Das Motto lautet „Schöner Schein“

Lampertheimer Schreibwettbewerb: So kann man teilnehmen

Spannende Geschichten sind beim Lampertheimer Schreibwettbewerb gefragt. Die Sieger können sich auf ein Preisgeld und die Veröffentlichung ihrer Geschichte freuen. Das muss man wissen.

Von 
Dirk Timmermann
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Christine Kanold (Leitung Stadtbücherei, l.) und Roland Kirsch (Projektbetreuer, 2. r.) rufen zur Teilnahme am sechsten Lampertheimer Schreibwettbewerb auf. © Dirk Timmermann

Lampertheim. „Sven schlich sich mit seinem Kumpel Daniel in sein Zimmer. Er ließ den Rolladen halb herunter, während Daniel den Inhalt seines Schulranzens auf den Tisch kippte. Schnell sortierten sie die Geldscheine, und Daniel hielt grinsend eine 200-Euro-Note hoch. ‚Ein schöner Schein!‘, meinte er.“ So oder so ähnlich könnte die Geschichte beginnen, die auf dem Tisch der Jury landet. Erneut sind Menschen aus der Region dazu aufgerufen, einen kreativen Beitrag zu leisten. „Schöner Schein“, heißt das Motto des sechsten Lampertheimer Schreibwettbewerbs, der ab sofort bis zum 31. Januar läuft.

Kriterien beim Lampertheimer Schreibwettbewerb

„Das Thema lässt viele Ideen und Herangehensweisen zu“, verspricht Mitorganisator Dirk Eichenauer, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Bildung – Kultur – Ehrenamt. Der Fantasie seien kaum Grenzen gesetzt, sodass auch ein Lottoschein und „scheinbares Glück“ als Motive vorstellbar sind. Ob Krimi, Romanze oder Fantasy-Story – die Wahl des Genres ist frei. Prosa ist dabei vorgeschrieben, Lyrik ist nicht gestattet.

„Was ist ein schöner Schein, nur Fassade oder Wirklichkeit? Welche Wünsche, Ängste oder Sehnsüchte verstecken sich dahinter? Entstehen aus Schein und Wirklichkeit zuweilen Konflikte?“ So lauten die Fragen, die sich laut Sandra Oettrich bei der Umsetzung stellen könnten. Die Lehrerin an der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) ist eines von vier Jury-Mitgliedern. Komplettiert wird das Team von Lehrer-Kollege Jörg Arnold, Autor und Schulleiter a.D. Helmut Kaupe sowie Simone Marder, Bereichsleitung Marketing und Kommunikation beim Sponsor GGEW.

Lampertheimer Schreibwettbewerb

Der Lampertheimer Schreibwettbewerb findet alle zwei Jahre statt. Aufgerufen zur Teilnahme sind Menschen aus der Region, die gerne Geschichten erzählen und diese zu Papier bringen.

Zulässig ist ausschließlich Prosa , erforderlich ist ein Bezug zum Motto: „Schöner Schein“. Der Text darf aus maximal 18.000 Zeichen bestehen.

Eine vierköpfige Jury kürt die drei Siegerbeiträge. Das Preisgeld beträgt 500, 200 und 100 Euro. Die Bewertung erfolgt anonymisiert. Die besten Geschichten werden in der Anthologie „Schöner Schein“ veröffentlicht.

Organisator ist die Stadt Lampertheim in Kooperation mit der GGEW AG. Der Wettbewerb geht auf eine Idee von Autor Roland Kirsch zurück.

Einsendeschluss ist der 31. Januar 2026, das Mindestalter ist 18 Jahre. Zu senden ist der Beitrag an Christine.Kanold@lampertheim.de. Beizufügen ist eine Einverständniserklärung (Download auf dieser Seite möglich). dtim

Worauf es ankommt, erklärt Roland Kirsch, Autor und Ideengeber des Schreibwettbewerbs: „Erlauben Sie dem Leser, mit Ihnen zu fühlen, sich mit Ihnen zu freuen, zu ärgern oder zu schmunzeln!“ Auch eine überraschende Wendung könne es geben. Den Leser „an die Hand nehmen und ihn zum Zuhören anregen“, darum gehe es. Neben lokalen Autoren sind insbesondere Erstschreiber zur Teilnahme aufgefordert. 18.000 Zeichen beträgt der maximale Umfang des Texts. Lohnen kann sich das Schreiben in mehrerlei Hinsicht: Den besten Beitrag prämiert die Jury – nach Anonymisierung aller Einreichungen – mit einem Preisgeld von 500 Euro. 200 Euro erhält Platz 2, 100 Euro der Dritte. Die besten Geschichten werden außerdem in einer Anthologie veröffentlicht.

„Dies orientiert sich an der Literatur-Initiative Lampertheim“, erläutert Christine Kanold, Leiterin der Stadtbücherei. Mit „Blackout“ hat die Autorengruppe eine themenbezogene Textsammlung vorgelegt. Verschiedenste Interpretationen des Mottos kommen darin zum Ausdruck. Die L.I.L. ist ihrerseits aus dem Schreibwettbewerb hervorgegangen. Regelmäßig treffen sich die Mitglieder in der Stadtbücherei. Auch für die Wettbewerbsteilnehmer ist ein „Autorenplausch“ möglich: „Konstruktiver Austausch mit Gleichgesinnten zu Methoden und Aufbau der Geschichte“ – dies lasse sich bei individuellen Treffen sehr gut verwirklichen, weiß Roland Kirsch. Rückfragen und Terminabstimmung erfolgen hierzu per Email: roland.kirsch@online.de.

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Welche Bedeutung hat der Lampertheimer Schreibwettbewerb?

Die Bedeutung des Lampertheimer Schreibwettbewerbs skizziert Dirk Eichenauer: Die lokale Kulturförderung stelle einen Grundpfeiler der Arbeit des Fachbereichs dar. Durch die vielfältige Zusammenarbeit mit Künstlern vor Ort in den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Literatur sowie als Kooperationspartner und Unterstützer von Chören, Kirchen und Vereinen habe man das kulturelle Angebot auf kommunaler Ebene stets weiterentwickelt. Davon profitiere Lampertheim als ein kulturell attraktives und pulsierendes Gemeinwesen. Im Idealfall könnten aus dem Wettbewerb weitere Projekte erwachsen, hofft Eichenauer. Positiv hebt er hervor: Die Qualität der Textbeiträge sei im Laufe der Jahre gestiegen. Ausbaufähig sei jedoch die Teilnehmerzahl: Während 2017/18 unter dem Motto „Auf Sand gebaut“ noch 41 Autoren mitmachten, führte die letzte Ausgabe zum Minusrekord: Lediglich 18 Einsendungen gingen 2023/24 zum Thema „Jetzt oder nie“ ein. So hoffen die Initiatoren auf eine möglichst rege Beteiligung.

KI oder Originalität?

Noch eine Bedingung ist allerdings zu erfüllen: „Der Text muss selbst geschrieben sein“, betont Roland Kirsch. Auch wenn die Nutzung einer KI wohl auch einen „schönen Schein“ generiere, so zähle beim Wettbewerb nur die eigene Kreativleistung!

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