Lampertheim
Das ist so im Zuge des Stadtumbau-Programms beschlossen worden. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses haben Claudia und Roland Uhle von der Planergruppe ASL aus Frankfurt jetzt die Rahmenplanung für das Gebiet vorgestellt. Sie ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie. Eigentlich sollte der Ausschuss auch beraten und beschließen, dass diese Rahmenplanung nach und nach konkretisiert und umgesetzt wird und mit den Biedensand-Bädern entsprechende Vereinbarungen über die Fläche für den Jugendtreffplatz getroffen werden. Allerdings waren sich alle Fraktionen einig, dass sie die Entwürfe gerne vor einer Entscheidung noch einmal mit ihren Parteikollegen besprechen wollten. „Wir hätten nur gerne ein Feedback, ob die Idee grundsätzlich gefällt“, sagte Roland Uhle den Ausschussmitgliedern.
Für ihr Konzept hat die Planergruppe ASL den Altrhein zwischen der Westendstraße im Norden und dem Weidweg im Süden betrachtet. Das ist ein Areal von etwa sieben Hektar. Aktuell wirke das Gebiet vernachlässigt, so die Bestandsanalyse der Planer. Das Stadtmobiliar sei überaltert, die Wege teilweise in schlechtem Zustand oder gar nicht befestigt. Doch das Areal habe ein hohes Potenzial. Dafür sei es wichtig, Sichtbezüge und Zugänge zum Wasser herzustellen, das Grün stärker zu akzentuieren, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und mehr Anreize zu schaffen, hier spazieren zu gehen, zu entspannen, Zeit zu verbringen. Dies könne mit Sitzgelegenheiten für jedes Alter, Generationsspielgeräten sowie Rückschnitt und Neupflanzungen gelingen, so die Experten. Auch mehr Gastronomie wäre aus ihrer Sicht wünschenswert, und versiegelte Flächen sollten aufgebrochen werden.
In Entwurf sind Wünschen der Jugendlichen eingeflossen
Neben diesen Ideen für den gesamten Altrhein-Abschnitt hat das Ehepaar Uhle auch einen Entwurf für den Jugendtreffplatz vorgestellt, der zwischen dem Freibadgelände und dem Damm angelegt werden soll. In den Entwurf sind Ideen und Wünschen zahlreicher Lampertheimer Jugendliche eingeflossen, die im vergangenen Jahr an entsprechenden Workshops teilgenommen hatten.
Sie waren auch daran beteiligt, die passende Fläche im Stadtgebiet zu finden, die ihren Vorstellungen und Anforderungen gerecht wird. So waren Stadtverwaltung, Jugendbeirat und Politik am Ende übereingekommen, dass sich die Fläche hinter dem Freibad gut für einen solchen Treffpunkt eignet. Sie sei weit genug weg, so dass sich niemand von den Jugendlichen gestört fühlen muss, aber auch noch nah genug dran an der Stadt und dem Schulzentrum-West.
Der Jugendtreffplatz gliedert sich in zwei Hauptbereiche: ein Areal zum Chillen unter bestehenden Bäumen und einer Fläche, auf der Bewegung im Mittelpunkt steht. Hier könnte ein Basketballfeld entstehen, ein Kletterfelsen und eine Teqballplatte aufgestellt werden. „Basketball ist derzeit die Trendsportart“, wusste Manfred Scholz von der Jugendförderung zu berichten. Das etwa 3000 Quadratmeter große Gebiet würde beleuchtet, eingezäunt und am späten Abend auch abgeschlossen - auch auf Wunsch der Jugendlichen. Und eine öffentliche Toilettenanlage würde ebenfalls in der Nähe installiert, die allen offenstünde, die dort vorbeikommen.
Bürgermeister Gottfried Störmer erinnerte im Ausschuss daran, dass ein Grundsatzbeschluss über die Einrichtung eines solchen Geländes bereits gefasst wurde. „Wir stehen da schon seit einigen Jahren bei der Jugend im Wort“, so Störmer. Die Planer gehen davon aus, dass für die Gestaltung des Treffpunkts etwa 200 000 Euro nötig sein werden. 67 Prozent davon kommen aus Fördermitteln des Stadtumbau-Programms. „Das sollte uns die Jugend wert sein“, meldete sich Sabine Vilgis, Leiterin der Technischen Betriebsdienste zu Wort, die an den Planungen beteiligt ist. Die Aufwertung des Altrheindamms könne nach und nach „mit Bordmitteln“ der Technischen Betriebsdienste erfolgen, meinte Störmer.
Jugendrat lässt mitteilen, dass er sich auf den Platz freut
Der Jugendrat begrüßt das Vorhaben und den Standort. Dies teilte er in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die der Ausschussvorsitzende Thomas Bittner am Ende der Debatte verlas. „Wir freuen uns darauf“, erklärten die Jugendlichen. In der nächsten Sitzungsrunde wird das Thema nun also noch mal auf die Tagesordnung gehoben - und dann hoffentlich auch beschlossen.
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