Lampertheim. Auf den ersten Blick wirken Waldmistkäfer etwas schwerfällig. Wie es von der Lampertheimer Ortsgruppe des des Naturschutzbundes Nabu heißt, sind die Tierchen aber äußerst munter. Sie gelten als tag- und nachtaktiv und können fliegen. Die Käfer, die zu den bedrohten Arten zählen und dennoch zwischen Juli und September in Lampertheims Wäldern unterwegs sind, fressen unter anderem den Dung verschiedener Tiere.
Während die Insekten nicht für engagierte Brutpflege bekannt sind, bilden Mistkäfer eine Ausnahme. „Sie sind Teamworker und sorgen gemeinsam für ihren Nachwuchs“, heißt es vom Nabu. So gräbt das Weibchen zuerst Gänge unter der Erde, um alles für die Eiablage vorzubereiten. Das Männchen transportiert derweil Erde nach oben aus dem Bau heraus. Wenn alles vorbereitet ist, werden die Kammern mit Kotkugeln befüllt und das Weibchen legt ein Ei in die Kammer. Schlüpfen die kleinen hungrigen Larven, haben sie sofort alles, was sie brauchen.
Tödliches Gift im Kot
Leider sind die Käfer vom Aussterben bedroht. Zu den Ursachen gehört nach Angaben des Nabu die Verwendung von Entwurmungsmitteln. Verschiedene Tiere, wie etwa Pferde, erhalten mehr oder weniger regelmäßig solche Medikamente gegen Parasiten. Diese hochwirksamen Insektengifte machen die Exkremente der Tiere jedoch toxisch.
Dadurch können Kuhfladen und Pferdeäpfel zur tödlichen Mahlzeit für Mistkäfer werden. „Auch im Lampertheimer Wald haben wir auf einem Reitweg Pferdeäpfel gefunden, in deren Umkreis Unmengen toter Käfer lagen“, heißt es vom Nabu. Verhindert werden könne dies, wenn Reiter nach solchen Wurmkuren den direkten Ausritt durch Wälder und Naturschutzflächen unterlassen. red
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