friedsam, die bei jedem Konzert der Big Band dabei sind. Mit einem Adventsgedicht von Loriot, das vom Gegensatz der romantischen Naturbeschreibung und den makabren Tötungsgelüsten einer Förstersfrau am Nikolausabend lebt, wurde dem Humor von Loriot Rechnung getragen, ehe wieder die Musik zu ihrem Recht kam. Bei einigen Musikbeiträgen griff auch der Bandleader Rainer Sonntag zum Saxophon und gab Soloeinlagen.

Bandmitglieder glänzen auch mit humorvollen Wortbeiträgen

Bekanntlich ist Sonntag Vollprofi und spielt auch Saxophon im HR-Rundfunkorchester. 1994 übernahm er die Band und formte daraus den erfolgreichen Klangkörper. Santa Claus, gesungen von Sigi Vorwalter, folgte in bester Swingmanier, ehe Matthias Braun und Christine Gralow mit dem altbekannten Lied „Baby It’s Cold Outside“ den Bezug zum Winter wieder herstellten. Mancher wird sich dabei an die deutsche Fassung „Ich muss jetzt nach Haus, Baby, es regnet“ erinnern.

Jörg Sebastian war ein weiteres Orchestermitglied mit einem Wortbeitrag. Humorvoll schilderte er eine Sitzung bei Cultur Communal, bei der es um das Catering der Band und eine Orgie von Umdeutungen deutscher Begriffe in englische Sprache geht. Wer da nicht mitmacht, ist halt ein analoger Mensch, so die Kernaussage. Natürlich durfte „White Christmas“, das wohl meist gespielte Weihnachtslied der Welt, nicht fehlen. Helmut Wehe und Sigi Vorwalter hatten da ihren großen Auftritt.

Vor allem bei dem Song „Cool Jule“ war Wehe in seinem Element. Mit Strohhut imitierte er wieder gekonnt den unsterblichen „Satchmo“, Hans Peter Stoll an der Trompete spielte das Solo. Weitere Soloeinlagen, ob mit Trompete, Saxophon oder Schlagzeug, folgten – die Big Band verfügt über eine große Zahl an Solisten. Sein komödiantisches Talent bewies auch Roland Wenz, er erklärte pfälzisch das Zuspätkommen des Weihnachtsmannes aufgrund von Sprachverwirrungen.

Begeisterter Beifall belohnte am Ende die Performance der LA Reed Big Band. „Feliz Navidad“ war die Zugabe, bei der alle Protagonisten noch einmal in Aktion traten.

Freier Autor

Copyright © 2025 Südhessen Morgen

VG WORT Zählmarke