Bürgermeisterwahl

Lampertheimer Kandidaten auf Tuchfühlung mit den Wählern

Beim Stelldichein der Bewerber für das Amt des Bürgermeisters in Lampertheim kommen auch die Zuhörer zu Wort.

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Stephen Wolf
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Besucherin Monika Herrmann will wissen, wie es die Kandidaten mit dem Klimaschutz halten. © Berno Nix

Lampertheim. Es ist kein Geheimnis, beim Wahlforum des „Südhessen Morgen“ stehen die Kandidaten für das Amt des Lampertheimer Bürgermeisters im Zentrum der Aufmerksamkeit. Doch nach den Fragen von Redakteur Bernhard Zinke ist das Publikum an der Reihe. Ein Mann beschwert sich etwa über die zahlreichen Veranstaltungen, die im vergangenen Jahr im Schwimmbad und im benachbarten Adam-Günderoth-Stadion stattfanden.

Als Anwohner habe er das als störend empfunden: „Es geht nicht darum, Veranstaltungen komplett zu untersagen oder aufzugeben, sondern darum, ein vernünftiges Maß zu finden.“ Marco Steffan schlägt vor, gemeinsam mit Anwohnern Lösungen zu erarbeiten. CDU-Mann Alexander Scholl betont, die Veranstaltungen sorgten zwar für Lampertheims Bekanntheit. Aber auch er sei dafür, Anwohner einzubeziehen, um einen Kompromiss zu finden. SPD-Kandidat Marius Schmidt steht bei der Frage besonders im Scheinwerferlicht.

Wahlforum

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Susanne Wassmuth-Gumbel
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Als Erster Stadtrat und Geschäftsführer der Biedensand-Bäder ist das immerhin sein Wirkungsbereich. Auf seine Empfehlung hin habe daher bereits der Aufsichtsrat des Bades beschlossen, die Zahl der Veranstaltungen zu reduzieren. Damit wolle man den Bedürfnissen der Anwohner Rechnung tragen. Die Vielzahl der Veranstaltungen im vergangenen Jahr sei jedoch auch auf ein größeres Fußball-Turnier im benachbarten Stadion zurückzuführen gewesen. Ein Mann fragt Marco Steffan direkt, warum er als Immobilienmakler überhaupt für das Amt des Bürgermeisters kandidiere. Der parteilose Kandidat sagt, er wolle etwas in der Stadt bewegen. Im Falle seiner Wahl werde er sein Geschäft aufgeben.

„Welche Vision haben sie für Lampertheim?“, will ein anderer Mann wissen. Außerdem interessiert ihn, woher die Kandidaten so genau wüssten, welche Bedürfnisse die Lampertheimer haben. Scholl betont, er stehe für einen kooperativen Ansatz in der Stadtentwicklung, bei dem Bürger und Organisationen mitwirken. Am Ende gehe es darum, gemeinsame Ziele, etwa für die Sicherheit und den Wohnungsbau, zu definieren.

Kandidaten sehen Handlungsbedarf beim Thema Klimaschutz

Ähnlich sehen es die anderen Kandidaten. Steffan hebt seine Kontakte als Immobilienmakler hervor, die ihm Einblicke in die Bedürfnisse von Familien und Unternehmen erlaubten. Schmidt wirbt für seine Vision der „Wohlfühlstadt“. Dazu gehöre etwa eine funktionierende Infrastruktur, bezahlbarer Wohnraum sowie eine lebendige Innenstadt. Ziel sei es, Lampertheims Stärken zu kultivieren und die Schwächen zu beseitigen.

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Daniela Hoffmann
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Monika Herrmann will wissen, was die Kandidaten in Sachen Klimaschutz planen. Marco Steffan betont, es sei nötig, mehr Flächen zu entsiegeln und stärker für bestehende Klimaprogramme der Stadt zu werben. Alexander Scholl will die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben, beispielsweise Photovoltaik. Marius Schmidt weist auf das 2024 beschlossene Klimaschutzkonzept der Stadt hin. Auch er unterstreicht die Notwendigkeit, Flächen zu entsiegeln. Außerdem spricht er sich für mehr öffentliche Trinkbrunnen und schattige Plätze in der Stadt aus. Letztendlich müsse sich Lampertheim stärker auf Wetterextreme vorbereiten.

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