Lampertheim. War das eine Party, die der Kanuclub Lampertheim (KCL) zu Ehren seines nun dreifachen Olympia-Siegers Max Lemke gab. Auf dem Gelände des Vereins in der Saarstraße 52, wimmelte es vor Leuten. Rund 200 wollten ihrem Helden aus Paris die Reverenz erweisen..
Nachdem Lemke im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne mit seinem Viererkajak über die 500 Meter-Distanz die Konkurrenz hinter sich gelassen hatte, erwies er sich auch im Zweierkajak als wahrer Goldjunge und belegte gemeinsam mit seinem Teamkollegen den ersten Platz. Das war die insgesamt dritte Goldmedaille von Max Lemke, der bereits 2021 in Tokio Gold holte. Der Kanuclub Lampertheim scheute nun weder Kosten noch Mühen, um Max Lemke richtig hochleben zu lassen.
Wie ein Gladiator marschierte Max Lemke zum Mikrofon. Da war es Ehrensache für die Kinder und Jugendlichen des Kanuclubs und auch für den Nachwuchs des Wassersportvereins, hier Spalier zu stehen. An seinem Bestimmungsort angekommen, zeigte Max Lemke nun stolz seine beiden Goldmedaillen und empfand besondere Freude, dass der Pariser Eiffelturm hier in einer besonderen Art abgebildet war.
Er sei, „überwältigt“, welch‘ großer Empfang ihm bereitet wurde. In ihrer Begrüßungsrede würdigte Vereinsvorsitzende Ulrike Gliem Max Lemkes Verdienste. „Du bist ein herausragendes Mitglied unseres Vereins“, und verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft des 1952 gegründeten Lampertheimer Kanuclubs. Auch auf die Vita des 1996 geborenen Max Lemke ging Ulrike Gliem noch einmal ein und verriet, dass Max Lemke regelrecht besessen von „seiner“ Sportart ist. Das würden die zahlreichen Trainingscamps beweisen, die er als junger Sportler in Australien besuchte.
Eltern waren selbst Leistungssportler
Auch die Unterstützung der Schule, die er in Mannheim besucht habe und die Zusammenarbeit mit dem Kanu-Stützpunk Rhein-Neckar seien förderlich für Max Lemkes atemberaubende Entwicklung gewesen. Und nicht zu vergessen die Tatsache, dass ihn seine beiden Eltern Silke und Andreas, die beide selbst früher Leistungssportler waren, ihn immer unterstützen. Im Beisein von Manuel Kern vom KCL wurde Max Lemke auch ein Olympia-Paddelmännchen aus Holz verliehen. „Das Männchen hat sogar eine Sonnenbrille, die Du so gerne trägst, Max“, konnte sich Ulrike Gliem dabei ein Grinsen nicht verkneifen.
Nun übernahm Ludwig Degmayr, der Pressesprecher des Hessischen Kanuverbands, die Moderation und gab immer wieder Persönlichkeiten die Gelegenheit, Max Lemkes herausragende Leistung, die er Anfang August zeigte, zu würdigen. „Ich bin stolz wie Bolle“, bekannte auch Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer. Er würdigte Max Lemke als echten „Lambada Bu“, der mit Altrheinwasser getauft worden sei. „Eine solche Disziplin ist nicht alltäglich und ist sicher ein Vorbild für die Lampertheimer Jugend,“ lobte Störmer.
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Aber es seien ja nicht die ersten Goldmedaillen, die von einem Lampertheimer Athleten geholt wurden. Und so rief Störmer nicht nur in Erinnerung, dass Lemke bereits vor drei Jahren olympisches Gold geholt hatte, sondern dass die ebenfalls erschienene Kanutin Nicole Reinhardt bereits im Jahre 2008 zur Goldmedaillengewinnerin avanciert war. „Wir sind doch eine goldige Stadt“, stellte Störmer voller Stolz fest. Zudem durfte sich Max Lemke ins Goldene Buch der Stadt Lampertheim eintragen, in dem seine Goldmedaillenerfolge einzeln aufgelistet wurden.
Neben dem Bundestagsabgeordneten Michael Meister war auch Christian Engelhardt zum Kanuclub gekommen. Er als Landrat des Kreises Bergstraße sei unglaublich stolz, dass von den insgesamt zwölf deutschen Goldmedaillen, die in Paris geholt wurde, zwei an die Bergstraße gegangen sind. Aber die Förderung des Sports ist für Engelhardt keine hohle Phrase und so übergab er Ulrike Gliem einen Förderbescheid in Höhe von 3000 Euro. Lobende Worte fand auch Andrea Michels, die Geschäftsführerin der Sportregion Rhein Neckar.
Käse aus Fürth und eine Zeichnung von Hans Borchert
Nicht zu vergessen Günther Bausewein. Der Vorsitzende des Sportkreises Bergstraße übergab Lemke eine dynamische Sportzeichnung von Hans Borchert aus dem Bensheimer Stadtteil Fehlheim. Der Künstler sei deswegen so eng mit Olympia verbunden, da er schon bei den Olympischen Spielen 1972 in München seine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt habe, Viel Kraft sollte Max Lemke auch holen, wenn er den von einer Fürther Käserei mitgebrachten Käse isst.
Viele Besucher mussten kurz ihren Platz wechseln, als im Eingangsbereich des Clubhauses ein Stein zu Ehren Max Lemkes eingeweiht wurde, sehr aufwendig von einem Lampertheimer Steinmetz gestaltet. „KCL, Max Lemke, Olympiasieger, Ehrenmitglied“, war unter anderem darauf zu lesen. Und auch, dass er insgesamt dreimal Gold geholt hat. „Der ist ja größer als der Max selbst“, war auch ein jugendliches Vereinsmitglied über das neue Schmuckstück des Kanuclubs Lampertheim, zutiefst beeindruckt.
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