Lampertheim wählt einen neuen Jugendbeirat. Vom 23. bis 25. September haben rund 2400 Jugendliche die Gelegenheit, ihre Vertretung neu zu bestimmen. Voraussetzung: Sie haben das elfte, aber noch nicht das 19. Lebensjahr vollendet, und ihr Hauptwohnsitz befindet sich in Lampertheim oder den Stadtteilen.
„Für uns als Kommune ist es wichtig, zu wissen, was junge Menschen benötigen“, sagte Bürgermeister Gottfried Störmer zur Ankündigung des Wahltermins. Auch wenn nicht jeder Wunsch erfüllt werden könne, so fließe der Input aus dem Beirat in die Arbeit der städtischen Gremien ein. Als Beispiel nannte der Rathauschef das Thema „Jugendtreffplatz“, das aktuell politisch diskutiert wird (wir berichteten).
Mitglieder in zahlreichen Gremien vertreten
Die Aufgaben des Jugendbeirats sind vielfältig: Die derzeit 15 Mitglieder arbeiten im Fahrgastbeirat und im Präventionsrat mit, sie nehmen an Sitzungen des Sozial-, Bildungs- und Kulturausschusses teil, sie organisieren quartalsweise Ausflüge für Kinder und Jugendliche und begleiten den „Kummerkasten“, der seit kurzem auch in digitaler Form über die Homepage der Stadt zugänglich ist. Besonderen Spaß bereitet die Jugenddisco: Am 13. Juli zieht es den Nachwuchs erneut in den Schwanensaal, berichtet Sarah Saleh.
Die 16-Jährige ist stellvertretende Vorsitzende des Jugendbeirats und stellt sich zur Wiederwahl, so wie ein Großteil der Mitglieder. Sich für Jugendliche zu engagieren, ist ihr wichtig. An vielen Veranstaltungen wirke man mit, etwa mit einem Stand bei der Spargelwanderung, beim Tag der Nachbarn sowie mit einem Workshop zum Europatag. Eine bedeutsame Aufgabe des parteiunabhängigen und konfessionsneutralen Gremiums, das einmal im Monat tagt, sieht Saleh in der Kooperation mit dem Neuner-Rat. Darin kommen die neunten Klassen aus Lampertheim zusammen und machen Verbesserungsvorschläge.
Wahlvorschläge bis zum 24. August möglich
17 Kandidaten waren bei der Wahl vor zwei Jahren angetreten. 15 ist die Höchstzahl an Mitgliedern im Jugendbeirat, sechs das Minimum. Finden sich nicht mehr als 15 Bewerber, werden sie ohne Wahl ernannt. Zur Premiere 2014 war dies der Fall, nun wählt man zum fünften Mal.
Wählbar sind Einwohnerinnen und Einwohner von Lampertheim zwischen elf und 18 Jahren, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Wahlvorschläge können bis zum 24. August eingereicht werden, entsprechende Unterlagen werden versendet. In allen Stadtteilen gibt es ein Wahlbüro.
Der Wahlvorstand besteht aus dem Bürgermeister als Wahlleiter, einem Vertreter pro Fraktion sowie einer Repräsentantin des Fachbereichs 40-1: Jennifer Fröhlich ist zuständig für den „operativen Part“, weiß Gottfried Störmer.
Viele Mitwirkende streben eine zweite Amtszeit an
Dass so viele der aktuellen Mitglieder eine weitere zweijährige Amtszeit anstreben, freut den Bürgermeister. Die Tätigkeit der jungen Menschen sei nicht zu unterschätzen. Die Erfolge in Lampertheim sprechen für sich: Neben der Installation des Kummerkastens haben die Jugendlichen die Kinderrechtesatzung mitentwickelt, einen Graffiti-Workshop organisiert, zudem das Heimwegtelefon etabliert und das Projekt „Sicherer Schulweg“ vorangetrieben. Auch haben sie bei der Pflanzung des Kinderrechtebaums Unterstützung geleistet. Jetzt hofft Bürgermeister Störmer auf möglichst viele Bewerberinnen und Bewerber. Schließlich wolle man auch diesmal eine „echte Wahl“ erleben.
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