Lampertheim. Florian Sitzmann kommt mit seinem Programm „Der halbe Mann“ nach Lampertheim. Er sagt: „Ich bin ein ganz normaler Typ, aber eben einer ohne Beine“. Die Veranstalter versprechen eine positive Event-Lesung mit Humor und Charme. „Sitzmann ist kein Künstlername, sondern sein Lebens-Programm“, heißt es in der Ankündigung. Beginn der Veranstaltung ist am Freitag, 10. Februar, um 19 Uhr im Stadthaus Lampertheim in der Römerstraße 102.
Die Lesung wird gemeinsam von der Lebenshilfe Lampertheim und Ried sowie dem Behindertenbeirat der Stadt Lampertheim veranstaltet. Gefördert wird sie von der Volksbank Darmstadt-Südhessen. Der Eintritt ist für Besucherinnen und Besucher frei. Der Veranstaltungsraum befindet sich im Erdgeschoss, ist barrierefrei und verfügt über eine Toilette, die für Rollstuhlfahrer geeignet ist.
Unfall mit dem Motorrad
Das Leben schreibt doch die schönsten Geschichten. Oder doch die schlimmsten? Für manche ist das Auslegungssache – für Florian Sitzmann war das nie eine Frage. Am 31. August 1992 verunfallte er mit dem Motorrad und verlor dabei beide Beine. 30 Jahre ist das mittlerweile her. Darüber, wie er sich raus gekämpft hat aus dem Tal, schrieb er 2009 sein erstes positives Buch mit dem Titel „Der halbe Mann – dem Leben Beine machen“.
Florian Sitzmann polarisiert in jeder Gesprächsrunde und versprüht positive Energie. Er ist humorvoll, charmant und diskutiert nicht selten über ernste Themen, schreiben die Veranstalter. Es sei etwas ganz besonderes, wenn ein so sensibles Thema wie der Verlust beider Beine öffentlich auf den Tisch komme. Seine Veranstaltungen gingen deshalb in die Tiefe und unter die Haut, ohne seine Gäste dabei zu belasten, denn sein Humor und seine Lebensfreude seien allgegenwärtig und spürbar.
Viele Auszeichnungen
Nach seinen internationalen sportlichen Erfolgen im Handbike ist Florian Sitzmann seit mittlerweile 13 Jahren mit seinem Programm „Halber Mann – Ganzes Leben“ auf Tour durch die Republik und das deutschsprachige Ausland. Das Thema Inklusion greift Sitzmann in seinem Zweit-Werk „Bloß keine halben Sachen – Deutschland ein Rollstuhlmärchen“ auf. Er gibt tiefe Einblicke in seine Welt auf Rädern und ist am liebsten zu Fuß draußen unterwegs.
Im Jahr 2017 wurde ihm der „Live Award“ für sein Lebenswerk in Innsbruck verliehen. Zwei Jahre später, 2019, wurde er für sein soziales Engagement, das auch mit Kindern in sozialen Brennpunkten zu tun hat, mit dem „Humano - Botschafter der Menschlichkeit“ ausgezeichnet. In seinem Jubiläumsjahr 2022, in dem sich sein Unfall zum 30. Mal jährt, steht seine Tour „Miles for Hope – Gas geben für Kids!“ im Mittelpunkt des Geschehens. red